Seit der Gründung im Jahr 1987 hat der Prix Ars Electronica stets als Trendbarometer und Plattform für die Sammlung aktueller und zukünftiger Visionen von Künstler*innen zum Thema „Kunst, Technologie und Gesellschaft“ fungiert. Welche Trends und Tendenzen lassen sich in diesem Jahr, mehr als ein Jahr nach der weltweiten Pandemie, in den prämierten Arbeiten erkennen? Auf welche Bewertungskriterien hat sich die Jury in diesem Jahr konzentriert?
Emiko Ogawa, Leiterin des Prix Ars Electronica, lädt Jurymitglieder aus drei Kategorien ein, ihre Eindrücke zu teilen.
Teilnehmer*innen:
Jens Hauser – Jurymitglied der Kategorie „Artificial Intellignce & Life Art“ Prix Ars Electronica 2021
Jens Hauser (DE/FR/DK) ist ein in Paris und Kopenhagen ansässiger Medienwissenschaftler und Kunstkurator, der sich mit den Wechselwirkungen zwischen Kunst und Technologie, Transgenres und hybrider Ästhetik beschäftigt. Er ist Forscher am Medizinischen Museum der Universität Kopenhagen, nachdem er eine doppelte Postdoc-Stelle an der Fakultät für Geisteswissenschaften und der Fakultät für Gesundheits- und Medizinwissenschaften innehatte, und koordiniert das (OU)VERT-Netzwerk für Grünflächenstudien. Er ist Mitglied der Fakultät für Kunst, Kunstgeschichte und Design an der Michigan State University, wo er das BRIDGE artist in residency program mit leitet, und Mitglied der Fakultät für Bildwissenschaften an der Donau-Universität Krems. Außerdem ist er Gastdozent an der Universität für angewandte Kunst Wien, der Universität Innsbruck, Gastprofessor am Department of Arts and Sciences of Art der Université Paris I Panthéon-Sorbonne und Forscher an der École Polytechnique Paris-Saclay. Hauser hat etwa dreißig internationale Ausstellungen und Festivals kuratiert.
Helen Starr – Jurymitglied der Kategorie „Computeranimation“ Prix Ars Electronica 2021
Helen Starr (TT) ist eine afro-karibische Kuratorin, Produzentin und Kulturaktivistin aus Trinidad, WI. Seit 1995 kuratiert sie Ausstellungen mit Künstlern wie Susan Hillier, Cindy Sherman und Marcel Duchamp. Helen gründete 2010 die Mechatronic Library, um marginalisierten Künstler*innen Zugang zu Technologien wie Game Engines, Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) zu ermöglichen. Helen hat mit vielen öffentlichen Einrichtungen wie dem Wysing Art Centre, FACT, Liverpool und QUAD in Derby zusammengearbeitet. Als US-Amerikanerin mit indigenem Hintergrund interessiert sich Helen dafür, wie digitale Kunstformen unser Verständnis von Realität verändern, indem sie durch das Erzählen von Geschichten und Gegengeschichten eine neue Welt schaffen. Wie wir durch die „Benennung der eigenen Realität“ das Andere erfahren können. Helen ist Mitglied des Vorstands von QUAD, Derby, und hat 2020 gemeinsam mit Amrita Dhallu und Salma Noor das DAAD Futurism-Projekt gegründet.
Cedrik Fermont – Jurymitglied der Kategorie „Digital Musics & Sound Art“ Prix Ars Electronica 2021
Cedrik Fermont (CD/BE/DE) ist ein in Berlin lebender belgisch-kongolesischer Komponist, Musiker, Mastering-Engineer, Autor, Radiomoderator und Labelmanager (bei Syrphe), der seit 1989 im Bereich Noise, elektronische, elektroakustische und experimentelle Musik tätig ist. Er hat zahlreiche Tourneen in Asien, dem Nahen Osten, Afrika, Europa und Nordamerika unternommen. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf elektronischer, elektroakustischer, experimenteller und Noise-Musik aus und in Asien und Afrika. 2017 veröffentlichte er zusammen mit Dimitri della Faille das Buch Not Your World Music über Noise-Musik in Südostasien, das mit dem Prix Ars Electronica 2017 „Golden Nica“ in der Kategorie „Digital Musics & Sound Art“ ausgezeichnet wurde.