Von 8. bis 12. September fand die Ars Electronica 2021 statt. Zum zweiten Mal seit 1979 war sie ein hybrider Event sein, der Ausstellungen, Konzerte, Talks, Konferenzen, Workshops und Führungen in Linz und 86 Locations rund um den Globus umfasst. Thematischer Ausgangspunkt dieser Reise um die Welt war diesmal die Forderung eines „New Digital Deals“.

Festival für…

From left to right: (1) Teichwerk at JKU Campus Linz, Credit: vog.photo; (2) create your world, Credit: vog.photo; (3) Ethereal Fleeting / Lukas Truniger, Itamar Bergfreund, Bruce Yoder, Credit: vog.photo; (4) The Pangolin Scales / Thomas Faseth, Harald Pretl, Christoph Guger, Anouk Wipprecht, Credit: tom mesic; (5) A Diverse Monoculture / Jip van Leeuwenstein, Credit: tom mesic; (6) JKU Campus Linz, Credit: vog.photo; (7) Kepler Hall at JKU Campus, Credit: tom mesic; (8) Dancing Water / Leon Kainz, Credit: tom mesic; (9) The Transparency of Randomness / Mathias Gartner, Vera Tolazzi, Credit: vog.photo

Linz als zentraler Festivalhub

In Linz, Österreich, wurde das Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft 1979 initiiert, hier ist dieses Festival nach mehr als vier Jahrzehnten stark verwurzelt und zählt einmal mehr auf die Kraft der lokalen Mitstreiter*innen.

Die weitläufigen Parkanlagen und großen Gebäude am Campus der Johannes Kepler Universität Linz kommen der Ars Electronica ganz besonders zugute: für künstlerische Performances und Konzerte, für Vorträge und Konferenzen, aber natürlich auch für Ausstellungen und geführte Rundgänge. Hier wird nicht nur die „Große Konzertnacht“ mit dem Bruckner Orchester Linz erklingen, hier wird das Zusammenspiel von Kunst und Wissenschaft sichtbar – in Ausstellungen des Linz Institute of Technology (LIT) und den prämierten Projekten des STARTS Prize 2021 der Europäischen Kommission. Das grüne Areal am Rande der Stadt wird sich mit „create your world“ einmal mehr als inspirierende und coronataugliche Spielwiese für experimentierfreudige Kinder und Eltern präsentieren.

Linz-Programm

From left to right: (1) Deep Space 8K at Ars Electronica Center: Pianographique / Maki Namekawa, Cori O‘Lan, Credit: vog.photo; (2) CyberArts Exhibition at OK OÖ Kulturquartier: Be Water / Hong Kongers, Credit: vog.photo; (3) CyberArts Exhibition at OK im OÖ Kulturquartier: Algorithmic Perfumery / Frederik Duerinck, Credit: vog.photo; (4) Deep Space 8K at Ars Electronica Center, Credit: Ars Electronica – Robert Bauernhansl; (5) Agora Digitalis, The Wild State 2020 Campus exhibition, Credit: vog.photo; (6) The Wild State exhibition at the University of Art and Design Linz, Credit: vog.photo; (7+8) Big Concert Night: Bruckner Orchester Linz / Credit: tom mesic

Im Linzer Stadtzentrum realisiert die OÖ Landes-Kultur GmbH die CyberArts-Schau im OK im OÖ Kulturquartier und präsentiert eine Auswahl der besten Medienkunstwerke des Jahres, die von einer internationalen Jury im Rahmen des Prix Ars Electronica 2021 gekürt wurden. Neben ausgezeichneten Computeranimationen liegt der Fokus diesmal auf „Artificial Intelligence & Life Art“ sowie „Digital Musics & Sound Art“. Die Kunstuniversität Linz zeigt neben der traditionellen Ausstellung der „Interface Cultures“ eine große Schau mit verschiedenen internationalen Partneruniversitäten. Natürlich wird das Ars Electronica Center mit seiner großen Ausstellung zur Künstlichen Intelligenz, mit zwei weiteren neuen Ausstellungen sowie mit visuellen Leckerbissen im Deep Space 8K wieder für die Besucher*innen geöffnet sein. Das Ars Electronica Futurelab wird darüber hinaus anlässlich seines 25-Jahr-Jubiläums das eine oder andere Highlight präsentieren. Tägliche Führungen an unterschiedlichen Locations in der Stadt runden das Angebot für das lokale Publikum ab.

Linz-Programm

From left to right: (1) Project Alias / Bjørn Karmann, Tore Knudsen, Credit: Jürgen Grünwald; (2) Clams / Marco Barotti, Credit: vog.photo; (3) European Platform for Digital Humanism, Credit: Ars Electronica; (4) Ciutat Vella’s Land-use Plan / 300.000 Km/s, Credit: Jürgen Grünwald; (5) Kinetic Garden / Christiaan Zwanikken, Credit: Cheryl Schurgers; (6) Orogenesis Spacial Piano Improvisation Inspired by the Formation of Mountains / Rupert Huber, Credit: vog.photo; (7) MegaPixels / Adam Harvey, Jules LaPlace, Credit: Ars Electronica – Martin Hieslmair; (8) SEER Simulative Emotional Expression Robot / Takayuki Todo, Credit: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Europaweite Netzwerke

Als Plattform für Kunst, Technologie und Gesellschaft begreift Ars Electronica das Brückenbauen zwischen Disziplinen und Branchen seit jeher nicht als lästige Notwendigkeit, sondern als vielversprechende Selbstverständlichkeit. Gefordert und gefördert wird genau das seit einigen Jahren auch immer stärker auf europäischer Ebene. Von der STARTS- und der neuen Bauhaus-Initiative über die European Media Art Platform, das European ARTificial Intelligence Lab und STUDIOTOPIA Residency-Program bis zur Erasmus + Wissensallianz Steam Inc. oder Space EU – Ars Electronica ist heute als maßgeblicher Player in eine Vielzahl europäischer Initiativen und Netzwerke involviert. Das Festival ist Plattform, Bühne, Forum und Labor zugleich, um gemeinsam mit unseren vielen Partner*innen Zwischenergebnisse zu präsentieren und diskutieren.

Online-Programm

From left to right: (1) inFORM / Tangible Media Group, MIT Media Lab; (2) Datagarden2020 / Kyriaki Goni, Credit: Kyriaki Goni; (3) Talk: Genetic Biotech through the Eyes of Artists, Credit: BOZAR; (4) Tech-ila ARTesano Coolture / Mad Machina, Credit: Néstor Barrera; (5) Hexagram: Sensum / Alexandre Saunier, Credit: tom mesic; (6) EMAP: Archaeabot / Anna Dumitriu, Alex May, Credit: Anna Dumitriu, Alex May; (7) Performance ‚Two Hands‘ / Kyunghwa Yu, Credit: Kyunghwa Yu; (8) New Home of Mind / Mónica Rikić, Credit: Roberta Bosco; (9) First Contact / Mairi Gunn, Wendy Lawn, Prasanth Sasikumar, Huidong Bai, Credit: Mairi Gunn, Wendy Lawn, Prasanth Sasikumar, Huidong Bai; (10) SPACE / EARTH / WATER TRIAD / PRISMA: Art, Science, Technology, Credit: Sebastián Arriagada

Mehr als 80 Partner*innen in aller Welt

Ausgerechnet in Zeiten einer Pandemie zeigte sich im Vorjahr, wie weit die kooperativen Netzwerke der Ars Electronica mittlerweile reichen. Das Festival findet 2021 erneut nicht nur in Linz, sondern an mehr als 80 Locations in aller Welt statt. Zahlreiche Partnerinstitutionen sind mit Events vor Ort und einem breiten Spektrum an Online-Angeboten wieder mit dabei: Das MIT in Boston, ein ganzes Kunst- und Kulturnetzwerk in Barcelona, das BOZAR in Brüssel, die Onassis Foundation in Griechenland, die Universität Auckland & Victoria und die Universität Wellington in Neuseeland, das chilenische Außen- und Kulturministerium, und viele weitere haben schon jetzt ihre Teilnahme bestätigt.

Online-Programm

Screenshots from the Ars Electronica Selection Channel during the Ars Electronica Festival in September 2020

Das Festival als hybrides Event

Ein weiterer zentraler Schauplatz dieses Festivals wird (wieder) das Internet sein. Vorbei die Zeiten, in denen die Aktivitäten im Netz vor allem der Promotion dienten – in Zukunft geht es hier um das Zusammenspiel von Programmen im realen und digitalen Raum. Gefragt sind innovative Formate und neue, barrierefreie Formen der Interaktion. Zum einen sollen künftig wesentlich mehr Menschen ein Festival miterleben, zum anderen sollen sie das auf unterhaltsame und ansprechende Weise tun können. Seit dem vergangenen Jahr wird sehr viel mit hybriden Veranstaltungsformaten, virtuellen und interaktiven Vermittlungs- und Interaktionstools experimentiert. Die hybride Ars Electronica 2021 wird diese Entwicklungen weiter vorantreiben.