Prix Ars Electronica “u19–create your world”

Fade – Fate

Sadet Muadini / HBLA für künstlerische Gestaltung (AT)

In Kepler’s Gardens am Campus der JKU – create your world
create your world: während den Öffnungszeiten

Young Professionals

Anerkennung


Der animierte Kurzfilm Fade – Fate handelt von der Freundschaft zweier Kriegskameraden, die gleich zu Beginn des Films ein Ende nimmt. Im Krieg wird einer der beiden erschossen und findet den Tod. Noch im Moment des Schocks fängt der Freund des sterbenden Soldaten an, Rückblenden ihrer gemeinsamen Vergangenheit zu erleben. In diesen Rückblenden wird ihre Freundschaft gezeigt, geprägt von Momenten der Freude, aber auch Momenten der Auseinandersetzung und Rivalität. Am Ende jeder Rückblende fängt ein bestimmtes Körperteil des Erschossenen an zu verwesen und löst sich auf. Das verweste Körperteil war zuvor in der Rückblende ein ausschlaggebender Teil der Erinnerung.
In meinem Kurzfilm steht der Prozess der Verwesung für den Verlust geliebter Personen und für Vergänglichkeit. Aber auch die Unendlichkeit eines Lebewesens in den Erinnerungen der anderen wird thematisiert.

Credit: tom mesic

Am Ende des Filmes wird man wieder in die Gegenwart zurückgeholt. Man sieht einen Soldaten und nur noch die Ausstattung seines Kameraden, der das letzte Stadium des Verwesungsprozesses erreicht hat. Der Überlebende der beiden kommt zur Erkenntnis, dass sein Freund zwar tot ist und sich „aufgelöst“ hat, aber er für immer in Erinnerungen weiterleben wird.

Video

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Project Credits / Acknowledgements

HBLA für künstlerische Gestaltung Linz
Betreuungslehrer: Helmut Kolar
Technische Unterstützung: Johanna Weiss

Biographie

Credit: Sadet Muadini (AT)

Sadet Muadini (2000) besucht derzeit die HBLA für künstlerische Gestaltung in Linz und schuf dieses Projekt im Rahmen ihrer Diplomarbeit, in welcher sie sich mit dem Thema Verwesung und deren Darstellung in der bildenden Kunst beschäftigte. Mit ihrem Animationsfilm will sie auf künstlerische Weise eine bestimmte und weniger grausame Sicht des Tabuthemas bieten. Die Akzeptanz der Vergänglichkeit und der Nichtigkeit des menschlichen Daseins sind die zentralen Themen, die sie anspricht. Die Inspiration für die dargestellten Kriegsszenen bezog sie aus den gesammelten Geschichten ihrer im Heimatort verbliebenen Familie.

 

Jurystatement

Ein verstörend schöner Hybrid aus Zeichentrick und Realfilm, dessen unvergleichliche und faszinierende Dynamik sich aus den verschiedenen Materialien und der überaus gekonnten Montage ergibt. Aufgrund der Corona-Pandemie war es Sadet Muadini nicht möglich, die Arbeit fertig zu stellen. Und trotzdem, allein aus den Storyboard-Skizzen, die sie ursprünglich als einziges eingereicht hatte, konnte man schon ablesen, dass es sich hier um etwas Besonderes, ganz und gar Eigenständiges handelt. Ein halb fertiger Film ohne Ton, ohne Abspann, aber eine ganze Filmemacherin!