Was ist Copernicus?
Copernicus ist die Erdbeobachtungskomponente des Raumfahrtprogramms der Europäischen Union und untersucht unseren Planeten und seine Umwelt zum Nutzen der Bürger*innen Europas.
Die von den Copernicus Sentinel-Satelliten erfassten Bilder haben viele praktische Anwendungen. Die sechs spezialisierten Copernicus-Dienste helfen Wissenschaftler*innen und Behörden, die Bedingungen auf der Erdoberfläche, im Wasser und in der Atmosphäre zu verstehen. Ein Beispiel ist ein Bild des Peñuelas-Sees in Chile, das die Dürre in der Region Valparaíso zeigt.
Alle Bilder sind verlinkt zu den Einträgen von Copernicus und der ESA.
Dort findet man alle Details zu Aufnahmeort, Aufnahmezeitpunkt, visualisierte Daten, sowie die Bilder in Originalgröße.
Satellitenbild oder Kunstwerk – oder beides?
Über die vielen praktischen Aufgaben und Anwendungen hinaus hat Copernicus auch eine künstlerische Dimension, die kreative Gedanken und Prozesse inspiriert. Die Sentinel-Satelliten erfassen einzigartige Perspektiven der Erdoberfläche und zeigen verschiedene Farben, Texturen und Muster. Diese Bilder spiegeln die Schönheit der Erde wieder.
Viele Bilder haben „unnatürliche“ Farben, da sie durch Sensoren erfasst werden, die Merkmale in nicht sichtbaren Wellenlängen aufnehmen. Diese Bilder müssen verarbeitet werden, wobei „falsche“ Farben angewendet werden, um die untersuchten Parameter sichtbar zu machen. Dies gibt den Wissenschaftler*innen die Möglichkeit, ihrer technischen Arbeit eine künstlerische Note zu verleihen.
Wer in den Datenbanken etwas stöbert, findet viele Satellitenbilder, die von einem abstrakten Gemälde praktisch nicht mehr zu unterscheiden sind:
Einige verarbeitete Bilder ähneln sogar bestehenden Kunstwerken. Ein Beispiel ist ein Bild der italienischen Region Abruzzen, das wie ein Gemälde von Piet Mondrian aussieht.
Geo Art – Earth from Space
von Susen Reuter
Die Satellitenbilder bieten auch eine neue Perspektive auf die Natur, welche Künstler*innen seit Tausenden von Jahren inspiriert. Ein herausragendes Beispiel ist Susen Reuters Projekt, bei dem sie Gemälde basierend auf Erdbeobachtungen mit optischen und Radarsatelliten erstellt.
Ausstellung „GEO ART – EARTH FROM SPACE“
Susen Reuters Werke können am Living Planet Symposium 2025 von 23. bis 27. Juni 2025 im Austria Center in Wien bewundert werden. Mehr Infos zur Ausstellung
„Satelliten-Kunst“ als globale Brücke
Die Betrachtung von Copernicus-Daten durch die Brille der Kunst hat bereits als Brücke zwischen der EU und ihren Partner*innen gedient. Zur Feier des 45. Jahrestages der Delegation der Europäischen Union in Kanada präsentierte sie eine Copernicus-Kunstausstellung, die aus 24 Satellitenbildern europäischer und kanadischer Städte besteht, die von Copernicus-Sentinel-Satelliten aufgenommen wurden.Die Zusammenarbeit zwischen der EU und der kanadischen Weltraumbehörde wurde durch das Copernicus-Abkommen verstärkt, welches den Austausch von Erdbeobachtungsdaten fördert.
„Die Ausstellung bietet eine wunderbare Gelegenheit, die Schönheit unseres Planeten Erde und die Vielfalt seiner Landschaften aus dem Weltraum zu bewundern, während sie die Bedeutung von Wissenschaft, Forschung und Innovation für unser kollektives Wohlbefinden hervorhebt“
Dr. Melita Gabrič, Botschafterin der Europäischen Union in Kanada
Fragile Schönheit
Neben der ästhetischen Anziehungskraft hat von Satellitenbildern inspirierte Kunst auch die Fähigkeit, das Bewusstsein für Bedrohungen wie den Klimawandel zu schärfen. Copernicus-Bilder zeigen sowohl die Schönheit als auch den fragilen Zustand der Natur. Es wird die Notwendigkeit betont, die Schönheit unseres Planeten zu bewahren.
Credits
Originalbeitrag von Copernicus. Übersetzt, ergänzt und Zusammengefasst von ESERO Austria.
Satellitenbilder Credits: Europäische Union, Copernicus, ESA
Gemälde: Susen Reuter