Eine Komposition für Glockengeläut
Volkmar Klien lässt die Glocken St.Florians aufschwingen und formt so – unterstützt von AI-basierter Mustererkennung und -interpolation – akustisch den Himmel um das Stift herum. Motive werden erkennbar, verändern sich und verrinnen zu gleichförmigen, den gesamten Hörbereich bedeckenden Klangflächen, die dann wiederum aufreißen, um Platz zu machen für klare Klang-Formationen von oben herab.
Das Läuten von Glocken hat eine lange säkulare und religiöse Tradition, die nicht nur auf soziale Anlässe hinweist, sondern den täglichen Rhythmus der Menschen – ja sogar einer ganzen sozialen Gemeinschaft – definiert. Dieser Tatsache sind wir uns heute nicht bewusst, unser zeitlicher Rhythmus hat sich verändert, insbesondere mit der Entwicklung der digitalen Technologie. Unsere täglichen Abläufe folgen Algorithmen – von Apps, elektronischen Geräten und Computerprogrammen. Cumulus – Stratus mischt das traditionelle Klingeln der Glocken mit KI-basierter Mustererkennung und lässt das Publikum – zwischen Swipes, algorithmisch ausgewählter Musik auf Spotify und Bluetooth-Kopfhörern – einen Klang wiedererleben, der den Menschen seit Jahrhunderten bekannt ist.
Projekt Credits:
- Komposition: Volkmar Klien
Biografie:
Growing up in Vienna, Volkmar Klien (AT) spent his childhood engulfed in the city’s rich musical life, with all of its glorious traditions and ingrained rituals. Working from this background, Klien now strives to extend traditional practices in composition, production and listening well beyond the established settings of concert music. He is a professor of composition at the Anton Bruckner University in Linz (Austria).
http://www.volkmarklien.com