Listening capsules (light version)
Thomas Barbé (FR), the Random(lab)

Unser Körper ist ein taktiler Empfänger aller musikalischen Wellen: Wir spühren sie durch unsere Haut, Muskeln, Nerven, Knochen usw. Die Listening Capsules tauchen die BetrachterInnen in „somästhetische“ Kompositionen ein, die live von einem Algorithmus erzeugt werden. Ziel ist es, die HörerInnen aus ihrer gewohnten Klangumgebung herauszuholen – sie einzuladen, ihr Hörerlebnis zu erneuern. Diese Wellen, sinusförmige Frequenzen, werden von einer speziell für die Installation entwickelten Software, dem Sinoto, zusammengestellt und synthetisiert.

Pretext
Jerry Galle (BE)

Pretext ist eine Software, die eine Datenbank mit bestehenden Texten analysiert und diese mit ähnlichen linguistischen Mustern neu schreibt. Bei der standortspezifischen Installation des Projekts druckt ein Drucker alle 50 Minuten die von der Software neu erstellten Texte aus, die nach der Show schließlich zu einem einzigartigen Buch zusammengefasst werden.

Privacy Machine
Timm Burkhardt (DE)

Privacy Machine ist eine elektronische Art zu sagen: Ich möchte heute privat sein und nicht auf deinen Social Media Fotos erscheinen. Ein funktionierender Proof of Concept: Stellen Sie sich vor den Bildschirm und nehmen Sie das Abzeichen oder den Schal, beide haben ein spezielles Muster darauf. Solange dieses Muster von der Kamera erkannt wird, pixelt die Software Ihr Gesicht. Natürlich ist das ein unrealistischer Wunsch, denn die Hersteller müssten diese kleine Software standardmäßig in ihre Smartphones integrieren.

Voices from AI in Experimental Improvisation
Tomomi Adachi (JP), Andreas Dzialocha (DE), Marcello Lussana (IT)

Dank maschinellem Lernen können Computer Muster in unterschiedlichsten Tondokumenten erkennen. Aber können sie auch lernen, musikalisch zu improvisieren? Die Software „Tomomibot“ versucht es und interagiert mit Hilfe von Deep-Learning-Techniken in Echtzeit mit dem Klangkünstler Tomomi Adachi. Die Künstliche Intelligenz (KI) „lernt“ anhand der Stimmaufnahmen des Improvisationskünstlers dessen individuellen Stil und konfrontiert ihn unmittelbar mit dem daraus generierten Material. Die gemeinsame Performance der beiden zeigt, wie interaktive Technologie und KI einen Gesang(sstil) beeinflussen können. In diesem Dialog wird aber auch deutlich, dass der Künstler stets kreativer und unberechenbarer ist als sein maschinelles Gegenüber.