Nomination

Im Juli 1969 feierte ein Großteil der Welt mit der der erfolgreichen Mondlandung einen „Riesensprung für die Menschheit“. Fünfzig Jahre später ist nichts mehr so einfach. In Event of Moon Disaster veranschaulicht die Möglichkeiten von Deepfake-Technologien, indem es dieses bahnbrechende Ereignis neu inszeniert. Was wäre, wenn die Apollo-11-Mission schief gegangen wäre und die Astronauten nicht nach Hause hätten zurückkehren können? Eine Notfallrede für diese Möglichkeit wurde von Präsident Nixon vorbereitet, aber nie gehalten – bis jetzt.

In Event of Moon Disaster lädt Sie in diese alternative Geschichte ein und fordert uns alle auf, darüber nachzudenken, wie neue Technologien die Wahrheit um uns herum verbiegen, umleiten und verschleiern können. Das Projekt hat sowohl eine physische Installation als auch eine Online-Komponente. Die Installationsversion besteht aus einer amerikanischen Wohnzimmereinrichtung aus den 1960er Jahren, die es den Zuschauern ermöglicht, einen Schritt zurück in die Vergangenheit zu machen und die Berichterstattung über die Apollo 11 Mission live auf einem alten Fernseher zu verfolgen. Der Film reist vom Start bis zum Mond, wo etwas schrecklich schief geht und Neil Armstrong und Buzz Aldrin gestrandet sind, was Präsident Nixon dazu veranlasst, eine elegische Notstandsrede an eine trauernde Welt zu halten. Die Website beinhaltet sowohl den Film und begleitende Bildungsmaterialien als auch ein Quiz, mit dem die Effektivität der Aufklärungskampagne bewertet werden kann.

Halsey Burgund (US): Halsey Burgund ist ein Klangkünstler und Technologe, dessen Arbeit sich auf die Kombination von modernen Technologien – von Mobiltelefonen bis hin zu künstlicher Intelligenz – mit grundlegend menschlichen „Technologien“, vor allem Sprache, Musik und der gesprochenen Stimme, konzentriert. Er ist der Entwickler von Roundware, der quelloffenen, beitragsfinanzierten Audio-AR-Plattform, mit der Kunst- und Bildungsinstallationen für internationale Kulturorganisationen geschaffen wurden. Halsey ist derzeit Fellow im MIT Open Documentary Lab und hatte zuvor Positionen in der Künstlerforschung im MIT Media Lab sowie in der Smithsonian Institution.

Francesca Panetta (GB): Francesca Panetta ist eine freie Künstlerin und Storytellerin. Zuvor war sie Creative Director im MIT Center for Advanced Virtuality. Als immersive Künstlerin und Journalistin nutzt sie aufkommende Technologien, um neue Formen des Geschichtenerzählens zu entwickeln, die soziale Auswirkungen haben. Vor ihrer Zeit am MIT arbeitete sie über ein Jahrzehnt beim Guardian, wo sie neue Formen des Journalismus entwickelte, darunter interaktive Features, ortsbezogene Augmented Reality und zuletzt Virtual Reality, wo sie das hauseigene VR-Studio des Guardian leitete. Ihre Arbeiten wurden von der Kritik gelobt und weltweit mit Preisen ausgezeichnet.

Credits

Regie: Francesca Panetta, Halsey Burgund
Eine Produktion des MIT Center for Advanced Virtuality
Video-Dialog-Ersatz: Canny AI, Ltd
Sprachumwandlungssysteme: Respeecher
Schauspieler: Lewis D. Wheeler
Konzeptdesign: Magnus Bjerg, Jeff DelViscio, Francesca Panetta, Halsey Burgund
Projektbetreuer: D. Fox Harrell

Mit Unterstützung von: MIT Center for Advanced Virtuality, Mozilla, Respeecher, Canny AI, MIT Open Documentary Lab, und International Documentary Film Festival Amsterdam