
Die wissenschaftlichen Errungenschaften der vergangenen Jahre haben uns in eine Zeit katapultiert, in der wir Erbinformationen von Lebewesen nicht nur lesen, sondern auch schreiben können. Aber nur weil wir es können — ist es auch eine gute Idee, dies zu tun?
Mit der Entdeckung der DNA als molekularer Schlüssel des Lebens hat alles begonnen — die synthetische Biologie ermöglicht es uns heute, völlig neue Lebensformen nach unseren eigenen Vorstellungen auf dem Reißbrett zu erschaffen und sie aus Bausteinen mit den gewünschten Eigenschaften zusammenzusetzen. Zugleich sind die technologischen Hilfsmittel erschwinglicher geworden, und das Wissen darüber ist längst nicht mehr einem kleinen ExpertInnenkreis vorbehalten.
Doch sind wir Menschen nicht damit überfordert, das Leben auf der Welt mit unserer Denkleistung zu formen? Je mehr wir uns mit synthetischer Biologie beschäftigen, desto mehr Fragen — mehr als Antworten — steigen aus dem tiefen Meer an Möglichkeiten empor. Denn es geht um nichts anderes als das Leben selbst, es geht um uns. Jetzt ist es an der Zeit, sich über eine Zukunft Gedanken zu machen — eine Zukunft, in der unser genetisches Schicksal nicht mehr in Stein gemeißelt ist.
Es sind die künstlerischen Arbeiten selbst, die in dieser Ausstellung in den Mittelpunkt rücken. Sie sind es, die Anstoß für Gedanken zu diesem Thema geben und Sie dabei unterstützen, sich mit den zwangsläufig uns alle betreffenden Konsequenzen auseinanderzusetzen. Gleichzeitig stehen Ihnen an den Wänden der zwei Stockwerke Texte zu den wissenschaftlichen Grundlagen in kompakter Form zur Seite. Reden Sie mit und beteiligen Sie sich beim “Projekt Genesis“, denn es betrifft niemand Geringeren als Sie selbst!
The project is realised in the frame of Studiolab.
Studiolab is funded by the European Commission 7th Framework Program.