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- Ars Electronica Festival 2025 & Presseakkreditierung
(Linz, 22.5.2025) Von 3. bis 7. September wird Linz wieder zum pulsierenden Zentrum der internationalen Medienkunstszene. Den Auftakt der Festivalwoche bildet am Mittwoch, 3. September, ab 19:30 Uhr ein Eröffnungsevent, das den Mariendom und seinen Vorplatz zur Bühne für zeitgenössische Musik, Orchesterstücke, Chorgesang, Orgelklänge und ungewöhnliche Performances macht. Lokale und internationale Künstler*innen treten auf und stimmen das Publikum auf eine Festivalausgabe ein, die mehrere Linzer Locations und ein letztes Mal auch die POSTCITY bespielen wird. Als Gastspiel zum diesjährigen Brucknerfest ausgerichtet, wird das Ars Electronica Opening bei kostenlosem Eintritt zu erleben sein.
White-Hands-Chor am Domplatz
Unter dem Titel Visible An die Freude interpretieren gehörlose Musiker*innen des inklusiven Kinder- und Jugendchors „White Hands Chorus NIPPON“ (JP) gemeinsam mit Chorsänger*innen unter der Leitung von Johannes Hiemetsberger die Europahymne. Die einen singen die Liedzeilen, die anderen tragen weiße Handschuhe und übersetzen die Inhalte rhythmisch in die deutsche Gebärdensprache. Dabei kommt auch das Publikum ins Spiel: Mitsingen und mitgebärden ist ausdrücklich erwünscht. Passend zum 30-jährigen Jubiläum des EU-Beitritts Österreichs macht die Performance internationale Kulturbeziehungen und gelebte Inklusion zum gemeinsamen Erlebnis.
Spannende Acts im Kirchenschiff
Im Rahmen des Ars Electronica Opening 2025 wird auch das Kirchenschiff zur musikalischen Experimentierfläche. Überall tut sich etwas, auf allen Ebenen des Gebäudes eröffnen sich unterschiedliche Klangwelten.
Spotlight auf Johann Strauss
Ein Highlight des Ars Electronica Opening 2025 bilden die Ausschnitte aus dem Projekt Walzersymphonie – realisiert vom Ars Electronica Futurelab in Kooperation mit vier internationalen Musikuniversitäten, umgesetzt im Auftrag des Festjahres Johann Strauss 2025 Wien. Studierende waren eingeladen, künstlerische Konzepte einzureichen, die sich kritisch und kreativ mit dem musikalischen Erbe von Johann Strauss (Sohn) sowie der Rolle von Künstlicher Intelligenz in der Komposition auseinandersetzen.
Die von einer Jury ausgewählten Komponist*innen erarbeiteten über ein Semester hinweg in Kollaboration mit dem KI-Tool Ricercar (entwickelt am Ars Electronica Futurelab) ihre Neukompositionen. Die künstlerischen Ergebnisse reichen von kritischen Reflexionen bis hin zu zeitgenössischen Neuinterpretationen des Œuvres des Wiener Walzerkönigs: So thematisiert ein Werk Gender-Bias und Diskriminierung, während ein anderes die Tradition der Tanzmusik im Spannungsfeld von KI und Desinformation beleuchtet. Im Rahmen des Ars Electronica Opening werden nun erste Ausschnitte dieser Werke präsentiert – darunter auch ein Orgelstück und eine Operette. Die Uraufführung der vollständigen Walzersymphonie in vier Sätzen findet am 27. November in Wien statt. Bei beiden Terminen spielt das Bruckner Orchester Linz.
Das Werk von Johann Strauss zieht sich auch durch den weiteren Abend: Das Bruckner Orchester Linz interpretiert im Mariendom die Ouvertüre zur Operette Die Fledermaus sowie das spätromantische Traumbild.
Chorgesang und Orgelspiel
Erneut gefragt sind Chorsänger*innen unter der künstlerischen Leitung von Johannes Hiemetsberger: Sie bringen die A-cappella-Komposition Partita for 8 Voices der amerikanischen Komponistin Caroline Shaw, basierend auf barocken Tanzsätzen nach Johann Sebastian Bach, zur Aufführung. Ebenfalls zu hören ist Bachs weltberühmte Toccata in d-Moll, gespielt auf der Orgel.
Dem experimentellen Umgang mit Orgelklängen widmet sich dann Navid Navab (IR/CA) mit seiner Installation Organism + Excitable Chaos, eine Koproduktion mit Garnet Willis (CA). Anlässlich des Ars Electronica Opening zeigt der in Montréal lebende Künstler eine kreative Performance mit einer robotergesteuerten Orgel – und reflektiert damit unsere Vorstellung von klassischer Kirchenmusik. Die Installation wird das gesamte Festival über im Mariendom ausgestellt – man kann sich auf weitere performative Interventionen freuen.
Statements
„Das Ars Electronica Festival ist in diesem Jahr mit seinem großen Opening im Mariendom und der Großen Konzertnacht in der Gleishalle der POSTCITY auch zu Gast beim ‚Brucknerfest 2025‘. Gleich zu Beginn des Herbsts setzt das Festival wieder starke Impulse für künstlerische Experimente in Zusammenhang mit neuen Technologien – und das mit großer internationaler Strahlkraft. Diese zwei ‚Gastspiele‘ können auch als Zeichen für die Zukunft gelesen werden, denn ein gegenseitiger Austausch beider Festivals kann für den Standort Linz nur von Gewinn sein.“
Johanna Möslinger, Interimistische künstlerische Geschäftsführerin LIVA
„Dass zwei weit über die Grenzen der Region hinauswirkende Großveranstaltungen – das Ars Electronica Festival und das Internationale Brucknerfest Linz – seit vielen Jahren Seite an Seite mit großem Erfolg über die Bühne gehen, ist ein eindrucksvolles Zeichen für die Stärke und Innovationskraft des oberösterreichischen Zentralraums. Zugleich war und ist dies stets auch ein Auftrag, die kreativen Kräfte zu bündeln. Das gemeinsame Opening am 3. September im Mariendom – an der Schnittstelle zwischen Künstlicher Intelligenz und der höchsten österreichischen Musiktradition – stellt damit weit mehr dar als einen spannenden Auftakt zum dichten Programm der diesjährigen Festivalausgaben.“
Meinhard Lukas, Aufsichtsratsvorsitzender LIVA
„Im Auftrag des Festjahres Johann Strauss 2025 Wien bringt das Ars Electronica Futurelab mit dem Projekt ‚Walzersymphonie‘ Mensch und Maschine in einen kreativen und wissenschaftlichen Dialog. Seit über einem Dreivierteljahr komponieren Studierende von vier Musikhochschulen (Wien, Salzburg, München, Zürich) im Austausch mit einem KI-basierten Kompositionssystem – nun gibt das Ars Electronica Opening einen ersten Einblick in die daraus entstandene Neukomposition, die im November in Wien in einen spannenden Dialog mit Roland Neuwirths ‚Wiener Walzersymphonie‘ treten wird. Ein faszinierendes Experiment zwischen Tradition, Technologie und Innovation.“
Roland Geyer, Intendant Johann Strauss 2025 Wien
„Die innovative Zusammenarbeit zwischen Ars Electronica und dem Bruckner Orchester Linz spiegelt sich erneut wider: mit der Musik von Johann Strauss und Teilen einer neuen ‚Walzersymphonie‘ wird dieser kreative Schwung weiter vertieft.“
Norbert Trawöger, Künstlerischer Direktor des Bruckner Orchester Linz
„Der Mariendom ist seit Jahren eine ebenso zentrale wie eindrucksvolle Location der Ars Electronica. Gemeinsam mit lokalen und internationalen Künstler*innen und unseren Partner*innen werden wir ein fulminantes Eröffnungsevent gestalten, das Linzer*innen und internationale Gäste gleichermaßen begeistern wird. Es wird wieder gesungen, gebärdet, getanzt und musiziert.“
Gerfried Stocker, Artistic Director Ars Electronica Festival