post-window
TopLap – Lina Bautista (CO/ES), Ivan Paz (MX/ES)

post-window reflektiert die semantischen, semiotischen und affektiven Brücken, die unsere imaginären Klang- und Schriftsprachen verbinden. Es ist als High-Level-Gerät für Sound-Live-Coding konzipiert, das die algorithmische Stimmungsanalyse visualisiert. Es ist ein Fenster, das uns einlädt, Nichtkonformität innerhalb der Grenzen des Algorithmus zu finden. Der Trainingsbias, die impliziten Werte der Menschen, die an der Datenerhebung und -verarbeitung beteiligt sind, können wahrscheinlich nie die Plastizität des individuellen Geistes replizieren.

Paintball Techniques
Patricio Rivera (AR)

Die Arbeit thematisiert den deklarativen Charakter des Schusses als Kraft einer performatorischen Äußerung, als das Ausrufezeichen einer Absicht; als Aussage, die, obwohl gesetzlich geregelt, innerhalb des schwer fassbaren “Alibis” als Kunstwerk frei ausgeführt werden kann.

PsyCHO TRance // K-Hole
Kenneth Dow (DE)

In den letzten Jahren haben sich Kunsträume und Clubs aufeinander zubewegt, wobei jeder vom Prestige, der Glaubwürdigkeit und dem Publikum des anderen profitieren will. Es scheint, als ob Clubs als Kulturräume besser auf den aktuellen Diskurs in und um die Kunst reagieren können als White Cubes. In ihrem Kampf ums Überleben sind Kunsträume der Inbegriff kapitalistischer Konformität. Der White Cube ist in der Lage, selbst die heftigste Kritik zu verdauen, indem er sie zeitlich und räumlich separiert. In solch kleinen Häppchen ist sie für die BetrachterInnen leichter verdaulich und vergiftet nicht das produktive, arbeitende Gehirn. Das ist vernünftig. Es ermöglicht eine nüchterne Betrachtung und Reflexion und erlaubt es den BetrachterInnen, in ihrer Position als körperlose ZuschauerInnen zu bleiben, äußerlich, wie eine Überwachungskamera, oder wie im Computerspiel Counter Strike, wenn man erschossen wurdes und als “Geist” darauf wartet, dass ein neues Spiel beginnt.

The Wall of Gazes
Mariano Sardón (AR), Mariano Sigman (AR/ES)

The Wall of Gazes möchte erreichen, dass die BetrachterInnen sich mit jenen Teilen des Gesichts auseinandersetzen, die sie tatsächlich sehen, und jenen Teilen, die „unsichtbar“ bleiben, während die Aufmerksamkeit auf eine andere Stelle des Porträts gerichtet ist.

Eclipse II
Félicie d’Estienne d’Orves (GR/FR)

"Eclipse II hilft uns, das Spiel, das zwischen der relativen Position des Beobachters, einer Lichtquelle und einer sich verfinsternden Scheibe stattfindet, zu erleben. Durch eine Projektion auf einen hängenden kreisförmigen Screen gibt das Projekt vor, unser instinktiven, mystischen Annahmen in Frage zu stellen, zu denen uns natürliche Lichtmanifestationen verleiten."

Luci, sin nombre y sin memoria
José Manuel Berenguer (ES)

Luci reproduziert die Funktionsweise eines selbstorganisierenden Systems, das vom Verhalten von Glühwürmchen in südostasiatischen Mangrovensümpfen inspiriert ist. Man hat beobachtet, dass das Weibchen auf ein vom Männchen ausgesandtes intermittierendes Signal mit einem ähnlichen Signal reagiert. Luci ist letztendlich eine Anspielung auf die Unwiderruflichkeit der Natur und die absolute Sicherheit des Todes.

Aurelia 1 +Hz / proto viva generator
Robertina Šebjanič (SI)

Aurelia 1+Hz / proto viva generator befasst sich mit den Möglichkeiten des Zusammenlebens von Tieren und Maschinen. Das Projekt nutzt lebende Organismen, um die „Lebendigkeit“ einer einfachen Robotermaschine zu erreichen. Die beiden Entitäten – Qualle und Roboter – sind getrennte Entitäten. Würden sie verschmelzen und einen neuen biokybernetischen Organismus hervorbringen, könnten sie dann für immer leben?