ArtScience Residency 2022 ermöglicht durch die Deutsche Telekom

Entsprechend dem Fokus der Kunstsammlung Deutsche Telekom auf zeitgenössische Kunst aus Osteuropa widmet sich die neue Residency Künstler*innen aus bzw. mit Bezug zu dieser Region, die an der Schnittstelle zwischen Kunst, Technik und Wissenschaft arbeiten und die sich besonders für die Erforschung der gesellschaftlichen Auswirkungen technologischer Entwicklungen interessieren. Diese Residency setzt sich zum Ziel, die Interaktion zwischen internationalen Künstler*innen, Forscher*innen und Wissenschaftler*innen und osteuropäischen Partnern aus der Forschung oder Industrie zu fördern. Dieses Programm schafft einen Raum der Begegnung, in dem künstlerische Praxis und wissenschaftliche Forschung bestmöglich miteinander verbunden werden können…

„Leben ist zum Teilen da“ – das ist es, was wir sind und wofür wir stehen. Wir werden nicht für Hass oder Isolationismus stehen. Stattdessen schaffen unsere Netzwerke Verbindungen zwischen Menschen. Sie überwinden Grenzen. Sie fördern das Teilen. Und sie tragen zur Schaffung von Gemeinschaften bei.Timotheus Höttges, Chief Executive Officer (CEO), Deutsche Telekom AG

Das war die zweite ArtScience Residency
Ars Electronica Blog

Migration und Vertreibung stellen eine der größten humanitären Herausforderungen unserer Zeit dar. Der Gewinner der diesjährigen ArtScience Residency, die von der Art Collection Deutsche Telekom ermöglicht wurde, Irakli Sabekia, hat sich in seinem Projekt „Archive of Spatial Knowledge“ mit Fragen zu „Spatial Justice“ (räumliche Gerechtigkeit) beschäftigt.

Archive of Spatial Knowledge
Ars Electronica Festival

Archive of Spatial Knowledge ist eine experimentelle digitale Plattform. Es sammelt das räumliche und soziale Gedächtnis von Menschen, die gewaltsam vertrieben wurden oder denen räumliche Rechte an ihrem derzeitigen Wohnort verweigert werden. Das digitale Werkzeug des Archivs ermöglicht es den Mitwirkenden ihre Erinnerungen auf einer virtuellen Ebene mit physischen Orten zu verknüpfen. Gleichzeitig können die Betrachter*innen die Plattform nutzen, um auf das gelöschte Wissen vor Ort zuzugreifen und so unsichtbare Geschichten und die Realität physischer Räume nebeneinander zu stellen.

Residency. But How?
Ars Electronica Festival

Residencies bieten Künstler*innen und Wissenschaftler*innen die Möglichkeit, ihren jeweiligen Blickwinkel zu wechseln – von der Arbeit in einem Atelier zur Erprobung ihrer Fähigkeiten in einem Laborkontext und umgekehrt – und fördern so den Austausch von Ideen und die Entwicklung neuer konzeptioneller Modelle zur Problemlösung.

Tools to Confront Unbalanced Realities
Ars Electronica Blog

Welche Rechte hast du an deinem Wohnsitz? Der Künstler Irakli Sabekia setzt sich in seiner Arbeit mit dem räumlichen und sozialen Gedächtnis von Menschen auseinander, die gewaltsam vertrieben wurden.

User Manual for Digital Humanists: ArtScience Special

Der diesjährige Stipendiat der ArtScience Residency Irakli Sabekia wird seine künstlerische Arbeit vorstellen und anschließend im Gespräch mit Prof. Dr. Aimee van Wynsberghe Einblicke in die Zusammenarbeit mit dem Sustainable AI Lab in Bonn geben.

Und die Gewinner*innen der ArtScience Residency sind…

In der Jurysitzung wurden zwei Gewinner*innen für die zwei verbleibenden Artist in Residency Plätze 2022 und 2023 ausgewählt. Das Team von Ars Electronica und der Art Collection Deutsche Telekom begrüßen Irakli Sabekia und Špela Petrič als die beiden neuen Artists in Residents.

ArtScience Residency 2022 Open Call

Gemeinsam mit Ars Electronica ermöglicht die Art Collection Deutsche Telekom im Rahmen der ArtScience Residency künstlerische Forschung durch wissenschaftliche Zusammenarbeit. Ziel ist es, beim Ars Electronica Festival im September 2022 ein Kunstwerk auszustellen, das sich den herausfordernden Fragen rund um Digitalisierung und KI widmet.

Wissenschaftliche Partnerschaft

Telekom LogoIm Jahr 2022 wird das Bonn Sustainable AI Lab, das am Institut für Wissenschaft und Ethik der Universität Bonn angesiedelt ist, als wissenschaftlicher Partner fungieren. Es wird den Artists in Residency eine Einführung und den Zugang zu den wissenschaftlichen Forschungen des Sustainable AI Lab bieten, die sich mit den oft verborgenen ökologischen und damit verbundenen sozialen und wirtschaftlichen Kosten von Design, Entwicklung und Nutzung von KI in der Gesellschaft befassen.

Die Forschungsarbeiten des Labors befassen sich mit den Auswirkungen von KI in verschiedenen Bereichen (z. B. Migration, Stadtentwicklung, Gesundheitswesen, Datenerfassung und -analyse, Kunst). Die zu untersuchenden Fragen erstrecken sich über mehrere Disziplinen und Analyseebenen, z.B.: die normative Begründung für den Wert der Nachhaltigkeit; die Stärke des Konzepts der Nachhaltigkeit; die Messung der Umweltkosten von KI; das Verständnis der Auswirkungen von KI auf die Generationen; und die Erstellung von Leitlinien für die öffentliche Politik zur Entwicklung einer umweltfreundlichen, angemessenen und nachhaltigen Nutzung von KI. Das Labor bietet der Künstlerin oder dem Künstler einen Workshop mit dem gesamten Team des Sustainable AI Lab sowie Einzelgespräche mit den Mitgliedern des Labors an, um ihr/ihm die Forschung näher zu bringen. Der wissenschaftliche Aufenthalt wird von der Alexander-von-Humboldt-Professorin für Angewandte Ethik der KI, Prof. Dr. Aimee van Wynsberghe, ihrem Team im Sustainable AI Lab und der externen Forscherin und Beraterin des Labors Dr. Gry Hasselbalch betreut.
sustainable-ai.eu

Über Art Collection Deutsche Telekom

Telekom LogoDie Kunstsammlung Telekom wurde 2010 gegründet. Sie konzentriert sich auf zeitgenössische Kunst aus Ost- und Südosteuropa und blickt auch auf Nachbarländer wie die Türkei oder die Kaukasusregion. Sie hat eine europäisch-integrative Ausrichtung, weil sie den Osten Europas in den Diskurs einbeziehen will. Sie ist offen für alle Medien, von den traditionellen, handwerklichen Techniken wie Malerei, Zeichnung oder Skulptur bis hin zu Performance- und Videoarbeiten. Seit ihrer Gründung hat sie den wachsenden Einsatz digitaler Techniken in der Kunstproduktion und die künstlerischen Entwicklungen in den sozialen Medien verfolgt.

Die Kunst der Kunstsammlung Deutsche Telekom scheint das Selbstverständliche in Frage zu stellen. Sie weist humorvoll auf Vorurteile hin und ist ein Mittel der Kommunikation über die gemeinsam geteilte und entwickelte Wirklichkeit mit einem spezifischen Blick auf die Geschichte und die aktuellen Entwicklungen in Osteuropa. Die Konzentration auf den Bereich der Länder, die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs neue politische Strukturen geschaffen und demokratische Entwicklungen angestoßen haben, beinhaltet bedeutende politische, soziale und kulturelle Veränderungen. Die Kunstsammlung Deutsche Telekom leistet einen wichtigen Beitrag zu einer offenen, diskursiven und kommunikativen Kultur, die für das gegenseitige Verständnis in Europa von großer Bedeutung ist.
www.art-collection-telekom.com