ELEKTRA, Montréal

ELEKTRA ist eine internationale Organisation für Medien und zeitgenössische digitale Kunst mit Sitz in Montréal (Quebec, Kanada). Seit 1999 werden KünstlerInnen und Werke präsentiert, die kreative technologische Genres wie Musik, Video, Kino, Performance, Design, Audio, Robotik, interaktive und visuelle Kunst kombinieren.

Formal Structures
Patrick Fabian Panetta (DE)

Bei der Betrachtung von Patrick Pantas Filmen wirkt ihre Einfachheit ebenso banal wie störend und hypnotisch. Die retro-konstruktivistischen Photoshop-Dateien von Panetta, die vom Computerbildschirm gefilmt wurden, sind in Ebenen organisiert und werden durch Drücken der Pfeiltasten auf der Tastatur animiert. Ein blaues Quadrat bewegt sich nach oben, ein violetter Kreis bewegt sich zu einem anderen violetten Kreis, ein rotes Dreieck zu einem schwarzen Rechteck. Der Soundtrack jedes Films repräsentiert das, was der Künstler im Radio hörte, als er die sich bewegenden Formen filmte.

DSCHUNGEL
Alex Lazarov (AT)

DSCHUNGEL ist eine Webserie mit fünf Episoden (jeweils circa zehn Minuten), die den letzten Tag des Sommers im Leben verschiedener Teenager in Wien beschreibt.

AG-MX70 DDX3216
Stefan Tiefengraber (AT)

Nach dem No-Input-Ansatz erzeugt Stefan Tiefengraber Ton und Bild nur mit dem Eigenrauschen von zwei Geräten, einem digitalen Videomischer und einem digitalen Audiomischer. Neue und unerwartete Ergebnisse werden erzielt – kontinuierliche Wellen von reinem Rauschen und flackernden Bildern.

Sigils
Alix Desaubliaux (FR)

In Sigils findet eine spekulative Archäologie in einer verlassenen Metallfabrik statt. Vor Ort zusammengestellte Industriepläne sowie der Austausch zwischen IngenieurInnen und Werbetreibenden, KundInnen und BetreiberInnen schaffen neue Fiktionen, bei denen die Obsoleszenz eine magische Dimension enthält. Aus diesen Hinweisen und Artefakten entwirft sie mehrere videographische und plastische Objekte: Aluminiumbleche, die mit magisch inspirierten Zeichnungen lasergraviert sind, generative Klänge, die durch die Umwandlung der Baupläne in ein Audiogespenst verwandelt werden und eine Videoerkundung des Ortes.

Ether
Alain Barthélémy (FR)

Das Video zeigt ein technisches Gerät, wie es die 27 Knochen der rechten Hand produziert. Diese 3D-Animation ähnelt einem didaktischen Dokument und scheint eine innovative Technologie zu fördern. Es gibt hier sicherlich eine Annäherung an die Eitelkeit. Wenn das klassische Thema der Kunstgeschichte jedoch die Ironie der menschlichen Existenz in einem verweslichen Körper darstellen soll, wäre die Eitelkeit hier die eines Cyborgs, eines Wesens, das in der Lage zu sein scheint, dem Zahn der Zeit zu entkommen.

Ting*
Tromarama – Febie Babyrose (ID), Herbert Hans (ID), Ruddy Hatumena (ID)

In diesem Video geht es um Wiedervereinigung. Es gibt drei Tassen, die immer im Video erscheinen, das die drei KünstlerInnen repräsentiert. Wir können sehen, wie das ganze Geschirr durch den Zaun läuft und im Park herumspielt, aber am Ende des Tages muss alles zurück in den Schrank und wieder ein gewöhnliches Geschirr sein. Dieses Video bringt zum Ausdruck, wie wir uns damals gefühlt haben, als unser Büroalltag unsere Zeit fürs Spielen in Besitz genommen hat.

Knotting the Memory // Encoding the Khipu_
Patricia Cadavid H. (CO)

Diese Performance will der Khipu eine Hommage erweisen und diese als Instrument für die Interaktion und Erzeugung von experimentellem Live-Sound und Video wiederverwenden. Die Künstlerin wird ein zeitgenössischer *Khipukamayuq* (Khipu Knoterin) sein, die versucht, das unterbrochene Erbe dieser alten Praxis durch die Knoten zu kodieren. Mit jedem Knoten wird eine audiovisuelle Komposition konstruiert, die sich danach sehnt, das Andenken und den indigenen Widerstand der UreinwohnerInnen der Anden zu rechtfertigen.

The Hudson
Maria Marshall (CH/UK)

Männer in Anzügen und Krawatten mit Aktentaschen erscheinen am Hudson River und gehen an den Strand und über den Bildrand hinaus. Ihre Kleidung ist nass. Die gleichen Männer erscheinen in trockener Kleidung und gehen wieder aus dem Bild. Der Soundtrack wurde von einer Trump-Rede über das Aufstellen der Mauer entnommen und ist beschleunigt, um wie Mickey Mouse zu klingen. Der Soundtrack: Drei der gleichen Soundtracks werden in verschiedenen Intervallen gespielt, so dass eine Kakophonie des Klangs entsteht, die aber überall dort hörbar ist, wo die ZuseherInnen stehen.

fhSPACE YouTube Palace
St. Pölten University of Applied Sciences (AT), Bachelor Degree Program Media Technology and Master Program Digital Design, Masterclass Experimental Media

Ausgewählte StudentInnen des Bachelorstudiengangs Medientechnik und des Masterstudiengangs Digital Design/Masterclass Experimentelle Medien an der Fachhochschule St. Pölten präsentieren eine Selektion aktueller Medienprojekte in Form von experimentellen Videoarbeiten.