Institute for Inconspicuous Languages: Reading Lips

Špela Petrič (SI)

POSTCITY

Das Projekt basiert auf einer Forschung aus der nahen Zukunft, dokumentiert in einem Artikel der Zeitschrift Science, in dem WissenschaftlerInnen den ersten sinnvollen Austausch zwischen einer Pflanze und einem Menschen feststellen, der im weiteren Sinne als Gespräch bezeichnet werden kann. Das erdachte Experiment erfordert von beiden Seiten außergewöhnliche Geduld und volles Engagement – nach 18 Jahren gegenseitigen Austausches lernten das Zebra-Ampelkraut (Tradescantia zebrina) und die menschlichen ForscherInnen, die Zeichen des jeweils anderen zu verstehen. Der Bericht aus der Zukunft spricht von der Umsetzung der pawlowschen Konditionierung, um der Pflanze die grundlegenden Zeichen für „mehr“, „weniger“ und „Stopp“ beizubringen und schließlich einen Code aus Licht und Lippen zu entwickeln, der aufgezeichnet und in die menschliche Sprache übersetzt werden kann.

Am Institute for Inconspicuous Languages können wir mit Hilfe natürlicher und künstlicher Intelligenz in die Psyche der Pflanze blicken, indem wir ihre Lippen sorgfältig lesen – und zwar die tausenden von mikroskopisch kleinen „Mündern“ (Stomatas), verteilt auf jedem Blatt, mit denen die Pflanze atmet.

Was sagen die Pflanzen wohl?

Projekt Credits:

  • Programming and sensor integration: Bart Peeters, Programming of computer vision: Klara Nosan, Tim Oblak, Expert advice: Luka Šajn, Žiga Emeršič, Miha Turšič, Technical execution: Scenart, Lip reading: Bojan Mord
  • Special thanks: Faculty of Computer and Information Science at the University of Ljubljana, students and teachers of Institute for Deaf and Hard of Hearing Ljubljana (Petra Rezar, Meta Štampek)
  • Supported by: Waag (NL)
  • Produced by: Kapelica Gallery / Kersnikova Institute (SI)
  • This project is a part of the European ARTificial Intelligence Lab and is co-funded by the Creative Europe programme of the European Union, Ministry of Culture of the Republic of Slovenia and Municipality of Ljubljana – Department for Culture.

Biografie:

Špela Petrič (SI) (BSc, MA, PhD), is a new media artist and former scientific researcher. Her practice is a multi-species endeavor, a composite of natural sciences, wet media and performance. She tries to envision artistic experiments that enact strange relationalities in the hope of enriching our adjacent possible. Much of her recent work has focused on plant life.
http://www.spelapetric.org