dialogue

Sas (Social Adaptation System)
Lorène Ceccon (FR)
Heute ist gute Stimmung die „sine qua non“ Bedingung für die erschreckende „Seele des Unternehmens“, und eine Inkonsistenz der Stimmung wird für inakzeptabel erklärt. Ausgehend vom digitalen Wandel der französischen Arbeitsagentur ist Sas eine extravagante KI, die einen unmöglichen Dialog mit dem Publikum herstellt. Es unterstreicht die Absurdität der Automatisierung und die Normalisierung unserer Gefühle, aber auch unser Vertrauen in ein Computersystem, das nicht weiß, was es berechnet.

I Am Here
Dorin Cucicov (MD)
I Am Here ist ein interaktives Erlebnis, basierend auf menschlicher Interaktion. Eine mehrdeutige digitale Präsenz lädt zu einem explorativen Dialog ein. Wie sehr kannst du die Entität und ihre Absichten verstehen? Beeinflusst die Bewegung die digitale Form oder bestimmt die Form deine Bewegungen? I Am Here untersucht die Möglichkeiten der Auslagerung menschlicher Persönlichkeit in digitale Formen. Es versucht, die Unterschiede zwischen zwischenmenschlicher und Mensch-Computer-Interaktion zu verwischen.

Screenshot TV
Stella Markidi (GR), Patricia Cadavid H. (CO)
Screenshot TV ist eine Installation, die die BesucherInnen einlädt, ein neues Genre des Reality-TVs zu schauen. Alle paar Sekunden zeigt der Fernseher einen weiteren Online-Screenshot, der von anonymen Personen mit Hilfe eines Screenshot-Tools auf eine spezielle Website hochgeladen wird, so dass die Informationen durch einfaches Senden einer URL weitergegeben werden können. Die URLs werden in der Regel privat gesendet, sind aber öffentlich und für jeden zugänglich. Manchmal laden BenutzerInnen jedoch Screenshots hoch, die wichtige und sensible Informationen enthalten und vergessen, dass das Internet ein virtueller Raum mit transparenten Wänden ist.

Galerie Liusa Wang, Paris
Liusa Wang eröffnete ihre Galerie im Januar 2014 mit dem Ziel, junge zeitgenössische chinesische KünstlerInnen zu fördern. Heute will sie einen Dialog zwischen aufstrebenden chinesischen KünstlerInnen und jungen KünstlerInnen aus der ganzen Welt ermöglichen. Dank der Kontakte zur Fachpresse und wachsender Unterstützung von Sammlern erlangen die Werke immer öfter die ihnen gebührende Anerkennung. Auch die Zusammenarbeit mit öffentlichen Einrichtungen dient diesem Ziel. Die Galerie ist offen für die narrative Poesie von Konzepten und die Vielfalt der zum Einsatz kommenden Medien. Die Ausstellungsfläche am Boulevard Saint-Germain in Paris, im Herzen des Quartier Latin, bietet viele räumliche Möglichkeiten.

Voices from AI in Experimental Improvisation
Tomomi Adachi (JP), Andreas Dzialocha (DE), Marcello Lussana (IT)
Dank maschinellem Lernen können Computer Muster in unterschiedlichsten Tondokumenten erkennen. Aber können sie auch lernen, musikalisch zu improvisieren? Die Software „Tomomibot“ versucht es und interagiert mit Hilfe von Deep-Learning-Techniken in Echtzeit mit dem Klangkünstler Tomomi Adachi. Die Künstliche Intelligenz (KI) „lernt“ anhand der Stimmaufnahmen des Improvisationskünstlers dessen individuellen Stil und konfrontiert ihn unmittelbar mit dem daraus generierten Material. Die gemeinsame Performance der beiden zeigt, wie interaktive Technologie und KI einen Gesang(sstil) beeinflussen können. In diesem Dialog wird aber auch deutlich, dass der Künstler stets kreativer und unberechenbarer ist als sein maschinelles Gegenüber.