Bald ist es ein Jahr her, dass die Ars Electronica Home Delivery Serie Pianographique als musikalische und visuelle Reaktion auf eine Pandemie gestartet wurde, deren weitreichende Folgen wir damals gerade erst zu erahnen begannen. Jetzt, ein Jahr später, stehen wir wieder an einem Wendepunkt: Millionen Menschenleben verloren, prekäre Existenzen bedroht, wirtschaftliche Verwüstung die wiederkehrende Realität. Die neu entwickelten Impfstoffe haben ein gewisses Maß an Hoffnung gebracht, zumindest für jene Länder, die wohlhabend genug sind, um auf sie zurückgreifen zu können. Wenn jedoch kein internationaler Weg gefunden wird, um Impfstoffe weltweit verfügbar zu machen, werden sich die wenigen wirklichen Fortschritte, die gemacht wurden, in einer Wolke neuer Mutationen verflüchtigen.
Gerfried Stocker, Maki Namekawa und Dennis Russell Davies möchten mit dem vor einem Jahr erstmals vorgestellten Programm an das ursprüngliche Werk erinnern: Maurice Ravels meisterhafte Suite Ma mère l’Oye, mit Visuals von Cori O’Lan. Der Beginn des Programms widmet drei Orgelpräludien von J.S. Bach, arrangiert von György Kurtag, dem Gedenken an die Opfer dieser tragischen Pandemie.
Programm:
J.S. Bach (arr. by György Kurtag):
„Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“ („Actus tragicus“)
„Aus tiefer Not schrei ich zu dir“
„O Lamm Gottes, unschuldig“
Maurice Ravel: „Ma mère l’Oye“
I. Pavane de Belle au bois dormant („Pavane aus Dornröschen“)
II. Petit Poucet („Der kleine Däumling“)
III. Laideronnette, Imperatrice des Pagodes („Die grüne Schlange“)
IV. Les entretiens de la Belle et de la Bete („Die Schöne und das Biest“)
V. Le jardin feerique („Der märchenhafte Garten“)