Previous Exhibition
Begin: 2012-04-19
End: 2019-01-06
Wir kommunizieren, wir speichern und lesen, wir schauen und hören, wir veröffentlichen und teilen. Jeden Tag blicken wir mehrmals auf kleine und große Bildschirme, tragen mobile Geräte in der Hosentasche oder am Handgelenk und bewegen uns damit durchs Netz. Unterwegs mit dem Smartphone in der Straßenbahn, mit dem Computer bei der Arbeit, im Internetcafé am Strand oder mit dem Notebook in den eigenen vier Wänden: Das Netz begleitet uns durch unser Leben und verändert es — und bei allen digitalen Schritten, die wir setzen, ob bewusst oder unbewusst, hinterlassen wir Spuren.
Dabei ist es egal, ob wir in sozialen Netzwerken mit anderen Menschen in Kontakt treten, Suchmaschinen mit unseren Fragen füttern, SMS oder E-Mails versenden und empfangen, Websites betrachten oder Fotos hochladen, Kundenkarten zücken oder die Heizung aus der Ferne regeln, uns im Internet der Dinge mit noch so unscheinbaren Objekten vernetzen oder uns von einer Spielekonsole filmen lassen, ein Reiseziel eingeben oder den Puls messen, uns auf die Waage stellen oder die Schritte zählen lassen — wir sind von digitalen Daten umgeben, und die Quellen, an denen diese Daten entstehen, werden immer zahlreicher.
“Big Data“ — große und komplexe Datenmengen werden in kurzer Zeit durchstöbert, analysiert und miteinander kombiniert. “Clouds“ — in riesigen Serverfarmen speichern wir unsere persönlichen Daten, um von überall darauf zugreifen zu können. Behörden, Unternehmen und andere schalten sich dazwischen — sie wissen, was wir mögen, wo wir uns befinden, wer wir sind. Überwachungskameras erkennen menschliche Gesichter, Sensoren vermessen unser Handeln, Systeme knacken in Sekundenbruchteilen unsere Passwörter und entführen unser digitales Ich.
Das Netz fordert uns heraus, wenn es darum geht, die Privatsphäre jedes Einzelnen von uns zu schützen. Es sind die Künstlerinnen und Künstler dieser Ausstellung, die darauf aufmerksam machen, wohin wir uns in dieser digitalen Welt bewegen und woran wir vielleicht noch nicht gedacht haben, wenn wir den Nutzen aus der weltweiten Vernetzung ziehen. Es liegt an uns, dass all das nicht außer Kontrolle gerät.
Eine Ausstellung des Ars Electronica Center gemeinsam mit dem Department Sichere Informationssysteme der FH OÖ Campus Hagenberg.