Ars Electronica
Speakers: $teven Ra$pa (US), Agnieszka Wykowska (IT), Rashin Fahandej (US), Agnieszka Pilat (US), Jillian York (US)
Host: Martin Rauchbauer (AT)
Als treibender Faktor des gesellschaftlichen Wandels muss die Digitalisierung verhandelt werden. Damit jedoch die „eigentliche Arbeit“ beginnen kann, ist ein universelles Engagement dafür, die soziale Dimension in den Mittelpunkt der technologischen Entwicklung und Digitalisierung zu stellen, ein Schlüsselfaktor. Unter dem Schirm des „Digitalen Humanismus“ diskutieren die PodiumsteilnehmerInnen, wie – durch die Kombination von kritischem künstlerischen Engagement und Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlichen Disziplinen – digitale Technologien so gestaltet werden können, dass sie als Mittel zur Stärkung und Verbreitung humanistischer und sozialer Werte dienen.
Host:
Martin Rauchbauer (AT): Österreichischer Tech-Botschafter, österreichischer Konsul und Co-Direktor von Open Austria. Er ist der erste österreichische Tech-Botschafter im Silicon Valley, Co-Direktor von Open Austria und österreichischer Konsul in San Francisco. Als österreichischer Diplomat wurde Martin 2016 nach San Francisco entsandt, um den ersten Innovations-Außenposten seines Landes im Silicon Valley zu eröffnen und aufzubauen. Martins Büro hilft österreichischen Unternehmern, WissenschaftlerInnen, ForscherInnen und kreativen Köpfen, sich mit dem größten Innovationsökosystem der Welt zu verbinden.
Speakers:
Rashin Fahandej (US): Rashin Fahandej ist eine iranisch-amerikanische Künstlerin, Filmemacherin und Assistenzprofessorin für neue Medien am Emerson College. Ihre Projekte konzentrieren sich auf marginalisierte Geschichten und die Rolle von Medien, Technologie und öffentlicher Zusammenarbeit bei der Schaffung von sozialem Wandel. Als Verfechterin von „Kunst als Ökosystem“ definiert sie ihre Projekte als „Poetische Cyber-Bewegung für sozialen Wandel“, bei der Kunst eine Vielzahl von Stimmen mobilisiert, indem sie Verbindungen zwischen öffentlichen Orten und virtuellen Räumen schafft. Sie ist die Gründerin von „A Father’s Lullaby“ und Gewinnerin des Prix Ars Electronica Festival 2021 Award of Distinction in Digital Musics & Sound Art.
$teven Ra$pa (US): Stellvertretender Direktor für Community Events bei Burning Man. $teven Ra$pa ist Künstler, Kunstbefürworter, Pazifist, Scherzkeks, Community-Organisator und langjähriger Produzent von Community Events für Burning Man. Er hat über 25 Jahre Erfahrung in der Veranstaltungsproduktion und hat mit zahlreichen kulturellen Organisationen und Museen zusammengearbeitet. Neben der Organisation von Versammlungen für Burning Man unterstützt und fördert er Burner-Gemeinschaften auf der ganzen Welt mit ihren offiziellen regionalen Veranstaltungen. Er ist Gründungsmitglied des Burning Man Regional Network Committee und verfügt über ein breites Spektrum an Erfahrungen aus erster Hand bei der Unterstützung einer wachsenden und weltweit verstreuten Gemeinschaft von KünstlerInnen und FreidenkerInnen. $teven Ra$pa wurde von der Zeitschrift 944 als eine der einflussreichsten Personen im Nachtleben und in der Kultur von San Francisco bezeichnet, obwohl er seine ersten Schritte als Künstler in der pulsierenden New Yorker East Village Kunstszene der 1980er Jahre machte. Er war Dichter, Bildhauer, Installationskünstler und lebendes Kunstwerk. Sein derzeitiges Medium ist die „soziale Realität“.
Agnieszka Wykowska (IT): Professor Agnieszka Wykowska ist Leiterin der Abteilung „Soziale Kognition in der Mensch-Roboter-Interaktion“ am Italian Institute of Technology. Sie hat einen Abschluss in neurokognitiver Psychologie (2006) und promovierte in Psychologie (2008) an der LMU München. Sie ist ERC-Stipendiatin, Chefredakteurin des International Journal of Social Robotics und President-Elect der European Society for Cognitive and Affective Neuroscience. In ihrer Forschung nutzt sie Methoden der kognitiven Neurowissenschaften zur Untersuchung von Mensch-Roboter-Interaktionen.
Agnieszka Pilat (US): Die in Polen geborene Künstlerin Agnieszka Pilat (USA) ist vor allem für ihre Serie heroischer Porträts von Technologie und Maschinen bekannt. Sie war Gastkünstlerin bei Waymo (Google-Projekt für selbstfahrende Autos), Autodesk, USS Hornet Museum, Wrightspeed (Startup für Elektrofahrzeuge, gegründet von Tesla-Mitbegründer Ian Wright) und ist Gastkünstlerin bei Boston Dynamics. Sie ist Teil der Silver Arts Program Cohort im World Trade Center in New York City und pendelt als selbsternannte Maschinenjägerin zwischen Ost- und Westküste, um aufkommende Technologien zu erforschen. In ihrer Praxis nimmt Pilat nicht nur die Malerei, sondern auch das Genre des Porträts als Ausgangspunkt: In der Kunstgeschichte spiegeln Porträts das Machtgleichgewicht in der Gesellschaft wider, und sie glaubt, dass heute die Technologie diese Macht innehat. Die Maschinen in ihren Werken stellen sich präventiv für ihren Platz in den Museen der Zukunft zur Verfügung und provozieren uns, über den Weg nachzudenken, den sie verkörpern. „Um die Zukunft zu verstehen, müssen wir die Maschine verstehen“, sagt die Künstlerin. Zu Pilats Ausstellungen gehören Google, das de Young Museum, die Biennale des Rochester Museum of Fine Arts und die Art Week Miami, FL. Außerdem ist sie häufig Gast bei Podiumsdiskussionen, die sich um Kunst und Technologie drehen, darunter Women of X bei Google und zuletzt bei Immersive Art Alliance.
Jillian C. York ist Autorin und Aktivistin, die sich in ihrer Arbeit mit staatlicher und unternehmerischer Zensur und deren Auswirkungen auf Kultur und Menschenrechte beschäftigt. Sie lebt in Berlin und ist Direktorin für internationale Meinungsfreiheit bei der Electronic Frontier Foundation und Fellow am Zentrum für Internet und Menschenrechte an der Europa-Universität Viadrina. Jillian ist Mitbegründerin von Onlinecensorship.org, einem preisgekrönten Projekt, das Unternehmen zu mehr Transparenz und Verantwortlichkeit gegenüber ihren Nutzern ermutigen will, wenn sie Entscheidungen zur Regulierung von Sprache treffen. Sie tritt häufig als Rednerin in der Öffentlichkeit auf und hat für eine Vielzahl von Publikationen geschrieben, darunter The New Internationalist, Buzzfeed, Motherboard, The Guardian, Quartz, The Washington Post und Die Zeit, um nur einige zu nennen.
Credits
This conference is presented in the framework of the European ARTificial Intelligence Lab, which is co-funded by the Creative Europe Program of the European Union and the Austrian Federal Ministry for Arts, Culture, Civil Service and Sport.