Die Panel Discussion Poetic Systems untersucht systemtheoretische Ansätze an der Schnittstelle von Kunst und Architektur. Wo kann Systemtheorie, ein Konzept aus der Soziologie, auch außerhalb ihrer ursprünglichen Disziplin angewandt werden? Welche Dimensionen eröffnet künstlerische Forschung, ein künstlerischer Blick oder Art Thinking in Verbindung mit dem Systemtheorie – und welche neuen Schnittstellen entstehen? VertreterInnen aus der Soziologie, Architektur, Kunst und Forschung versammeln sich hier, um gemeinsam über neue Ansätze zu diskutieren.
SprecherInnen:
- Liselott Stenfeldt, Alexandra Institute
- Mara Balestrini, Ideas for Change
- William Carpenter, Kennesaw State University
- Urs Leonhard Hirschberg, Graz University of Technology
Moderation: Stefan Mittlböck-Jungwirth-Fohringer, Ars Electronica Futurelab
Biographien:
Liselott Stenfeldt ist Architektin und Expertin für den innovativen Einsatz digitaler Technologien im urbanen Raum. Als Leiterin des Interactive Spaces Urban Studio des Alexandra Institute arbeitet sie an der Schnittstelle zwischen Technologie, Architektur und Verhalten mit dem Ziel, die Grenzen dessen, wie sich die gebaute Umwelt heute entwickelt, zu verschieben. Das Studio versammelt ArchitektInnen, DesignerInnen, IngenieurInnen und IT-SpezialistInnen und entwickelt neue sinnvolle Konzepte und Lösungen für die zukünftigen Städte und BürgerInnen. Beispiele für Projekte, die sie entwickelt haben, ist die groß angelegte immersive Installation Nordlys, das Tool Digital Neighborhood, und die Door, ein Stadtmobiliar, das mit Hilfe von Technologien Menschen in verschiedenen Ländern verbindet. Liselott ist seit vielen Jahren aktiv an der Verbreitung neuer Erkenntnisse und Ideen in diesem Bereich beteiligt und hat unter anderem den internationalen Preis Prix BLOXHUB Interactive gegründet. Liselott hat einen MAA der Aarhus School of Architecture und einen Abschluss in Raumgestaltung der The Design School in London sowie in Immateriales (digitales) Design der Malmö University (K3).
Mara Balestrini ist eine Human Computer Interaction (HCI) Forscherin und Technologiestrategin. Sie ist CEO von Ideas for Change, einer Innovationsagentur, die Städte, Unternehmen und Institutionen berät. Maras Arbeit liegt an der Schnittstelle von Bürgertechnologie, Daten, Ko-Kreation und Aktionsforschung. Sie hat über 30 Publikationen zu diesen Themen verfasst und Projekte wie Making Sense EU, Bristol Approach und #DataFutures koordiniert. Mara ist auch Mitbegründerin von SalusCoop, der ersten spanischen Kooperative für Gesundheitsdaten von BürgerInnen. Mara promovierte in Informatik am Intel Collaborative Research Institute on Sustainable Connected Cities (ICRI-Cities) am University College London (UCL). Sie hat außerdem einen BA in Audiovisueller Kommunikation und einen MSc in Kognitiven Systemen und Interaktiven Medien. Sie ist Senior Faculty am IAAC und Gastdozentin am Royal College of Art (RCA). Ihre Arbeiten wurden unter anderem beim ACM CHI, ACM CSCW, Ars Electronica ausgezeichnet und in internationalen Medien wie der BBC, The Guardian, The Financial Times und El País veröffentlicht.
Professor William Carpenter ist ein international anerkannter Wissenschaftler, Architekt und Dozent an der Kennesaw State University. Für seine innovativen Lehrmethoden hat er zahlreiche Designpreise und Auszeichnungen erhalten. Er ist Mitbegründer von Lightroom; einem national preisgekrönten Designbüro in Decatur, Georgia, das sich auf Architektur- und New-Media-Projekte für Geschäfts- und PrivatkundInnen spezialisiert hat. Carpenter erhielt im Jahr 2000 den nationalen ACSA/AIAS Educator of the Year Award und 1997 die National Young Architects Citation. Im Jahr 2000 wurde er zum Fellow der AIA gewählt. Er ist auch Autor eines wichtigen und angesehenen Buches: Learning by Building: Entwurf und Konstruktion in der Architekturausbildung, Wiley, 1997. Seine Arbeiten wurden in Southern Living, Atlanta Homes and Lifestyles, Print Magazine, Dwell, Atlanta Magazine und ERA in Prag veröffentlicht. Er studierte und arbeitete für den renommierten Architekten und AIA National Gold Medalist Samuel Mockbee FAIA und den New Yorker Architekten Norman Jaffe FAIA, der für seine eleganten Gebäude bekannt ist, die auf die Landschaft reagieren.
Urs Leonhard Hirschberg ist Professor für die Darstellung von Architektur und Neuen Medien an der Technischen Universität Graz und Leiter des Instituts für Architektur und Medien (IAM). Neun Jahre lang Dekan seiner Fakultät, wurde er 2013 zum Direktor des Kompetenzfeldes „Nachhaltige Systeme“ der TU Graz ernannt, einem von fünf ressortübergreifenden Forschungsbereichen. Geboren und aufgewachsen in der Schweiz, erwarb er sein Architekturdiplom und seinen Doktorgrad an der ETH Zürich. Vor der TU Graz war er am Lehrstuhl für Architektur und CAAD der ETH Zürich und an der Harvard Graduate School of Design tätig. Sein Hauptforschungsgebiet ist Augmented Architecture: die Erforschung der Möglichkeiten, wie digitale Medien die Architekturgestaltung und -produktion verbessern können. Urs hat sich intensiv mit den Möglichkeiten der kreativen Zusammenarbeit über Netzwerke und der digitalen Gestaltung und Fertigung beschäftigt. Er ist Gründungsredakteur des Grazer Architekturmagazins GAM. Der ehemalige Präsident der European Association of Architectural Education ist Gründungsmitglied des European Architectural Research Network ARENA und Technologie-Editor bei AJAR, dem Arena Journal of Architectural Research.