Die Annäherung von Kunst und Wissenschaft, die künstlerische Erforschung neuer Anwendungen, ist ein Schlüsselfaktor im Hinblick auf die soziale Dimension neuer Technologien, um zu verstehen, wie wechselseitige Mensch-Maschine Beziehungen und Interaktionen zwischen Individuen und global vernetzten Systemen nicht nur besser verstanden, sondern vor allem besser gestaltet werden können.
Seit der Gründung des Ars Electronica Festival 1979 durch den Künstler Hubert Bognermayr, den Wissenschaftler Herbert W. Franke und den Journalisten Hannes Leopoldseder stehen Kunst und Wissenschaft im Mittelpunkt der Ars Electronica. Das zunehmende Interesse an Kooperationen zwischen KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen führte 1996 zur Gründung von zwei Säulen des Lernens, der Forschung und der Präsentation: Ars Electronica Center als „Museum der Zukunft“ und Ars Electronica Futurelab als „Labor für zukünftige Innovationen“. Als eine Art Schmelztiegel, in dem sich verschiedene Wissenskulturen vermischen und ihre Synergien entdecken können – oder sollten –, ist die Ars Electronica seit Jahren ein Ort für KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen, ForscherInnen, DesignerInnen sowie Ingenieure und Ingeniuerinnen, an dem sie bei vielfältigen Projekten zusammenarbeiten. Basierend auf einer Zusammenarbeit mit CERN, die 2011 begann, wurde ein Plan für ein Netzwerk von Kunst- und Wissenschaftsresidenzen auf europäischer Ebene entwickelt. Das European Digital Art and Science Network mit den Partnern ESA, ESO und Fraunhofer MEVIS hat seit seiner Gründung das Interesse von KünstlerInnen und Institutionen geweckt und ist weiter gewachsen. In diesem Jahr konzentriert sich The Practice of Art and Science insbesondere auf Kooperationsprojekte im europäischen Kontext und darüber hinaus sowie auf interdisziplinäre Ansätze. Grenzen auf alle erdenklichen Arten zu überschreiten – die pionierhafte Neugier – war schon immer Teil der DNA von Kunst und Wissenschaft.