Dieses Projekt dreht sich um einen sensorischen Token für Astronaut*innen, das den einzigartigen Duft von drei Erinnerungen an die Erde enthält: den eines geliebten Menschen, den eines Zuhauses und den einer natürlichen Ressource. Im Hinblick auf eine Zukunft, in der einige von uns möglicherweise zu einer Einwegreise ins All aufbrechen könnten, erforscht dieses Projekt die sinnlichen Modalitäten der Erinnerung jenseits des Digitalen und der Terabytes an Daten, die wir sicherlich auf so einer langen Reise mitnehmen werden. Welche anderen Formen der Kommunikation und Verbindung könnten wir für eine Zukunft im Weltraum erfinden? Es ist erwiesen, dass der Geruchssinn sehr stark mit Emotionen und Erinnerung verbunden ist.
Jede neue Technologie zwingt uns dazu, uns mit unserer menschlichen Identität auseinanderzusetzen. Während technologische Innovationen in der Tiefraumforschung weiter voranschreiten und Weltraumreisen für die breitere Bevölkerung zugänglicher werden, stellt sich die Frage: was mag aus unseren Erinnerungen an die Erde werden?
Chemisch gesehen sind die Düfte in einem speziellen Polymer eingebettet, das entwickelt wurde, um die Düfte über einen längeren Zeitraum zu speichern und freizusetzen. Über ein Drehrad kann der Nutzer eine der drei Erdenerfahrungen auswählen und durch eine immersive olfaktorische Erfahrung wiedererleben. Als emotionale Zeitkapsel ähnelt dieses Projekt der Voyager Goldenen Schallplatte, jedoch trägt sie im Vergleich zu dieser kostbare Gerüche.
Dieses Projekt wurde in der Schwerelosigkeit im Rahmen eines Forschungsstipendiums von der MIT Media Lab Space Initiative durchgeführt, mit Unterstützung von Unternehmen wie IFF (International Flavors and Fragrances). Die Kapsel, die die Künstlerin während dieses Fluges trug, enthielt drei verschiedene Einzelmoleküldüfte, die von Erinnerungen an die Erde inspiriert waren, und mehrere biometrische Datenpunkte wurden von ihrem Körper erfasst, während sie die unterschiedlichen Düfte erlebte. Unten sind einige Bilder von diesem Flug:
(Originaltexte von Ani Liu, übersetzt und leicht abgeändert von ESERO Austria)