1. ServiceDesign Jam in der Tabakfabrik Linz

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Von 7. – 9. März 2014 findet zum ersten Mal der ServiceDesign Jam in Linz, genauer im Axis Linz – Coworking Loft in der Tabakfabrik, statt. Dies ist ein einzigartiges Gruppenerlebnis, bei dem binnen 48 Stunden gemeinschaftlich neuartige Ideen und Prototypen für Dienstleistungen (Services) entwickelt werden. Er ist Teil des Global Service Jams, eines simultan in über 120 Städten weltweit stattfindenden Events.

Veranstaltet wird der Jam von der Plattform ServiceDesign Linz, einer offenen Personengruppe aus unterschiedlichsten Fachbereichen. Zwei Profis gestalten die Keynotes und zusätzliche Workshops (die Jam Satellites) und begleiten den Jam darüber hinaus methodisch.

Wir haben die Veranstalter und Referenten zum Thema Service Design und zum Format des Jams befragt:

Fragen an die VeranstalterInnen Rainer Kargel, Iris Mayr, Patricia Stark, Sylvia Prunthaller

Was veranlasst euch dazu, einen ServiceDesign Jam zu veranstalten?

Rainer Kargel: Ich habe zwei Mal bei einem Jam in Wien mitgemacht und war von Anfang an begeistert. Erst durch das offene Format des Jams entsteht eine Form von kreativer Energie, die ich sonst – auch in der so genannten Kreativwirtschaft – oft vermisse. Vergangenen Herbst haben wir dann den Entschluss für den “eigenen” Jam gefasst und uns erfolgreich für die Durchführung beworben.

Warum in Linz?

Iris Mayr: Wir kommen alle aus unterschiedlichen Bereichen: Aus dem Kultur- und Projektmanagement, der Industrie, aus der Tourismuswirtschaft und der Werbung. Wir arbeiten in Linz und legen zugleich Wert auf Internationalität. Der ServiceDesign Jam bringt ein weiteres, internationales Format nach Linz und schafft gleichzeitig Aufmerksamkeit für die Disiziplin Service Design.

Wie läuft ein Jam ab und was sind die Highlights?

Patricia Stark: Zu Veranstaltungsbeginn (Anm.: Freitag, 7. März um 16:30 Uhr) wird das – streng geheime – Meta-Thema für den diesjährigen Jam verkündet. Danach geht es von der gemeinsamen Brainstorming-Phase in Gruppen zur Konkretisierung der Ideen bis zu den ersten Skizzen. Samstag ist ganztägig dem Prototyping gewidmet, wobei hier verschiedenste Formate von Papier-Prototypen, Story-Boards, darstellenden Formaten bis zum Video zum Einsatz kommen. Sonntag ist der Fertigstellung und der Veröffentlichung der Ergebnisse auf der globalen Jam-Website gewidmet, samt Präsentation innerhalb der Gruppen.

Ach ja: Nicht nur zum Abschluss bei der Jam-Party, auch zwischendurch steht neben dem Tun trotz engen Zeitkorsetts der Spaßfaktor ganz weit oben!

Fragen an: Alexander Wiethoff, Interaction Designer

Herr Wiethoff, ein Jam ist eine relativ offene Veranstaltung, was die Teilnehmergruppe, den genauen Ablauf und die Selbstorganisation der Gruppen anbelangt. Was ist der Erfolgsfaktor solcher Formate?

Der klare Vorteil liegt in der hohen Querdurchlässigkeit und schnelle Etablierung neuer Themen, die sonst in den jeweiligen Fachrichtungen bleiben würden. Allem voran der schnelle und interaktive Austausch – genau wie beim effizienten Prototyping!

Sie richten einen der sog. Jam-Satellites (Workshops im Rahmen des ServiceDesign Jams) aus und werden den Jam während der gesamten Dauer auch als Mentor begleiten. Was werden Ihre methodischen Inputs beim Jam sein?

Ich werde Unterstützung bei praktischen Methoden und Techniken anbieten, die von vielen Disziplinen schnell angewendet werden können und Probleme anpacken. Bei der Keynote werde ich das Thema „Prototyping Techniken“ in den Mittelpunkt rücken: Wie kann man eine Idee auf schnellstem Weg weiter ausformulieren und umgehend zum Leben erwecken?

Worin liegt die Chance und worin die Herausforderung beim Design von Prototypen?

Die Chance ist definitiv eine bessere Perspektive auf das eigene Konzept und mehr Vertrauen in den eigenen Entwurf. Ich sehe die größten Vorteile allerdings in der erhöhten Teamkommunikation und der Förderung von Zusammenarbeit. Die Herausforderung ist, dass es jemanden im Team gibt, der die anderen für das Thema “anzündet“ und sich auf unbekanntes Terrain wagt. Eine weitere Aufgabe liegt in der Wahl der richtigen Methodik zur richtigen Zeit.

Alexander Wiethoff
lehrt und forscht als Interaction Designer am Institut für Informatik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er dissertierte über ‘Prototyping Tools for Interaction Design’ und arbeitete vor seinem Engagement in München am Copenhagen Institute of Interaction Design. Dort beschäftigte er sich für Kunden wie Nokia, Intel und Novo Nordisk mit Graphical User Interfaces, Tangible User Interfaces und Rapid Prototyping
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Anmeldung zum ServiceDesign Jam

Auf http://jam.servicedesign-linz.at/ gehts zur Anmeldung zum ServiceDesign Jam Linz.