Am Vorabend des offiziellen Festivalauftakts geht die diesjährige Ars Electronica in medias res. Am Programm steht ein Pre-Opening-Walk, der im OK im OÖ Kulturquartier startet und am Beispiel preisgekrönter Kunstwerke in der CyberArts-Ausstellung gleich zeigt, wie etwa die Zivilgesellschaft des 21. Jahrhunderts neue Technologien nutzt, um ebenso subtile wie tödliche Formen von Gewalt zu dokumentieren und ihre Urheber*innen zur Verantwortung zu ziehen (Cloud Studies / Forensic Architecture). Oder wie eine einmalige Sammlung von essbaren Erdproben, zum Ausgangspunkt der Reflexion unserer vielschichtigen und teils verloren gegangenen Beziehung zur Natur werden kann (The Museum of Edible Earth / masharu).
Weiter geht’s in der Linzer Kunstuniversität am Hauptplatz, wo die Ausstellung „Loops of Wisdom“ der Frage nachgeht, wie wir unser Wissen über die Welt generieren und warum wir – angesichts des Zustands dieser Welt – trotz all dieses Wissens recht wenig Weisheit entwickeln. Vorgeschlagen wird ein Handlungsleitfaden, der uns helfen soll, endlich mehr aus unserem Wissen zu machen und ins Tun zu kommen.
Letzte Station des Abends ist das Ars Electronica Center, das mit der Schau „There is no Planet B“ klarstellt, dass sich die Spezies Homo Sapiens nicht durchschummeln wird können. Künstlerische Projekte machen bewusst, dass es uns nicht an Lösungen mangelt, sondern am Willen und der Konsequenz, diese einzusetzen und uns als Einzelne wie als Gesellschaft so weiterzuentwickeln, dass auch die Generationen nach uns noch eine lebenswerte Zukunft auf diesem Planeten vorfinden. Frei nach Carl Sagan: „There is nowhere else, at least in the near future, to which our species could migrate. Visit, yes. Settle, not yet. Like it or not, for the moment the Earth is where we make our stand.“ Außerdem führt „Alchemists of the Future“ Sie auf eine Reise durch Visionen und Ideen aus dem Ars Electronica Futurelab.