Theory of Interactive Media (BA, MA study program)
Curators: Jana Horáková and Jiří Mucha
Medienkunst
Neue Medienkunst ist ein Begriff für kritische, subversive, spekulative und kreative Strategien, die das Potenzial haben, die Grenzen programmierter Prozesse, Ausdrücke und Erfahrungen zu testen, die durch die Infrastruktur der Informations- und Kommunikationstechnologien vermittelt werden. Artefakte der neuen Medien sind das Ergebnis kreativer Handlungen, die eher den Werken von KuratorInnen als denen von SchöpferInnen ähneln – sie sind mehr DJs als InterpretInnen, mehr TänzerInnen als BildhauerInnen.
Medienkunsttheorie
Sowohl KünstlerInnen als auch TheoretikerInnen sind in dem technologisch verbesserten Netzwerk gefangen, in dem nicht klar ist, wer die Kontrolle hat. Sie sind dazu verurteilt, nach Fluchtwegen, Überlebensausrüstung und rot/blauen Pillen zu suchen. Die kritische Distanz, die als Garantie für Objektivität und Unabhängigkeit der akademischen theoretischen Reflexion von Kultur und Gesellschaft genommen wurde, erwies sich als bloße Illusion des übermäßig selbstbewussten, intellektuellen Geistes. Hinter der vermittelten, unmittelbaren Erfahrungen verbirgt sich keine objektive Wahrheit, es gibt nur die mehr oder weniger geschickt gestaltete Rhetorik der Argumente, die in den unscharfen Mensch-Maschine-Interaktionen verstrickt sind. Mit anderen Worten: neue Medienkunst und -theorie befinden sich in der gleichen codierten und programmierten Umgebung. Daher reflektiert die Theorie der Medienkunst nicht nur die Praktiken der Medienkunst, sondern verschmilzt allmählich mit ihnen und wird so selbst spekulativ, subversiv und experimentell.
Hands-on Medienkunst-Theorie
Der Studiengang „Theorie der interaktiven Medien“ ist geprägt von der Konvergenz von Kunst und Theorie der neuen Medien. Das Curriculum umfasst mehrere Fächer, die den StudentInnen praktische Erfahrungen mit neuen Medien als Werkzeuge der Kreativität vermitteln. Ziel ist es, sie mit „Logik, Vokabular und Grammatik“ der Medien vertraut zu machen, mit denen sich KünstlerInnen auseinandersetzen.
Die Ausstellung zeigt ausgewählte Ergebnisse der praktischen Kurse zur Medienkunst. Darüber hinaus werden zwei Beispiele von „out of the box“-Forschungsprojekten vorgestellt, die an der Grenze zwischen Theorie und künstlerisch-kurativer Praxis der Medienkunst liegen.
Projekt Credits:
- Students of Theory of Interactive Media study program
- Department of Musicology
- Faculty of Arts, Masaryk University
- TA ČR, Technological Agency of the Czech Republic
- The Brno House of Arts
- Vašulka Kitchen Brno – Center for New Media Art
- Moravia IT
- MUCHA
Biografien:
Jana Horáková (CZ) is an associate professor for New Media Art at the Department of Musicology, Masaryk University, Faculty of Arts, Czech Republic and head of the Theory of Interactive Media study program. She specializes in local new media art history, robotic art, and innovative methodologies of new media art research, preservation, and mediation. She has presented her research in Austria, Germany, Hungary, Russia, Finland, the USA, and Japan. She has published in MIT Press, Springer Germany, Springer Japan, and others. She is a member of Vašulka Kitchen Brno – Center for New Media Art in Brno. Since 2014 she works as a vice-dean for public relations and editorial work of Faculty of Arts, Masaryk University.
Jiří Mucha (CZ) gained a master’s degree in Theory of Interactive Media at the Department of Musicology, Masaryk University, Faculty of Arts, Czech Republic in 2018. He started working as a freelance artist during his studies. He is a director of the Redlooks company, which specializes in commercial and music videos. More: https://vimeo.com/redlooks