Smart.ing Bodies
Evelina Rajca (PL)

Sandkörner, genauer gesagt hochreine Siliziumdioxidpartikel, sind der wesentliche Rohstoff, aus dem Beton, Glas, Glasfaserkabel, Computerchips und andere Hightech-Hardware hergestellt werden. Die beiden Glasinstrumente, die bei Smart.ing Bodies zum Einsatz kommen, bestehen aus Quarzsand, den Evelina Rajca an im Verschwinden begriffenen Stränden und Bergen gesammelt hat. Zusammen mit Sensoren, Motoren und einer algorithmischen Komposition werden sie Teil einer multisensorischen Klanginstallation. Die Komposition basiert teilweise auf einer Künstlichen Intelligenz (KI), die so „smart“ ist, nur gewisse Frequenzen zu produzieren. Sie hilft, „Resonanzkatastrophen“ (die Zerstörung des Glases oder des Motors) und Rückkoppelungen zu vermeiden. Zu hören ist der reine und doch komplexe Klang des Sandes, der sich ständig verändert.

Insect a new media
Fernando Asensio (ES), José Luis Cuenca (EC), Alejandra Florez (CO), Silvia García (ES), Noelia Medina (ES), Jordi Sos (ES)

Die interaktive Installation entwirft eine Symbiose zwischen veralteter Technologie und natürlicher Umgebung, als Ansatz für eine dystopische Zukunftswelt. Eine Gruppe von skulpturalen Objekten aus Pflanzen und technologischen Abfällen, ein Multi-Screen-Projektionsgerät, ein technologischer Codex und ein beschreibender Katalog bilden dieses „untote“ Multimedia-Projekt.

Wiki-Piano.Net
Alexander Schubert (DE)

Wiki-Piano.Net ist eine Komposition für Klavier, die von Internet-NutzerInnen mitgestaltet werden kann. Auf der Bühne wird all das zur Aufführung gebracht, was die Community auf der Website zur Verfügung gestellt hat. Dabei kann es sich nicht nur um Noten, sondern auch um Texte, Bilder oder andere Inhalte handeln. Zur musikalischen Umsetzung dieser Partitur stehen dem ausführenden Pianisten Klavier, Keyboard und die eigene Stimme zur Verfügung. Im klassischen Sinn einstudieren und üben kann man diese Komposition nicht, aber hier steht auch nicht das Meisterwerk im Vordergrund. Es geht vielmehr um eine kontinuierliche Beobachtung und spielerische Erforschung von Community-Verhalten und Internet-Nutzung.

Arte Eletrônica Indígena (Electronic Indigenous Art)
Thydêwá

Das Projekt Arte Eletrônica Indígena (AEI) wurde von der NGO Thydêwá entworfen und durchgeführt. Es bestand aus einer Reihe von zehn kurzen künstlerischen Aufenthalten in indigenen Gemeinschaften im brasilianischen Nordosten, um elektronische Kunstwerke zu schaffen. Diese wurden im August 2018 im Museum of Modern Art, Salvador da Bahia, öffentlich vorgestellt und tourten anschließend durch die indigenen Gemeinden.

Strings
Ruini Shi (CN)

Strings ist eine poetische Animation im Stil früher Computerspiele. In Setting eines veralteten Online-Spiels ist der Hauptcharakter auf der Suche nach seiner verlorenen Liebe. Der Film bildet die virtualisierten Räume beziehungsweise Welten eines Spiels ab. Er erzählt eine Geschichte über mediale Intimität und regt dazu an, anders über digital geknüpfte Beziehungen nachzudenken.

ROBOTIKA, The Nannybot
Joaquín Fargas (AR)

Robotika is a cyber nanny whose duty is to preserve the human race. Robotika challenges the limits of the human being concept. It is a robot vested with artificial intelligence that shall act as a “galactic ark,” looking for a suitable environment for human development.

TORSO #1
Peter Kutin (AT)

TORSO #1 ist eine Klangskulptur, die optisch an einen Klapotetz erinnert. Diese windmühlenartige Holzkonstruktion erzeugt mechanisch Sound und Vibration und dient als Vogelscheuche in Weinfeldern. Hier dreht sich ein elektroakustisches System aus vier 100 Volt-Lautsprechern in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, erzeugt dabei Rückkopplungsmuster, moduliert Schallsignale und den Raumklang an sich. Die gezielte Be- und Entschleunigung des rotierenden, vierstimmigen Systems dient als zentrales kompositorisches Mittel für das 35-minütige Stück – die Skulptur wird zu einem abstrakten, audiovisuellen Instrument. Warnung: Durch die stroboskopartigen, visuellen Reize können körperliche Beschwerden (Schwindel, Übelkeit o.ä.) auftreten oder bei entsprechender Neigung auch epileptische Anfälle ausgelöst werden.

Slime mold reality
Bill (BiCheng) Zhou (CN)

Dieses Kunstwerk kombiniert virtuelle und biologische Räume. Der Physarum polycephalum (Schleimpilz) ist ein Superorganismus, der aus einer großen Anzahl von Einzelzellen besteht, und genau wie der Ozean in Stanislaw Lems Roman Solaris Intelligenz besitzt: er spürt die Umwelt, er erinnert sich an äußere Reize und er kann die Realität derjenigen verändern, die mit ihm interagieren.

RGB microscope
Hina Ishikawa (JP)

Dieses Zeichensystem nutzt die Eigenschaften der drei Grundfarben des Lichts. Ich konzentrierte mich auf die Unterschiede zwischen der Handlung des Zeichnens und den Dingen, die gezeichnet wurden. Die Verwendung des kleinen Displays vermittelt dem Betrachter einen "Blick durch die Mikrowelt".

Constellations of the Earth
Hiroshi Suzuki (JP), Masato Ohki (JP)

Constellations of the Earth ist ein Projekt, das mit Hilfe eines Satelliten und eines handgefertigten Funkwellenreflektors eine neue "Konstellation" am Boden zeichnet. Der Erdbeobachtungssatellit Daichi 2 sendet Funkwellen und beobachtet die Bodenoberfläche, indem er die reflektierten Funkwellen registriert. Indem wir einen Funkwellenreflektor am Boden anordnen, reflektieren wir effizient die Funkwelle von Daichi 2 am Boden und zeichnen dort eine "Konstellation".