Am 18. September 1979 erblickt das allererste Ars Electronica Festival das Licht der Welt. Ein Pilotprojekt, das die gerade heraufziehende digitale Revolution zum Anlass nimmt, nach möglichen Zukünften zu fragen und diese Recherche an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Gesellschaft ansiedelt.
Mit dieser bis heute gültigen Philosophie legen der Kybernetiker und Physiker Herbert W. Franke (AT), der Elektronikmusiker Hubert Bognermayr (AT), der Musikproduzent Ulli A. Rützel (AT) und Hannes Leopoldseder (AT), damaliger Intendant des ORF-Landesstudios Oberösterreich, den Grundstein für die Erfolgsgeschichte der Ars Electronica.
Vom Versuchsballon zum Welterfolg
Binnen weniger Jahre entwickelt sich die Linzer Erfindung zu einem der wichtigsten internationalen Medienkunstfestivals. Von Jahr zu Jahr wird das Festivalprogramm dichter und facettenreicher — Symposien, Ausstellungen, Performances, Konzerte und Interventionen spannen dabei den Bogen vom spekulativen Zukunftsentwurf zur analytischen Betrachtung, vom provokanten Aktionismus zur philosophischen Debatte.
Jedes Jahr widmet sich das Festival zudem neuen Themen. Und sucht nach neuen Orten. Das konsequente Ver- bzw. Hintersichlassen klassischer Konferenz- und Kulturräume und Hinaustragen der künstlerisch-wissenschaftlichen Auseinandersetzung in den öffentlichen Raum wird schon bald zum Markenzeichen. Ob im Linzer Hafen oder Bergstollen, im Kloster, der Industriehalle oder im ehemaligen Postverteilerzentrum, Ars Electronica versteht sich stets als Arbeit in und mit Öffentlichkeit.
Einzigartiger Festivalspirit
Bestritten 1979 gerade einmal 20 Künstler*innen und Wissenschafter*innen das Programm des Festivals, beteiligen sich über 40 Jahre später mehr als 1.000 Künstler*innen und Wissenschaftler*innen aus über 40 Ländern und akkreditieren sich rund 450 Journalist*innen und Bloggerinnen. Längst sind es aber nicht mehr nur die renommierten Artists und Speakers und Medienverter*innen aus aller Welt, die den Reiz der Ars Electronica ausmachen. Es sind vor allem auch die vielen Besucher*innen, die Jahr für Jahr maßgeblich zum Festival-Spirit beitragen — ein bunter Mix aus “alten Bekannten“ und “neuen Gesichtern“.