Archive

Über das Ars Electronica Archiv

Photo: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Querschnitt der Medienkunst seit 1979

Der Bestand der Ars Electronica ist ein vielfältiges Konglomerat an künstlerischen Arbeiten, Dokumentationen von Projekten, Ausstellungen und Aktivitäten im breiten Feld der internationalen Medienkunst von über vier Jahrzehnten.

Photo: Ars Electronica / Martin Hieslmair
Photo: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Durch die laufenden Veranstaltungen der Ars Electronica wächst das Archiv jedes Jahr weiter an. Dadurch bietet es nicht nur einen repräsentativen Querschnitt des weiten Felds der Medien- und digitalen Kunst, sondern auch einen historischen Abriss ihrer Trägermedien und -formate, aus denen die Arbeiten vielfach ihre Erscheinungsform beziehen.

Mit Beiträgen zu den Themenbereichen Computergrafik, Computeranimation, Computer- und digitale Musik, interaktive Kunst, Netzkunst, Software, Mixed Realities, Medien-Performance, Bio Art und Robotik werden sowohl explizit ästhetische Strategien als auch implizit die ihnen zu Grunde liegenden technischen Bedingungen dokumentiert.

Dies ist jedoch nicht nur von wissenschaftlich-historischem Interesse, sondern ein dringliches Aufgabengebiet im Hinblick auf die kurze Halbwertszeit der Datenträger. Bereits der Video-Bereich umfasst eine Vielzahl an Formaten, deren Lebensdauer begrenzt ist, genauso wie die Verfügbarkeit der Abspielgeräte zunehmend verschwindet. Gleiches gilt für Programmiersprachen, in denen Kunst-Projekte entwickelt werden, und die diversen Speichermedien, von der Diskette über CD bis hin zu Webseiten und deren Adressen.

Photo: Martina Hechenberger
Photo: Martina Hechenberger

Bewahrung und Sammlung

Neben zigtausenden Video- und Audiomedien lagern zahlreiche Fotografien, Negative und Diapositive im Archiv, ebenso eine umfangreiche Sammlung an Printmaterialien mit Publikationen, Drucksorten, Plakaten und Presseunterlagen. Mit der Neueröffnung der Ars Electronica im Januar 2009 standen dem Archiv erstmals eigene klimatisierte Räumlichkeiten zur Verfügung, in denen ca. 60.000 physische Archivalien an Dokumentationsmaterialien sowie Prix Einreichungen auf über 378 Laufmetern Platz finden.

Seit Beginn des Festival 1979 gibt es einen sehr großen Bestand an Videodokumentationen.
Dabei ist die Rolle des ORF als engagierter Mitveranstalter von besonderer Bedeutung, da dadurch in den frühen Jahren schon außergewöhnlich viel aufgezeichnet wurde. Darüber hinaus wurden das Festival und die Ausstellungen im Museum immer wieder via Video dokumentiert. Über 1000 Stunden an Videomaterial davon sind bereits digitalisiert.

Die Bandbreite an Inhalten, die sich auch in der an physischen und digitalen Formaten widerspiegelt, gibt die eine Herausforderung an das Archiv vor. Während es bei der Archivierung physischer Objekte verifizierte Methoden gibt, wirft die Langzeitarchivierung digitaler Daten immer noch eine Unmenge an Fragen auf.

Photo: Martina Hechenberger
Photo: Martina Hechenberger

Digitalisierung und ein lebendes Archiv

Im Zuge des Neubaus des Ars Electronica Center wurde 2008 das bisher umfangreichste Digitalisierungs- und Archivierungsprojekt von Ars Electronica seit den 1990er Jahren gestartet, um gezielt und zentral Material zu inventarisieren und digitalisieren. Das Archiv der Ars Electronica wurde neu aufgebaut und entwickelt, sowohl digital als auch physisch.

Es wurde ein serverbasiertes digitales Archiv entwickelt, das sich auf eine komplexe Datenbankstruktur mit Metadaten und verknüpften Digitalisaten (Video, Audio, Bild, Text) stützt. Zum jetzigen Zeitpunkt umfasst es bereits über 210.000 Einträge mit einem Speichervolumen von ca. 68 Terabyte. Die Datenbank sowie alle eingepflegten und erzeugten Dateien werden automatisiert in ein Backupsystem überführt und geprüft.

Eine zusätzliche Bandsicherung des Archivbestandes dient der nachhaltigen Sicherung. Laufende Bemühungen in diesem Bereich sind unumgänglich um eine zukünftige Strategie der Langzeitarchivierung digitaler Daten erreichen zu können. Zweck der Datenbank ist die Bestandsaufnahme und wissenschaftlichen Recherche, mit dem Ziel der Aufarbeitung und Vermittlung der Geschichte von Ars Electronica und digitalen/elektronischen Kunst im Allgemeinen.

Wo es rechtlich und technisch möglich ist, werden Bereiche des Archivs über ein Online-Archiv öffentlich zugänglich gemacht, und Künstler und Wissenschaftler eingeladen, sich mit den Inhalten zu beschäftigen. Größer angelegte Projektzusammenarbeiten, bei denen es beispielsweise um Datenvisualisierung oder Datenanalysen von größeren Datenmengen geht, sind hier ebenso Thema, wie Rechercheanfragen betreffend Publikationen oder Forschungsprojekten.

Photo: Ars Electronica / Martin Hieslmair
Photo: Martina Hechenberger

Projekte und Artikel

  • Ars Electronica Archive Relaunch

    Ars Electronica Archive Relaunch

    Die Ars Electronica modernisiert im Rahmen des „Archive Relaunch Project“ ihr vielfältiges digitales Archiv, um den Herausforderungen der Archivierung digitaler Medienkunst zu begegnen, internationale Standards zu erfüllen und Österreichs Beitrag zum europäischen digitalen Kulturerbe zu stärken.

  • Ars Electronica Online Archiv Upgrade 2023

    Ars Electronica Online Archiv Upgrade 2023

    Das Projekt widmete sich der Neugestaltung und Optimierung des Ars Electronica Online Archivs. Parallel dazu wurde die Video-Reihe Home Delivery aus den Jahren 2020–2022 aufbereitet, verschlagwortet und für eine Veröffentlichung vorbereitet.

  • European ARTificial Intelligence Lab – Archiv Showcase

    European ARTificial Intelligence Lab – Archiv Showcase

    Das European ARTificial Intelligence Lab verknüpfte Kunst, Wissenschaft und Technologie, um KI kritisch zu reflektieren; der AI Lab Showcase im Ars Electronica Archiv dokumentiert die Aktivitäten und Partner von 2018 bis 2021.

  • Digital Art Histories

    Digital Art Histories

    Beim geförderten Projekt “Digital Art Histories“ ging es um die Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit Inhalten des Museums im Zeitraum 2009 bis 2019 (inklusive des “Neuen Ars Electronica Centers“ 2019).

  • European Digital Art and Science Network – Archiv Showcase

    European Digital Art and Science Network – Archiv Showcase

    Das „European Digital Art and Science Network“ basiert auf einem großen vielseitigen Netzwerk. Teil dieses Netzwerkes waren wissenschaftliche Forschungsinstitutionen (CERN, ESA, ESO, Fraunhofer MELVIS), das Ars Electronica Futurelab sowie die Projektpartner Center for the promotion of science (RS), DIG Gallery…

  • Women in Media Arts

    Women in Media Arts

    Women in Media Arts ist eine umfangreiche Datenbank, die sich speziell den Frauen in der Medienkunst widmet. Sie enthält alle Frauen, die eine Spur in der 36-jährigen Geschichte der Ars Electronica hinterlassen haben und soll als aktive Rechercheplattform für KünstlerInnen,…

  • Fascinating Festival

    Fascinating Festival

    Das Ars Electronica Festival ist seit 1979 Treffpunkt für Vordenker und innovative, experimentierfreudige Künstler im Bereich der Medienkunst. Anhand dieser Persönlichkeiten und ihrer Projekte soll die Entwicklung und Vorreiterrolle des Festivals gezeigt werden.

  • Prix Map Präsentation bei der OK CyberArts

    Prix Map Präsentation bei der OK CyberArts

    Die von Christine Schöpf und Genoveva Rückert kuratierte CyberArts-Ausstellung des Offenen Kulturhauses widmete sich 2013 neben der Präsentation der Gewinner des Prix Ars Electronica auch der Geschichte des seit 1987 bestehenden Prix. Das Ars Electronica Archiv half bei den Recherchen…

  • Talks & Lectures

    Talks & Lectures

    Im Rahmen des Ars Electronica Festivals finden seit 1979 Symposien, Vorträge, Diskussionen und Präsentationen internationaler Gäste aus den Bereichen Medienkunst, Wissenschaft, Forschung, Medientheorie und Gesellschaft in Linz statt.

  • Explore Ars — Das Ars Electronica Archive geht online!

    Explore Ars — Das Ars Electronica Archive geht online!

    Das Ars Electronica Archiv geht mit dem Festival THE BIG PICTURE 2012 online und öffnet sich aus diesem Anlass auch den Festivalbesuchern. Ein Multitouch-Table ermöglicht ein genussvolles Schmökern durch die spannende Festivalgeschichte und Terminals laden zum surfen durch den gesamten…

  • Aufarbeitung des analogen fotografischen Bestands zum Prix

    Aufarbeitung des analogen fotografischen Bestands zum Prix

    Schwerpunkt ist die Inventarisierung, Konservierung und Digitalisierung von analogem Fotobestand zum Prix Ars Electronica von 1987-1999.

  • Konservierung und Inventarisierung analoger Fotomedien

    Konservierung und Inventarisierung analoger Fotomedien

    Aufarbeitung des kulturellen Erbes aus der Frühzeit der Ars Electronica: Fotografische Sammlungen von LIVA und ORF.