The Alchemists of Art and Science

Neue Ausstellung im Ars Electronica Center:
The Alchemists of Art and Science

Pressetext The Alchemists of Art and Science / PDF
Fotoalbum: The Alchemists of Art and Science

(Linz, 26.10.2016) In welchen Bereichen wollen wir Technologisierung und Automatisierung weiter vorantreiben und in welchen nicht? Was soll künftig privat, was öffentlich sein? Wie wollen wir den Klimawandel begrenzen? Und wie sollen unsere Städte aussehen? Die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft bedingt Kreativität, Offenheit, Mut und Optimismus – und jene, die vorangehen, die neue Pfade erkunden und damit Schule machen. Das Ars Electronica Center widmet solch „modernen AlchemistInnen“ ab heute, Mittwoch, 26. Oktober, eine eigene Ausstellung.

Zukunftsfragen über Zukunftsfragen

Die ökonomischen und sozialen Folgen des Klimawandels, die hartnäckige Krise der auf Wachstum gedrillten Weltwirtschaft, die immer weitergehende Automatisierung und das Bröckeln des Mythos Leistungsgesellschaft, die fortschreitende Vernetzung von Menschen und Maschinen und damit einhergehende Abstraktion und zunehmende Komplexität unseres Lebensalltags, ein immenser Vertrauensverlust der politischen EntscheidungsträgerInnen – die Welt, die wir geschaffen haben, befindet sich im Umbruch, ja scheint teils in Auflösung begriffen. Für sich genommen, ist all das noch nichts Besonderes, ist stete Veränderung doch das hervorstechendste Charakteristikum sowohl der Natur als auch der menschlichen Gesellschaft. Neu sind jedoch Geschwindigkeit und Qualität, mit der sich diese Veränderungen vollziehen – und in uns das Gefühl der Überforderung und Hilflosigkeit hervorrufen.

Für alternative Szenarien braucht es …

Wie aber sollen unsere Straßen und Städte aussehen, damit sie eine für uns lebenswerte Umgebung bilden? Wie wollen wir hier Verkehrsströme künftig lenken und welche Formen von Mobilität nutzen? Wie wollen wir den Klimawandel begrenzen und welche seiner Auswirkungen können wir uns vielleicht sogar zu Nutze machen? In welchen Bereichen wollen wir Technologisierung und Automatisierung weiter vorantreiben und in welchen nicht? Und wie soll das Verhältnis von privat und öffentlich künftig gestaltet sein?

… moderne AlchemistInnen …

Es gibt mehr als genug Möglichkeiten, unsere Zukunft so gestalten, wie wir sie uns wünschen. Notwendig – und zur Genüge vorhanden – sind dafür Kreativität, Offenheit, Mut und Optimismus. Ob in unmittelbarer Umgebung, direkt vor unserer Haustür, in anderen Ländern oder auf anderen Kontinenten – überall gibt es moderne „AlchemistInnen“, die mit ihren Experimenten, Projekten und Visionen zeigen, wie es geht. Die Rede ist von KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen, Engineers, Entrepreneurs und AktivistInnen, die neue Allianzen r eingehen, zusammenarbeiten und innovative Perspektiven in die Auseinandersetzung mit aktuellen Problemen einbringen. Häufig sind diese PionierInnen im Schnittfeld zwischen Kunst und Wissenschaft tätig und fühlen sich nicht länger der einen noch der anderen Community zugehörig, sondern denken beide zusammen.

… und neue Strategien!

Ergebnisse ihrer Arbeit sind unter anderen zukunftsweisende Methoden der Produktion und des 3D-Drucks, neue Konzepte des Rapid Prototyping oder innovative Strategien zur Visualisierung wissenschaftlicher Daten. Eine exemplarische Zusammenstellung solch prototypischer Zukunftsvisionen präsentiert das Ars Electronica Center in Form der Ausstellung „The Alchemists of Art and Science“. Hiroshi Sugihara (JP) etwa experimentiert mit generativen Fertigungsverfahren, um komplexe Objekte in einem Stück produzieren zu können – in seinem Fall robotische Tiere, deren Bewegungen ungewöhnlich fließend ausfallen. Mit neuartigen Herstellungsverfahren befassen sich auch Jessica Rosenkrantz (US) und Jesse Louis-Rosenberg (US) und verbinden dabei Design, Simulation und digitale Fabrikation. Jedes ihrer „Kinematic Dresses“ besteht aus tausenden ineinandergreifenden Einzelteilen, die im 3D-Drucker als ein zusammengefaltetes Stück ausgedruckt werden. „Mit „Can you hear me?“ rücken Christoph Wachter (CH) und Mathias Jud (CH) das Thema Überwachung und Datenschutz ins Rampenlicht – ein mitten im Berliner Regierungsviertel errichtetes Wifi-Kommunikations-Netzwerks ermöglichte es jeder und jedem ganz gezielt Fragen an den NSA und GCHQ zu senden. Darüber hinaus zeigt die Ausstellung Wearables, die die kosmische Strahlung messen, aus Pilzen gewachsene Kleidung und eine 3-D-gedruckte Lampe, die mittels App und Laserscanner daheim im Wohnzimmer kreiert wird, tragbare Geräte zur Reduktion des eigenen CO2-Verbrauchs oder Konzepte interaktive Windschutzscheiben. „The Alchemists of Art and Science“ ist ab morgen, Mittwoch, 26. Oktober im Ars Electronica Center Linz zu sehen.

Photo:
Opening The Alchemists of Art and Science / Fotocredit: Martin Hieslmair / Printversion / Album

Photo:
Opening The Alchemists of Art and Science / Steve Marsel / Printversion / Album

Photo:
Cosmic Bitcasting/ Fotocredit: Robert Bauernhansl / Printversion / Album