Mittwoch, 8. September 2021, 15:30 - 17:00
Alle Termine werden in der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ / UTC+1) angegeben.
Linz, In Kepler's Gardens, Zirkus des Wissens
DE

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Podiumsdiskussion im Rahmen der Ars Electronica 2021

Hosted by: Initiative Digitalisierung Chancengerecht

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Wir müssen etwas tun. Immer noch. Oder vielleicht mehr denn je. Denn obwohl digitale Gadgets, Algorithmen und das Internet unser Leben so sehr bestimmen wie niemals zuvor, sind Frauen in der Entwicklung dieser Technologien selbst im Jahr 2021 noch stark unterrepräsentiert. Laut OECD wird nur jedes 14. Technik-Patent von einer Frau angemeldet. An Österreichs Universitäten dümpelt der Anteil weiblicher Informatik-Absolventinnen bei rund 15 Prozent – und damit unter dem EU-Schnitt – dahin. Schülerinnen wird nach wie vor häufig nahegelegt, lieber nichts Technisches zu studieren, das zeigt eine Umfrage aus Oberösterreich. Doch wenn Mädchen geringere Kompetenzen in wichtigen digitalen Kulturtechniken ausbilden, sind auch ihre Gestaltungs- und Teilhabechancen in Alltag, Beruf und Gesellschaft geringer. Damit einher geht nicht nur ein systematischer Nachteil für Frauen, sondern ein Problem für das ganze Land: Können wir es uns leisten, das Potenzial digitaler Macherinnen dermaßen unausgeschöpft zu lassen?

Im Rahmen der Ars Electronica 2021 lädt die von Doris Schmidauer gestartete “Initiative Digitalisierung Chancengerecht” (IDC) hochrangige Expert*innen aus Bildung, Technologie, Wirtschaft, Kultur und Medien zur Diskussion. Nach einer Keynote von Ingrid Brodnig widmen wir uns folgenden Fragen: Wo liegen die Ursachen des Digital Gender Divide? Wie können Mädchen gestärkt werden, um zu selbstbewussten Gestalterinnen der digitalen Transformation zu werden? Welche Maßnahmen müssen konkret in Österreich gesetzt werden, um digitale Chancengerechtigkeit für Frauen herzustellen?

Wir freuen uns auf den Austausch am Podium und mit Ihnen als Publikum.

Mit dieser Diskussion setzt die IDC den Auftakt für eine Reihe herbstlicher Round Tables, die aufbauend auf den UNESCO-Empfehlungen zur Schließung des Digital Gender Divide Empfehlungen für Österreich erarbeiten werden.

Über die Initiative Digitalisierung Chancengerecht (IDC)

Wir sind Frauen aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Menschenrechte, Gesundheit und Kultur und haben uns auf Initiative von Doris Schmidauer zusammengeschlossen. Seit unserem Kick-Off im Juni 2021 setzen wir uns mit der IDC dafür ein, dass der digitale Wandel human, demokratisch, sozial und ökologisch gestaltet wird und dass die UNESCO-Empfehlungen zur Schließung des Digital Gender Divide durch unser aller Mitverantwortung in Österreich und Europa umgesetzt werden. Es ist unsere tiefste Überzeugung, dass Digitalisierung chancengerecht gestaltet werden muss. Wir laden Menschen aus verschiedensten Bereichen dazu ein, diese Vision zu verwirklichen.

Doris Schmidauer, Sabine Theresia Köszegi, Marlies Lenglachner, Martina Mara & Beate Winkler

Programm:

Einführung
Doris Schmidauer, Initiatorin der Initiative Digitalisierung Chancengerecht (IDC)

Keynote
Ingrid Brodnig, Autorin und Digital-Expertin

DiskussionspartnerInnen
Mariana Karepova, Präsidentin Österreichisches Patentamt
Christiane Spiel, Professorin für Bildungspsychologie, Universität Wien
Gerfried Stocker, Künstlerischer Leiter Ars Electronica
Carina Zehetmaier, Unternehmerin & Ambassador Women in AI Austria

Moderation:
Martina Mara, Professorin für Roboterpsychologie, JKU Linz

Keynote:

Ingrid Brodnig (AT): Österreichische Autorin und Digitalexpertin. Im Jahr 2021 veröffentlichte sie ihr fünftes Buch „Einspruch!“ (über Fehlinformationen und Verschwörungstheorien und wie man ihnen begegnen kann. Sie arbeitet als Kolumnistin für das österreichische Nachrichtenmagazin Profil und wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Bruno Kreisky Sonderpreis für politische Bücher und dem EU Young Journalist Award. Ihr aktueller Arbeitsschwerpunkt liegt auf der öffentlichen Online-Debatte und wie digitale Plattformen diese prägen.

Diskussion:

Carina Zehetmaier (AT): After her studies in law and human rights Carina worked for different international organisations, such as the United Nations and the European Union. After representing Austria in various UN organisations in Geneva, she decided to start her own venture Taxtastic. Her passion for human rights and for Artificial Intelligence led her to start the Austrian chapter of Woman in AI, an interdisciplinary network of AI professionals and enthusiasts advocating for diversity and inclusion in AI.

Mariana Karepova (AT): She studied economics and completed advanced training in innovation management at MIT. She worked at the Vienna Chamber of Labour and the European Commission before focusing on RTI: she has been a project evaluator and developer of new programs at the Research Promotion Agency and served in the cabinet of Federal Ministers for Innovation and Technology. Since 2015, Karepova has been President of the Austrian Patent Office. She advises national and international organizations. She is deputy Chair of the Industrie 4.0 platform, a member of supervisory bodies, and a juror for funds and prize competitions.

Christiane Spiel (AT): Professorin für Bildungspsychologie und Evaluation an der Fakultät für Psychologie der Universität Wien. Sie hat Mathematik, Geschichte und Psychologie studiert. Ihre Forschungsthemen sind lebenslanges Lernen, die Zukunft des Lernens, Mobbing-Prävention, soziale Beziehungen in multikulturellen Schulen, Geschlechterstereotypen in der Bildung, Evaluation und die Umsetzung von Interventionen in der öffentlichen Politik.

Gerfried Stocker (AT): Medienkünstler und Telekommunikationstechniker. 1991 gründete er x-space, ein Team zur Durchführung interdisziplinärer Projekte, das zahlreiche Installationen und Performances mit Elementen der Interaktion, Robotik und Telekommunikation realisiert hat. Seit 1995 ist Gerfried Stocker künstlerischer Leiter von Ars Electronica. In den Jahren 1995/96 leitete er das Team von KünstlerInnen und TechnikerInnen, das im Ars Electronica Center wegweisende neue Ausstellungsstrategien entwickelte und die hauseigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung, das Ars Electronica Futurelab, aufbaute. Seit 2004 ist er hauptverantwortlich für die Konzeption und Umsetzung der internationalen Ausstellungsreihe des Ars Electronica Center und seit 2005 für die Planung und thematische Neupositionierung des neuen, erweiterten Ars Electronica Center.

Introduction/ Moderation:

Martina Mara (AT): Studierte Kommunikationswissenschaften in Wien und promovierte in Psychologie an der Universität Koblenz-Landau bei Prof. Markus Appel zum Thema Nutzerakzeptanz von menschenähnlichen Maschinen. Nach langjähriger Forschungstätigkeit im außeruniversitären Umfeld – unter anderem im Ars Electronica FutureLab – ist sie seit April 2018 Professorin für Robopsychologie am Linzer Institut für Technologie (LIT) der JKU. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind psychologische Bedingungen der menschenzentrierten Technologieentwicklung und interdisziplinäre Forschungsstrategien.

Doris Schmidauer (AT)

Credits

This conference is presented in the framework of the European ARTificial Intelligence Lab, which is co-funded by the Creative Europe Program of the European Union and the Austrian Federal Ministry for Arts, Culture, Civil Service and Sport.