Miwa Matreyek (US) erhält für ihr Projekt „Infinitely Yours“ die Goldene Nica des Prix Ars Electronica 2020. Wir stellen Ihnen dieses Gewinnerinnenprojekt aus der Kategorie „Computer Animation“ vor und führen ein Live-Gespräch mit der Künstlerin.
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Überschwemmungen und Dürren, Waldbrände, Ressourcenausbeutung und Umweltverschmutzung – mit „Infinitely Yours“ kombiniert Miwa Matreyek Animation und Theater zu einer kaleidoskopischen Interpretation der mittlerweile alltäglichen Schlagzeilen rund um die ökologischen Zumutungen des Anthropozäns. Das Stück besteht aus einer Leinwand, einer geschichteten projizierten Animation und der als Schattenriss zu sehenden Silhouette der Künstlerin, die zugleich den einzelnen, individuellen Menschen gleichwohl wie die Menschheit insgesamt symbolisiert. Immer wieder findet sich die Schattenfigur in anderen, stets dystopischen Szenarien wieder, in denen die menschengemachten Zerstörungen nicht nur auf die Umwelt, sondern direkt auf den Körper der Künstlerin, sprich den Menschen selbst, einwirkt – die Schattenfigur ertrinkt in einem Meer aus Plastikmüll oder erstickt inmitten der Skyline einer Metropole am Smog.
Auf eindringliche und beunruhigende Weise thematisiert „Infinitely Yours“ unsere tagtägliche Komplizenschaft mit der Zerstörung, die wir unseres Lebenstils wegen eingehen. Mit ihrer Live-Performance an der Schnittstelle von Technik und Handarbeit, Phantastischem und Körperlichem, hat Miwa Matreyek eine Form des Geschichtenerzählens entwickelt, das sich unheimlich und viszeral anfühlt. Indem sie symbolische Bilder mit hoher emotionaler Intensität schafft, will sie uns dazu bewegen, sich mit den ökologischen Auswirkungen dieses (Nichts-) Tuns zu befassen. Für „Infinitely Yours“ wird die in Los Angeles lebende und arbeitende Regisseurin, Designerin, Animations- und Performancekünstlerin mit der Goldenen Nica der Kategorie “Computer Animation” ausgezeichnet.
Credits:
Kreation und Performance: Miwa Matreyek
Alle Musiktitel: Morgan Sorne
Foto: Keida Mascaro
This project is supported by a 2019 Princess Grace Foundation Special Project Grant
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