Jury 2017

Photo: Ars Electronica / Martin Hieslmair

S+T+ARTS Prize Jury 2017

Alle Einreichungen wurden von einer hochkarätigen und internationalen Jury bewertet, die zwei Sieger*innenprojekte und bis zu 10 Anerkennungen auswählte.

Portrait

Rikke Frisk (DK) ist Gründerin und eine der Leiterinnen des Community-orientierten Kulturproduktionskollektivs Indgreb mit Sitz in Kopenhagen. Indgreb ist spezialisiert auf Projekte für teilnehmerzentrierte Veranstaltungen in den Bereichen Kunst und Innovation und gründete u.a den im Rahmen eines Festivals stattfindenden internationalen Innovationswettbewerb Afsnit I. Rikke Frisks jüngste Initiative ist das Diskussionsfestival Talk Town zu Themen wie Gender, Gleichheit, und Feminismus, das sie mitgründete und leitet. Für diese Position bringt sie durch ihre mehrjährige Tätigkeit als Leiterin und Mitbegründerin von Strøm – dem führenden Festival für elektronische Musik in Skandinavien – die besten Voraussetzungen mit. Sie war auch Leiterin des Sekretariats der Kopenhagen-Ausgabe von WOMEX – der weltweit größten Messe für Weltmusik mit angeschlossenem Festival und ist Vorstandsmitglied von Dänemarks führenden Veranstaltungsorten für zeitgenössischen, experimentellen Jazz und World Music: dem Copenhagen Jazzhouse und dem Global. Durch ihr Hintergrundwissen in Architektur und Kommunikation ist sie eine erfahrene und kreative Impulsgeberin mit hoher Beziehungskompetenz, die sie einsetzt, um die Fähigkeiten und Ideen von Menschen zu entfalten.

Portrait

Chiaki Hayashi (JP) ist Gründerin und derzeit stellvertretende Direktorin von Loftwork Inc. Loftwork gelingt es jährlich über 600 Projekte umzusetzen. Chiaki managt den Bereich Operations der Kreativplattform Loftwork.com, bei der über 25 000 Kreative registriert sind, das FabCafe, ein Café mit digitalen Fabrikationstools sowie ein Material-zentrierter Co-working space MTRL. Sie ist Assistentin des MIT Media Lab Director. Chiaki Hayashi hat zuletzt „Hidakuma“ gegründet, mit dem Ziel die Natur wiederzubeleben und lokaler Kreativität.

Portrait

Bradly Dunn Klerks (NL/BE) absolvierte den Studiengang für 3-D-Gestaltung an der Kunsthochschule ArtEZ in Arnhem, Niederlande. Derzeit ist er Geschäftsführer des bekannten Haute-Couture-Modelabels Iris van Herpen, das für seine innovativen Experimente mit Materialien, Techniken und Technologien bekannt ist. Er ist zuständig für Coutureshows, Ausstellungen und internationale Medien bei Iris van Herpen und setzt bei der Realisierung seiner beeindruckenden Projekte auf interdisziplinäre Forschung und Zusammenarbeit mit einer Reihe von KünstlerInnen aus unterschiedlichen Disziplinen. Durch seine profunde Kenntnis der Branche und seine langfristigen Beziehungen zu KünstlerInnen bewegt er sich am Schnittpunkt von Geschäftswelt und Kreativsektor, wobei er von der Vision geleitet ist, dass der Kreative der Mittelpunkt ist, von dem aus alles ausgeht.

Portrait

Sophie Lamparter (CH), ist Associate Director bei swissnex San Francisco, einer Außenstelle des Schweizer Netzwerks zur Förderung von Innovation. Durch den Aufbau von Netzwerken in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Kunst und Innovation war sie federführend bei der Entwicklung von interdisziplinären Programmen an den Schnittstellen von Kunst und Technologie sowie Kunst und Wissenschaft beteiligt. Sie hat ein besonderes Gespür dafür, neue Talente mit einem kreativen Technologieansatz zu entdecken und unterstützt diese bei der Umsetzung ihrer Ideen. Beim Aufbau und der Pflege von Beziehungen zwischen Kreativen, Industrie, Forschungseinrichtungen und Regierungsstellen setzt sie insbesondere auf die Kraft des Dialogs. Lamparter organisierte und kuratierte Ausstellungen und Programme in den Bereichen Medien, Digital- und Datenkunst, Interaktion und Game-Design, Robotik, virtuelle und erweiterte Realität, Architektur sowie Stadtplanung. Ihre jüngste Initiative ist DART 17, eine Kreativschmiede für interaktive Projekte.

Portrait

Alexander Mankowsky (DE), 1957 in Berlin geboren, studierte Sozialwissenschaft, Philosophie und Psychologie an der Freien Universität Berlin. 1989 begann er seine Tätigkeit im Forschungsinstitut von Daimler in Berlin. Der multidisziplinäre Zugang am Institut vereinte eine Fülle von Disziplinen, von Sozialwissenschaften bis zu künstlicher Intelligenz. Seine aktuellen Arbeitsthemen sind Zukunftsstudien, die sich mit der sich ständig ändernden Kultur der Mobilität, der gegenseitigen Abhängigkeit von sozialer und technologischer Innovation und anderen Aspekten in Verbindung mit möglichen Wegen in die Zukunft befassen.

Portrait

Shuzo John Shiota (JP) schloss das Studium des internationalen Rechts an der Sophia-Universität in Tokio ab. Er begann 1991 zunächst bei Nippon Steel Corporation zu arbeiten, schied aber aus dem Unternehmen aus, um 1997 an der Gründung des Dream Pictures Studio mitzuwirken. Zwei Jahre später wechselte er zum Animationsstudio Polygon Pictures, dessen Präsident und CEO er 2003 wurde. Er leitete den Wandels des Unternehmens zu einem der erfolgreichsten digitalen Animationsstudios Asiens ein, das zahlreiche Preisen, darunter mehrere Emmy Awards, erhielt. 2008 wurde Shiota von der populären Fachzeitschrift „Animation Magazine“ zu einem der „25 Toon Titans of Asia“ erwählt. Er war Juror bei zahlreichen bedeutenden japanischen und internationalen Filmfestivals, wie etwa beim Prix Ars Electroncia, der SIGGRAPH-Konferenz sowie den Festivals Annecy und DigiCon6. Er hielt weltweit Lectures, wie etwa bei der TEDxKyoto 2015. In seiner Freizeit widmet er sich seiner großen Leidenschaft der Musik, als Sänger in einer klassischen Rockband.

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Victoria Vesna (US), Ph.D., ist Künstlerin und Professorin am Department of Design|Media Arts an der UCLA sowie Leiterin des Art|Sci Center an der School of the Arts sowie des California NanoSystems Institute (CNSI). Sie promovierte 2000 an der University of Wales. In ihren Installationen untersucht sie, wie Kommunikationstechnologien das Kollektivverhalten beeinflussen und ob sich die Identitätsauffassung in Zusammenhang mit wissenschaftlichem Fortschritt verändert. Sie unterhielt im Rahmen ihrer Projekte langfristige Kooperationen mit Komponisten, Nanowissenschaftlern, Neurowissenschaftlern, Evolutionsbiologen und vermittelt die dabei gewonnenen Erfahrungen ihren Studenten. Vesna ist Herausgeberin der Zeitschrift AI & Society und publizierte die Sammelbände Database Aesthetics: Art in the Age of Information Overflow (2007) sowie Context Providers: Conditions of Meaning in Media Arts (2011).

S+T+ARTS Prize Nomination Committee 2017

Sämtliche Einreichungen werden von einem Nominierungsausschuss in Reihenfolge ihres Einlangens bewertet. Der Nominierungsausschuss wählt bis zu 30 Projekte aus, die von der Jury berücksichtigt werden.

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Luis Miguel Girão (PT) ist Gründer von “Artshare”, transdisziplinarer Künstler und Wissenschaftler. In seinen Forschungsprojekten bekommt er Unterstützung von der EU und transatlantischer Politik an der Schnittstelle zu Kunst, Wissenschaft und Technologie. In seiner künstlerischen Arbeit entwickelt er Technologien zur künstlerischen Darstellung von Elektromagnetismus. Er ist Mitglied des Planetaren Beirats und des Fachbereichs für Soziologie und Musik an der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Lissabon, Portugal. Im Jahr 2007 wurde er für den „Bolsa Ernesto de Sousa“-Preis vorgeschlagen. Luis Miguel kollaborierte bereits mit verschiedenen KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen und seine Arbeiten wurden weltweit präsentiert. Er war Koordinator von ICT ART Connect 2013 und der dazugehörigen Studie bei der Europäischen Kommission.

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Chiaki Hayashi (JP) ist Gründerin und derzeit stellvertretende Direktorin von Loftwork Inc. Loftwork gelingt es jährlich über 600 Projekte umzusetzen. Chiaki managt den Bereich Operations der Kreativplattform Loftwork.com, bei der über 25 000 Kreative registriert sind, das FabCafe, ein Café mit digitalen Fabrikationstools sowie ein Material-zentrierter Co-working space MTRL. Sie ist Assistentin des MIT Media Lab Director. Chiaki Hayashi hat zuletzt „Hidakuma“ gegründet, mit dem Ziel die Natur wiederzubeleben und lokaler Kreativität.

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Bradly Dunn Klerks (NL/BE) absolvierte den Studiengang für 3-D-Gestaltung an der Kunsthochschule ArtEZ in Arnhem, Niederlande. Derzeit ist er Geschäftsführer des bekannten Haute-Couture-Modelabels Iris van Herpen, das für seine innovativen Experimente mit Materialien, Techniken und Technologien bekannt ist. Er ist zuständig für Coutureshows, Ausstellungen und internationale Medien bei Iris van Herpen und setzt bei der Realisierung seiner beeindruckenden Projekte auf interdisziplinäre Forschung und Zusammenarbeit mit einer Reihe von KünstlerInnen aus unterschiedlichen Disziplinen. Durch seine profunde Kenntnis der Branche und seine langfristigen Beziehungen zu KünstlerInnen bewegt er sich am Schnittpunkt von Geschäftswelt und Kreativsektor, wobei er von der Vision geleitet ist, dass der Kreative der Mittelpunkt ist, von dem aus alles ausgeht.

Portrait

Sophie Lamparter (CH) ist Associate Director bei swissnex San Francisco, einer Außenstelle des Schweizer Netzwerks zur Förderung von Innovation. Durch den Aufbau von Netzwerken in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Kunst und Innovation war sie federführend bei der Entwicklung von interdisziplinären Programmen an den Schnittstellen von Kunst und Technologie sowie Kunst und Wissenschaft beteiligt. Sie hat ein besonderes Gespür dafür, neue Talente mit einem kreativen Technologieansatz zu entdecken und unterstützt diese bei der Umsetzung ihrer Ideen. Beim Aufbau und der Pflege von Beziehungen zwischen Kreativen, Industrie, Forschungseinrichtungen und Regierungsstellen setzt sie insbesondere auf die Kraft des Dialogs. Lamparter organisierte und kuratierte Ausstellungen und Programme in den Bereichen Medien, Digital- und Datenkunst, Interaktion und Game-Design, Robotik, virtuelle und erweiterte Realität, Architektur sowie Stadtplanung. Ihre jüngste Initiative ist DART 17, eine Kreativschmiede für interaktive Projekte.

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Alexander Mankowsky (DE), 1957 in Berlin geboren, studierte Sozialwissenschaft, Philosophie und Psychologie an der Freien Universität Berlin. 1989 begann er seine Tätigkeit im Forschungsinstitut von Daimler in Berlin. Der multidisziplinäre Zugang am Institut vereinte eine Fülle von Disziplinen, von Sozialwissenschaften bis zu künstlicher Intelligenz. Seine aktuellen Arbeitsthemen sind Zukunftsstudien, die sich mit der sich ständig ändernden Kultur der Mobilität, der gegenseitigen Abhängigkeit von sozialer und technologischer Innovation und anderen Aspekten in Verbindung mit möglichen Wegen in die Zukunft befassen.

S+T+ARTS Prize Advisors 2017

13 internationale Berater*innen, die in diesem Feld über Renommee und Expertise verfügen, werden Projekte empfehlen und darüber hinaus ein breiteres Spektrum an Teilnehmer*innen zur Teilnahme ermutigen sowie auf eine Ausgewogenheit hinsichtlich Geschlecht und geografischer Herkunft der Teilnehmer*innen achten.

Portrait

Prof. Jussi Ängeslevä (FI) ist Designer, Künstler und Dozent. Neben seinen Lehraufträgen an der Universität der Künste Berlin und dem Royal College of Arts mit Forschungsschwerpunkt digitale Materialität und Interaktionsdesign ist er stellvertretender Kreativdirektor von ART+COM-Studios und international als Vortragender gefragt. Sein Designethos ist es, Hardware, Software, physisches und grafisches Design im Streben nach Eleganz in hochspezifischen Lösungen wirksam einzusetzen, wobei die Bedeutung eines Artefakts stets untrennbar mit dem Trägermedium verbunden ist.

Portrait

Ken Arnold (UK/US) ist für verschiedene Museen tätig und arbeitet an interdisziplinären kulturellen Projekten in Europa und den USA. Seit 2007 leitet er die Wellcome Collection, ein Museum in London, das sich den Verbindungen zwischen Medizin, Leben und Kunst widmet und im vergangenen Jahr über 750.000 Besucher anzog. Derzeit realisiert er internationale Projekte und ist darüber hinaus Leiter des Medical Museion sowie Professor an der Universität Kopenhagen. Er publiziert und hält Vorträge über Museen und Schnittstellen zwischen Kunst und Wissenschaft.

Portrait

Sue Gollifer (UK) ist Künstlerin, Wissenschaftlerin und Forscherin an der University of Brighton (UK) sowie Geschäftsführerin von ISEA International. Sie ist Mitglied in mehreren nationalen und internationalen Gremien und Komitees, etwa der Computer Arts Society (CAS) und der ACM SIGGRAPH Digital Arts Community sowie Vorsitzende des „The Life Time Achievement in Digital Arts Award“ der ACM SIGGRAPH. Gollifer kuratierte eine Reihe internationaler Ausstellungen über digitale Kunst, etwa Mediated Aesthetics bei der SIGGRAPH Asia 2016 in Macau.

Portrait

Drew Hemment (UK) ist Künstler, Kurator und Wissenschaftler. Er ist Gründer und Kreativdirektor von Future Everything sowie Fellow der Universität Dundee und Dozent am Duncan of Jordanstone College of Art and Design. Seine Arbeiten im Bereich digitale Kultur und Innovation wurden von der New York Times, von BBC und NBC gewürdigt und durch Preise in den Kategorien Kunst, Technologie und Wirtschaft ausgezeichnet, u.a. durch den Lever Prize 2010 (Gewinner) und den Prix Ars Electronica 2008 (Honorary Mention).

Portrait

Dr. Susanne Jaschko (DE) ist freischaffende Kuratorin und beschäftigt sich mit Fragestellungen an den Schnittstellen von zeitgenössischer Kunst, Technologie und Wissenschaft. Sie ist Gründerin des Netzwerks prozessagenten, process by art and design. Sie war Head of Presentation und Leiterin des Artist-in-Residence-Programms am Netherlands Media Art Institute in Amsterdam sowie Kuratorin und stellvertretende Leiterin des Festivals transmediale für Kunst und digitale Kultur. Jaschko forscht und lehrt in Deutschland und international, derzeit unterrichtet sie an der Berliner Universität der Künste.

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Silvia Lindtner (AT) ist Dozentin an der School of Information der Universität Michigan und Gastdozentin an der Penny W. Stamps School of Art and Design. Lindtners Forschungs- und Lehrschwerpunkte sind kritische Studien zu Innovation und Unternehmertum, DIY-Maker- und Hacker-Kultur, Wissenschafts- und Technologieforschung in China sowie Urbanistik und Infrastrukturuntersuchungen.

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Simona Maschi (IT/DK) ist Gründerin und Direktorin des Copenhagen Institute of Interaction Design (CIID). Sie leitet die Gesamtorganisaton am CIID und führt ein Team, das eine weltweit anerkannte Bildung erhalten hat, eine hochmoderne Forschungsgruppe, eine prämierte Beratung sowie eine ambitionierte Inkubator Plattform. Simona ist Expertin im Bereich Service Design, Scenario Design sowie in Design Methoden. Sie verfolgt leidenschaftlich den Ansatz Design als positiven Einfluss auf das Leben der Menschen zu nutzen.

Portrait

Prof. Carlo Ratti (IT) ist Architekt und Ingenieur und lehrt am Massachusetts Institute of Technology (MIT), wo er auch das Senseable City Lab leitet. Er ist darüber hinaus Gründungspartner des internationalen Design- und Innovationsstudios Carlo Ratti Associati. Seine Arbeiten wurden weltweit ausgestellt, u.a. bei der Biennale von Venedig, im MoMA New York, im Science Museum in London sowie im Museu del Disseny (Museum für Gestaltung) in Barcelona. Er war Kurator des Future Food District (FFD) der Expo Milano 2015 und ist derzeit Ko-Vorsitzender des Global Future Council on the Future of Cities and Urbanization des Weltwirtschaftsforums.

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Mika Satomi (JP/DE) arbeitet als Designerin und Künstlerin in den Bereichen E-Textilien, Interaktionsdesign und Physical Computing. Sie war fünf Semester lang Gastprofessorin an der Weißensee Kunsthochschule Berlin und arbeitete an der Swedish School of Textiles sowie am Distance Lab, Schottland, im Bereich praxisbasierte Designforschung. Sie schloss ihr Grafikdesignstudium an der Tokyo Zokei University mit einem B.A. und den Studiengang Media Creation am IAMAS, Japan, mit einem M.A. ab. Seit 2006 kooperiert sie mit Hannah Perner-Wilson und realisiert mit ihr im Kollektiv KOBAKANT künstlerische Projekte in den Bereichen E-Textilien und Wearable Technology Art( tragbare Technik zwischen Mode und Kunst). Sie ist Co-Autorin der Onlinedatenbank für E-Textilien „How To Get What You Want“.

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Lynn Scarff (IE) ist die Direktorin der Science Gallery Dublin. Sie verfügt über mehr als 12 Jahren Erfahrung in der Entwicklung und Leitung von Projekten mit öffentlichem Engagement in den Bereichen Wissenschaft, Bildung und Kunst/Kultur. Lynn kommt ursprünglich aus dem Umwelt- und Non-Profit-Sektor und hat bereits eine Reihe von Programmen, Ausstellungen, Ausstellungen, Events, Bücher sowie TV- und Radiobeiträge in diesen Bereichen entwickelt. Ihre Karriere in der Science Gallery startete sie als Bildungs- und Vermittlungsverantwortliche bereits mit Gründung des Museums. Lynn ist begeistert von der einzigartigen Kombination aus Kunst/Kultur und Wissenschaft und schätzt die Science Gallery als Raum für Transformation menschlichen Lebens.

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Bastian Schäfer (DE), geboren 1980, ist ein Querdenker, Kitesurfer, TED-Sprecher, Vater eines Jungen und eines Mädchens und Fahrzeug-Ingenieur. Nachdem er bei Volkswagen Design gearbeitet hat, ist er 2006 zu Airbus gewechselt und war in verschiedene Projekte für A340, A350 und A380 involviert. 2009 hat er sich dem Projektteam der preisgekrönten Airbus Concept Cabin mit seiner bionischen Struktur angeschlossen. Als Projektleiter des Bionic Partition Projekts legt er den Fokus auf generatives Design in Kombination mit 3D-Druck-Technologie.

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Fermín Serrano Sanz (ES) gilt als Experte im Bereich Citizen Science und verfügt über fundierte Erfahrung in der Durchführung von Forschungsprojekten, die eine Beteiligung der Öffentlichkeit, Kreativität, Kunst und offene Technologien implizieren. Er arbeitet in der Stiftung Ibercivis in Spanien und kooperiert mit Institutionen und Einrichtungen wie der Europäischen Kommission, OeAD, COTEC, Sónar+D oder dem European Digital Art and Science Network, für das er die Ausstellung Reverberadas kuratierte. Fermín ist auch Teilnehmer des Future Innovators Summit.

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Karen Verschooren (BE) lebt und arbeitet als Kuratorin für zeitgenössische Kunst in Belgien. Derzeit ist sie Ausstellungsleiterin am STUK Arts Centre, Leuven (BE) und in dieser Funktion zuständig für das Ausstellungsprogramm sowie das Festival ARTEFACT, eine Themenausstellung für zeitgenössische bildende Kunst, aktuelle Ereignisse und gesellschaftliche Herausforderungen. Von Oktober 2008 bis März 2005 war sie als Kuratorin/Projektkoordinatorin für Z33, House for contemporary art, in Hasselt (BE) tätig.

Jury Statement 2017

Von der Erde in den Weltraum: eine blaue Zukunft

Gemeinsame Stellungnahme des S+T+ARTS Prize Nomination Committee (Bradly Dunn Klerks, Luis Miguel Girão, Chiaki Hayashi, Sophie Lamparter, Alexander Mankovsky) und der S+T+ARTS Prize Jury (Bradly Dunn Klerks, Chiaki Hayashi, Sophie Lamparter, Alexander Mankowsky, Rikke Frisk, Shuzo John Shiota, Victoria Vesna)

Die immer rasanter voranschreitende Entwicklung von Wissenschaft und Technologie erweitert die Möglichkeiten unserer Welt, erhöht aber auch ihre Komplexität. Automatisierung und künstliche Intelligenz (KI) werden Teil unseres Alltags, ihre Möglichkeiten und Risiken dominieren die Berichterstattung in den Massenmedien und selbst die Diskussionen zwischen Experten und in der Fachliteratur. Neue Studien bestätigen einen stetig steigenden Verlust von Arbeitsplätzen durch selbst fahrende Fahrzeuge, Algorithmen drohen Buchhalter, Anwälte, Ärzte und Künstler zu ersetzen. Wir füttern diese lernenden Maschinen mit Informationen, Bildern und Mustern, während wir uns gleichzeitig fragen und sorgen, wie viele Entscheidungen wir diesen Maschinen eigentlich noch überlassen möchten.

Smarte Gegenstände, virtuelle Assistenten und Chatbots sind aus unseren Wohnungen, Schlafzimmern und Taschen nicht mehr wegzudenken. Die zunehmende Unsichtbarkeit der digitalen Schnittstellen und Prozesse lässt die Grenzen zwischen uns und den Maschinen verschwimmen. Wir wollen nicht mehr auf unsere digitalen Helfer und virtuellen Assistenten verzichten, selbst wenn wir besorgt sind, welche Daten sie aufzeichnen – eine Beunruhigung, die von der kleinen Anzahl derer, die wirklich verstehen, wie diese Maschinen Entscheidungen treffen und Vorschläge unterbreiten, noch verstärkt wird.

Wir lesen Berichte über synthetische Biologie und neue Ansätze zur Behandlung von Krankheiten, deren Heilung in greifbare Nähe rückt. Technologien wie die CRISPR-Methode befähigen uns, unseren genetischen Code zu modifzieren und verwandeln unser Denken über das Leben, den Körper und die Gesundheit von Grund auf. Der Mensch könnte resilienter werden, doch besteht die Gefahr, dass sich unsere natürliche Umwelt noch schneller verändert. Wir sind Zeugen der ersten unleugbaren Auswirkungen des Klimawandels: globale Erwärmung, Eisschmelze, sterbende Wälder, verschmutzte Ozeane und Städte, Berge von nicht abbaubarem Plastikmüll. Weltweit ist die Befürchtung groß, dass es schon zu spät sein könnte, um eine grundlegende Veränderung der globalen Energieproduktion herbeizuführen, auf der unser Konsum und unser Lebensstil basieren.

Diese rasch zunehmende Komplexität und rapide Veränderung bringen weitreichende Unsicherheiten für die heutigen Gesellschaften mit sich und fördern populistische politische Tendenzen, sodass wir uns fragen müssen: Sind wir eigentlich vorbereitet auf die Zukunft, die uns erwartet? Wie können wir die Zukunft gestalten, sie zu der unseren machen? Welchen Beitrag können wir leisten?

Aus diesen und anderen Gründen sind wir aufgerufen, nach visionären Ideen und Lösungen Ausschau zu halten, denen wir vertrauen können. Insgesamt wurden 2.977 Beiträge aus 97 Ländern eingereicht, 474 Projekte schafften es auf die Shortlist. Vier Tage lange haben wir – das S+T+ARTS Prize Nomination Committee und die S+T+ARTS Prize Jury, diese Kooperationsprojekte geprüft und erörtert, wobei wir uns mit drängenden und für die Zukunft relevanten Fragestellungen von kreativen DenkerInnen aus der ganzen Welt auseinandersetzten. Wir prüften Vorschläge für Experimente in Bereich Mensch-Maschine-Zusammenarbeit und -schnittstellen, Studien über humanisierte Automatisierung, neue Möglichkeiten des Übersetzens und des Umgangs mit der Natur – die sich von Einzelinitiativen bis hin zu gemeinsamen Aktivitäten bewegten. Viele davon nutzten neue Technologien, um andere an ihren Erfahrungen und ihrem Wissen teilhaben zu lassen, Autonomie und Selbstbestimmung der Menschen über ihre Communitys zu fördern und den Zugang zu Informationen und Tools zu erleichtern.

Vielen ist klar, dass wir nicht länger isoliert arbeiten können – wir benötigen eine aktive und fokussierte Zusammenarbeit. Komplexe Fragestellungen erfordern Know-how aus unterschiedlichen Feldern, Kulturen und Perspektiven. Wir müssen interdisziplinär und spartenübergreifend zusammenarbeiten und experimentieren, bis neue Ideen entstehen. DesignerInnen, KünstlerInnen, TechnikerInnen, WissenschaftlerInnen und unterschiedliche Industriezweige müssen zusammenarbeiten und gemeinsam die Zukunft entwickeln, in der wir leben möchten. Niemand kann es sich leisten, den nächsten Trend oder sich anbahnende Veränderungen zu verpassen.

Vorausdenkende Institutionen haben diese Notwendigkeit einer weitreichenden Zusammenarbeit bereits erkannt. Universitäten richten interdisziplinäre Programme ein. Technologiefirmen suchen den Kontakt zu StudentInnen, KünstlerInnen, DesignerInnen und Start-ups, um Inspirationen und Feedback von ihnen einzuholen. Wissenschaftliche Institutionen und Unternehmen unterhalten Artist-in-Residence-Programme, organisieren interdisziplinäre Workshops und bieten ihren MitarbeiterInnen Bildungsangebote wie Kurse in Design Thinking, das sich am Menschen orientiert. Grassroot-Organisationen und Online-Communitys gründen unterschiedliche Plattformen, von Hacker-Räumen bis hin zu DIY-Community-Biolabs, um den Zugang zu dem Know-how und den Technologien zu erleichtern, die uns helfen, die Welt zu verstehen und eine aktive Rolle in ihr wahrzunehmen.

All diese Initiativen sind nützlich und wertvoll. Es steht allerdings viel auf dem Spiel und ist daher heute von zentraler Bedeutung, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Für den Entwurf unserer Zukunft ist Inspiration allein nicht ausreichend. Wir müssen zusammenarbeiten und gemeinsam etwas von Grund auf Neues entwickeln. Niemand möchte in einer Zukunft leben, die nur von SoftwareingenieurInnen programmiert wurde, oder in einer Welt, die ausschließlich von KünstlerInnen oder WissenschaftlerInnen in einem Labor oder sogar von einem unergründlichen Algorithmus entworfen wurde.

Daher ist der S+T+ARTS Prize von so großer Bedeutung. Mit den beiden Hauptpreisen und den Anerkennungen verfügen wir über ein Instrument, um künstlerische Beiträge und herausragende Beispiele einer für beide Seiten nutzbringenden Zusammenarbeit zwischen KünstlerInnen, ForscherInnen und TechnologInnen aufzuzeigen und Projekte hervorzuheben, die es Technologie und Forschung ermöglichen, die trennenden Grenzen zwischen den Disziplinen zu überschreiten. Wir haben Projekte ausgezeichnet und gewürdigt, die die Bedeutung von Interdisziplinarität und unterschiedlicher Formen der Zusammenarbeit nachweisen und dabei nicht nur inspirierend, sondern auch modellhaft für Institutionen, Organisationen und Einzelpersonen sind und von diesen übernommen werden können.

Wir danken der EU-Kommission, dass sie dieses Konzept unterstützt und sich um Ressourcen und Unterstützung für STARTS bemühte, und hoffen, dass die Projektbeispiele dieses Jahres und des Vorjahres die Notwendigkeit und die Möglichkeit aufzeigen, interdisziplinäre Initiativen weiterhin und verstärkt zu fördern. Wir danken auch der Ars Electronica und ihren Partnern BOZAR und Waag Society für die Einladung sowie für ihr anhaltendes Engagement, die ausgewählten S+T+ARTS Prize Projekte gegenüber EntscheidungsträgerInnen, Führungskräften aus der Wirtschaft und der Öffentlichkeit bestmöglich zu unterstützen, zu kommunizieren und zu präsentieren. Die Ars Electronica startete vor 38 Jahren als eine richtungsweisende Institution in Europa, die sich für Kunst, Technologie und deren Einfluss auf die Gesellschaft engagiert. Sie schuf eine bedeutende interdisziplinäre Plattform für Dialog, Diskurs und Zusammenarbeit und ermöglichte Millionen von Menschen Zugang zu diesen Ideen. Gäbe es im Rahmen des S+T+ARTS Prize eine Auszeichnung für das Lebenswerk, so ginge diese an die Ars Electronica.