Bio Ink, das jüngste Experiment aus dem kollaborativen Forschungsprojekt Future Ink, kombiniert die digitale Pen und Tablet Technologie Wacoms mit Biotechnologie des Ars Electronica Futurelab und untersucht damit die Natur, das Leben auf unserem Planeten und den Mikrokosmos auf dieser Welt. Im Rahmen des Ars Electronica Festivals 2021 und der Ausstellung „Alchemists of the Future” konnten Besucher*innen des Bio Lab im Ars Electronica Center mit lebendiger Tinte experimentieren und selbst erleben, wie Mikroorganismen in Kombination einem digitalen Stift und einem Tablet künstlerische Botschaften eigenständig weiterentwickeln. Unter dem Motto „Dear Future Me“ hinterließen sie dafür im Rahmen von Workshops eine Botschaft an ihr zukünftiges Ich – mit lebendiger Tinte. Die Bio-Ink-Kunstwerke entstanden in einer Petrischale – in einem gemeinsamen Prozess mit Mikroorganismen, die so in einen kreativen Dialog mit dem Menschen treten. Der langsame Prozess mit der Natur beeinflusst unsere Wahrnehmung der Welt, und lässt uns darüber nachdenken, was es bedeutet, lebendig zu sein.
Die Forschung an den Möglichkeiten der künstlerischen Zusammenarbeit mit mikroskopischen Organismen und lebendiger Tinte wird im Lab derzeit weiterentwickelt. Beim Zeichnen erfasste Parameter, wie Geschwindigkeit der Bewegung, Druck und Neigung, werden nun in biologische Dimensionen, wie wie Temperatur, Feuchtigkeit und biochemische Reaktionen, umgewandelt, um mit den lebendigen Kunstwerken zu interagieren, während sie wachsen. In einer chemischen Reaktionskammer kann das Forscherteam so automatisiert oder manuell mit dem lebendigen Kunstwerk interagieren.