International partners of the 2013 Ars Electronica Festival
Schizophrenia Taiwan 2.0,
Japan Media Arts Festival,
Project Beehive
(Linz, 16.8.2013) Auch dieses Jahr sind wieder hunderte KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen bei der Ars Electronica in Linz zu Gast. Unter anderem kommen sie aus Taiwan, Japan und Australien. „Schizophrenia Taiwan 2.0“ lautet der Titel des diesjährigen taiwanesischen Beitrags, bei dem sich alles um die innere Zerrissenheit der „Schönen Insel“ im Südosten des übermächtigen Chinas dreht. Das „Japan Media Arts Festival“ gibt eine Kostprobe preisgekrönter japanischer Medienkunst und zeigt, wie man sich dort mit dem Thema „Erinnerung“ auseinandersetzt. Studierende der australischen Queensland University of Technology wiederum nehmen das diesjährige Festivalthema zum Anlass, um eine neue Form der Dokumentation zu erproben, eine, die ihren Fokus nicht so sehr darauf legt, was bei der Ars Electronica 2013 zu sehen ist, sondern wie das Festival erlebt wird.
Schizophrenia Taiwan 2.0
Taiwan ist zugleich Zentrum und Peripherie, es verkörpert Fortschritt und Tradition, es repräsentiert Osten und Westen sowie – chinesisches – Innen und Außen. Die Spannung zwischen einer stark ausgeprägten nationalen Identität und dem nach wie vor ungeklärten rechtlichen Status im Verhältnis zu China ist allgegenwärtig und prägt den Alltag der Menschen. „Schizophrenia Taiwan 2.0“ thematisiert all diese Widersprüche und Dualitäten und entwirft in Anlehnung an Heiner Müllers „Die Hamletmaschine“ (1997) eine Taiwanmaschine. Wie in Müllers Theaterstück dreht sich auch bei „Schizophrenia Taiwan 2.0“ alles um den technologischen Fortschritt, der die Welt revolutioniert, indem traditionelle narrative Strukturen aufgebrochen und die Medien zum zentralen Faktor der Wirtschaft werden. Geboren zwischen der Ära des Farbfernsehens und jener des Smartphones, geboren in einem Land, das maßgeblichen Anteil an der weltweiten Produktion von Hightech-Geräten hat, ist den jungen MedienkünstlerInnen Taiwans sowohl das Potential als auch das Risiko von Globalisierung und Kybernetik bewusst. Ihre Arbeiten spiegeln Herausforderungen wider, vor denen Taiwan und die ganze Welt heute stehen.
Donnerstag, 5. September 2013, findet um 17:00 ein(e) Empfang / Presseführung rund um Schizophrenia Taiwan 2.0. statt. Im Beisein des Taiwanesischen Botschafters Lien-Gene Chen führt Kuratorin I-Wei Li durch die Ausstellung, ghostet wird die Veranstaltung vom Taiwan Ministry of Foreign Affairs.
Japan Media Arts Festival – A New Platform for Memory
Seit 1997 prämiert das Japan Media Arts Festival herausragende künstlerische Leistungen in einem breiten Spektrum von Genres, das von Animationen und Comics bis zu Medienkunst und Spielen reicht. Darüber hinaus fungiert das Festival als Plattform, die den preisgekrönten KünstlerInnen und ihren Werken Sichtbarkeit verleihen will. Ein Best-Of aus zuletzt 3.503 Einreichungen aus 71 Ländern wird Anfang September im Rahmen der diesjährigen Ars Electronica in Linz gezeigt.
Projekt Bienenstock
Inspiriert vom aktuellen Festivalthema probt Ars Electronica diesmal eine andere Art der „Festivaldokumentation“: Anstatt das Festivalgeschehen so neutral, so „objektiv“ wie möglich festzuhalten und das beschlagwortete Rohmaterial im hauseigenen Archiv zu sichern, rückt diesmal das subjektive Festivalerleben in den Fokus. Ein Team von Studierenden der Queensland University of Technology wird dafür mit weitwinkeligen Actioncams ausgerüstet und durchs Festivalgeschehen geschickt. Und das ohne jede Vorgabe. Gefilmt wird nicht das, was VeranstalterInnen, KuratorInnen oder KünstlerInnen interessant und deswegen dokumentationswürdig finden, sondern das, was sie selbst als aufzeichnungswürdig erachten. Hat der Schwarm seine Festivalbilder eingesammelt, geht’s zurück zum Bienenstock, zum Mobilen Ö1 Atelier am Linzer Hauptplatz. Dort werden die SD-Karten abgegeben, alle Daten heruntergeladen und die Bilder auf einer mehrere Quadratmeter großen Wand aus Screens abgespielt. Dieses Kaleidoskop stellt verschiedene Perspektiven und Blickwinkel gleichberechtigt nebeneinander und eröffnet so Einblicke in das Festival, die sich gänzlich von jenen unterscheiden, die in einem Archiv gewonnen werden können. Das „Projekt Bienenstock“ will nicht dokumentieren, was bei der Ars Electronica 2013 alles zu erleben war, sondern wie sie erlebt worden ist.
Total Recall – The Evolution of Memory
Von 5. bis 9. September findet die diesjährige Ausgabe der Ars Electronica in Linz statt. Ihr Titel lautet „TOTAL RECALL – The Evolution of Memory“. Das Programm des Festivals wird sich wie gewohnt aus einer Vielzahl von Symposien, Ausstellungen, Performances, Interventionen und Konzerten zusammensetzen und im Lauf der kommenden Wochen unter ars.electronica.art/totalrecall online gestellt. Parallel dazu werden weiterführende Informationen sowie Interviews mit beteiligten KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen auf dem Blog des Festivals unter ars.electronica.art/aeblog publiziert.
Photo:
Schizophrenia Taiwan 2.0 / The Unconscious Voyage / Wan-Jen CHEN / Printversion / Album
Photo:
rrrrrrrroll / rrrrrrrroll / Printversion / Album
Photo:
Project Beehive / Bhavanesh Chamdal / Ars Electronica / Printversion / Album