BesucherInnenrekord trotz monatelanger Teilsperre

Neues Ars Electronica Center verzeichnete 2019 mehr als 190.000 BesucherInnen

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Das Jahr im Rückblick / Teil 1 / Teil 2
Ars Electronica Blog

(Linz, 2.1.2020) 192.243 BesucherInnen im Jahr 2019 bedeuten eine Steigerung von 8,7 Prozent gegenüber 2018 und eine neue Bestmarke für das Museum der Zukunft. „Das Linzer Kulturhauptstadtjahr außen vor, hatten wir noch nie so viele Besucherinnen und Besucher“, bringen Gerfried Stocker und Diethard Schwarzmair, Geschäftsführer von Ars Electronica, die Museumsbilanz 2019 auf den Punkt. Der große Andrang ist in doppelter Hinsicht erfreulich: „Zum einen weil wir das Ars Electronica Center zwischen Januar und Juni ja komplett neu gestaltet haben und das Haus deshalb monatelang teilgesperrt war. Zum anderen weil der große Andrang zeigt, dass wir mit dem Thema Künstliche Intelligenz einen Nerv getroffen haben und unsere neuen Ausstellungen sehr gut ankommen“, so Gerfried Stocker und Diethard Schwarzmair. „Das neue Ars Electronica Center ist ein Renner und zwar quer durch alle Alters- und Bildungsschichten“, so Doris Lang-Mayerhofer, Beiratsvorsitzende von Ars Electronica. „Ebenfalls erfreulich ist, dass noch nie so viele Firmen und Institutionen Führungen und Workshops für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gebucht haben wie jetzt.“ Eine seit der Wiedereröffnung im Juni 2019 laufende Befragung unterstreicht die Attraktivität des neuen Ars Electronica Center: Knapp 80 Prozent der BesucherInnen zeigten sich sehr zufrieden, weitere 20 Prozent eher zufrieden mit dem Angebot. Ebenfalls bemerkenswert ist die lange Verweildauer: Mehr als zwei Drittel der BesucherInnen blieben länger als 2 Stunden im Ars Electronica Center, knapp 10 Prozent verbrachten sogar mehr als 4 Stunden hier.

Künstliche Intelligenz stößt auf riesen Interesse

Künstliche Intelligenz ist in aller Munde, doch in welchen Anwendungen steckt sie heute tatsächlich schon? Wie funktionieren diese Systeme und sind sie wirklich intelligent? Diese und weitere Fragen beherrschen seit Mitte Juni sämtliche Ausstellungen und Labs des Linzer Ars Electronica Centers. Hier wird dem Hype um KI auf den Zahn gefühlt und gefragt, was deren Anwendung für uns und unser tagtägliches Leben bedeuten. Umgesetzt wird dies im typischen Stil von Ars Electronica: mit interaktiven Stationen, an denen KI-Systeme trainiert werden können, Szenarien, die es erlauben einem KI-System beim „Denken“ zuzusehen und einem Vermittlungskonzept, das ganz auf Dialog und Ausprobieren setzt.

Neues Berufsbild: TechtrainerInnen
„Im Zuge der Neugestaltung unserer Ausstellungen und Labore, haben wir auch unser Vermittlungskonzept maßgeblich weiterentwickelt“, so Gerfried Stocker. Ergebnis ist ein völlig neues Berufsbild: die TechtrainerInnen. Sie vereinen die Fachkompetenz der (Museums-) TechnikerInnen mit den didaktischen Fähigkeiten der (Museums-) PädagogInnen und sollen zur Demystifizierung von Technologie beitragen. „Im Einsatz sind unsere neuen TechtrainerInnen im Machine Learning Studio, wo sie vor und mit unseren Besucherinnen und Besuchern Maschinen auf- und wieder zusammenschrauben, um- und neuprogrammieren. Ziel ist es, die Hard- und Software greifbar und Technologie damit verständlich zu machen.“ Dass dieses Konzept voll aufgeht, belegt die BesucherInnenbefragung: 97 Prozent gaben an, dass ihnen die Betreuung durch die InfotrainerInnen und TechtrainerInnen zu einem besseren Verständnis der Ausstellungsinhalte verholfen hat.

Insbesondere die neuen TechtrainerInnen gelten der Jury des AK-Zukunftsfonds daher bereits als „förderungswürdiges Leuchtturmprojekt“, großes Interesse am neuen Berufsbild hat auch das Deutsche Museum in München schon angemeldet.

Neue und alte Publikumsmagneten
Die neuen Ausstellungen kommen also allesamt sehr gut an. Ganz oben in der Beliebtheitsskala findet sich die Ausstellung „Understanding AI“, in der KI-Systeme trainiert und beim „Denken“ beobachtet werden können. Auf ebenfalls großes Echo stößt das „Machine Learning Studio“, in dem autonome (Modell-) Fahrzeuge trainiert und Roboter mit Gesichtserkennung programmiert werden. Sehr beliebt ist auch die Ausstellung „AI x Music“ mit ihren historischen Musikautomaten und dem Bösendorfer Computerflügel, der via KI komponierte Stücke zum Besten gibt. Beim jungen Publikum steht dagegen das neue Kinderforschungslabor unangefochten an erster Stelle. Das von den InfotrainerInnen des Ars Electronica Center selbst verfasste Kinderbuch „Da ist Tardi – ein Bärtierchen unterwegs im Ars Electronica Center“ trägt seinen Teil dazu bei. Zwar kein neues, aber dennoch ein absolutes Highlight ist für viele BesucherInnen weiterhin der Deep Space 8K. Der vom Ars Electronica Futurelab entwickelte Projektions- und Präsentationsraum punktet seit diesem Sommer neben neuen künstlerischen Applikationen vor allem mit einem begehbaren 3D-Modell der Pyramide von Gizeh beim Publikum.

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Ars Electronica Center / Fotocredit: Robert Bauernhansl / Printversion