TRANSCODE!
University of Art and Design Linz, Interface Cultures

Wissend, dass Technologie nicht unsere Welt retten wird, rufen wir auf zu ungesichertem Transcode! Die Abteilung Interface Culture der Kunstuniversität Linz feiert ihr 15-jähriges Bestehen im Rahmen der 40-Jahr Feierlichkeiten des Ars Electronica Festivals. Grund genug um sich auf einen umfassenden Wandlungsprozess einzulassen und Prozesse der Transcodierung im Besonderen als auch im Allgemeinen in Form von einer Ausstellung, Performances und Präsentationen sowie diskursiven Herangehensweisen aktuell zu untersuchen.

Introduction to Posthuman Aesthetics
Mindaugas Gapševičius (LT/DE)

Installation with devices and videos (2016-2019) Die Toolkits laden ihre NutzerInnen ein, wissenschaftliche Experimente auf DIY-Ebene durchzuführen und ihre vereinfachten, zugänglichen Versionen einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Der Vorteil besteht darin, Methoden für die unabhängige Forschung zu entwickeln, zu skizzieren und die Black Box empirischer Experimente für Einzelpersonen über die Disziplinen hinweg zu öffnen. Ob im Rahmen der Diskussion politischer, wirtschaftlicher oder kultureller Themen – Toolkits fördern die menschliche Kreativität. Aber ist der Mensch die einzige kreative Kraft am Arbeitsplatz? Wie viel kreative Kraft steckt in einem Toolkit selbst?

100 Jahre Bauhaus: We are not alone / Shared Habitats

„We are not alone“ tröstet und mahnt: es verspricht eine Antwort der Ökosphäre – Tiere, Pflanzen, Kosmos, die zu uns sprechen auf altgekannte Weise – genauso wie es mahnt, dass wir von eben dieser Ökosphäre noch viel zu wenig verstehen. So wie wir viele andere Menschen übersehen, die nicht in unserem Kulturkreis, unserer Lebenssphäre oder unserer sozialen Schicht leben. Und es erinnert daran, dass die Welt nicht mit der Erde oder gar unserem eigenen begrenzten Sichtfeld endet. Gleichzeitig verweist der Titel darauf, dass unsere Technologien keine passiven Werkzeuge sind, die wir mit unseren Händen führen. Sie sind vielmehr zu co-kreativen Mitspielern mutiert, die Vorhersagen treffen, Entscheidungen abnehmen und eigene Handlungsvorschläge nicht nur generieren, sondern auch umsetzen. We are not alone! Als KünstlerInnen und Nachfahren des Bauhauses erkennen wir, dass sich unsere Rolle ändert. Wir leben nicht mehr den genialischen Vollzug des Helden, der im Zustand der Intuition die Welt formt. Einbettung, Feedback und Rückkopplung lassen erkennen, dass verantwortliches Handeln eine Vielzahl kognitiver Spielarten fordert, welche das Gegenüber performativ mit einbeziehen.