Dilpoda

Der Zeitrafferfilm „Dilpoda“ zeigt ein Motherboard, das von lebenden Isopoden (Asseln) besiedelt wird.

Die speziellen Lichtverhältnisse einer Schwarzlichtleuchte lassen die mit UV-Farbe bemalten Asseln immer wieder als helle Lichtpunkte im Film aufscheinen, sodass das Motherboard einer in der Nacht beleuchteten Großstadt gleicht, in deren Straßen die Fahrzeuge hin und her rasen. Durch den häufigen Wechsel der Kameraperspektiven kann man in die Rolle der Isopoden schlüpfen und die technoide Architektur eines Motherboards genauer begutachten und durchwandern.

„Dilpoda“ erscheint phantastisch, dennoch ist das Geschehen auf dem technoiden Lebensraum real und konnte nur Aufgrund technischer Voraussetzungen und Möglichkeiten dokumentiert werden. Eine Wechselwirkung zwischen Natur und Technik lässt sich erkennen. Um die Natur zu erforschen, sind wir von technischen Mitteln abhängig. Technik wiederum beeinflusst und verändert die Natur.

Was würde passieren, wenn Organismen die Daten unserer technischen Geräte nutzen könnten? Würde dadurch eine neue Lebensform entstehen? Die pulsierende Filmmusik dient zur Verstärkung der Assoziation mit der Großstadt beziehungsweise zur Datenverarbeitung und bringt die Ästhetik der Computerspiele der Achtziger- und Neunzigerjahre mit ins Spiel.