Das Kunstprojekt LIFE INKlusive bringt das Ars Electronica Center, das Ars Electronica Futurelab, Künstler*innen mit Behinderung aus den Ateliers der Caritas OÖ, Lebenshilfe Linz, KuK – promente OÖ sowie dem Institut Hartheim und Studierende der Kunstuniversität Linz zusammen, um Barrieren abzubauen. Es stellt sich die Frage: Können Geist und Körper „Tinte“ erzeugen?

Für LIFE INKlusive wurden die Körpersignale von Künstler*innen mit Behinderung und Studierenden der Kunstuniversität Linz während ihrer kreativen Arbeit mit einer am Ars Electronica Futurelab entwickelten Technologie visualisiert. Die Ergebnisse werden anlässlich des bevorstehenden inklusiven Kulturfestivals sicht:wechsel von 12. Mai bis 18. Mai im splace am Hauptplatz 6 (Kunstuniversität) ausgestellt. Zu sehen sind Zeichnungen und Malereien sowie die entstandenen Datenvisualisierungen. Die offizielle Eröffnung findet heute um 17:00 statt.

Namensgebend für das Projekt ist die von Ars Electronica Futurelab und Wacom entwickelte Installation Life Ink, die im Ars Electronica Center ausgestellt ist. Am Körper befestigt, misst ein tragbares biometrisches Gerät Körpersignale wie Gehirnströme, Augenbewegungen, Muskelreaktionen und Hautschweiß – um eine neue Form von Tinte zu erproben. Diese Reize werden in Echtzeit in Farbmuster umgewandelt und auf einem Bildschirm visualisiert. Je nach geistiger und körperlicher Aktivität ergeben sich so ganz individuelle Visualisierungen, die kreative Momente in einer völlig neuen Form ausdrücken.  

Technologie zum Ausprobieren

Interessierte haben an drei Terminen die Möglichkeit, die Technologie selbst im splace auszuprobieren: am Dienstag, 13. Mai, von 15:30 bis 16:30 Uhr, am Mittwoch, 14. Mai, ebenfalls von 15:30 bis 16:30 Uhr, sowie am Donnerstag, 15. Mai, von 16:00 bis 17:00 Uhr.

Idee und Konzept von LIFE INKlusive stammen von Maria Reitter-Kollmann (Kreativpool für Individuelle Kunst) und Nicole Grüneis (Ars Electronica).

Der Kreativpool für Individuelle Kunst ist eine Initiative von Maria Reitter-Kollmann gemeinsam mit Andrea Hinterberger/Caritas OÖ, Oliver Rogl & Philipp Stieglitz/Lebenshilfe Linz, Eckart Sonnleitner & Sabine Funk/promente OÖ und Alfred Heindl/Institut Hartheim sowie Alfred Rauch/Künstlerische und organisatorische Leitung Festival sicht:wechsel.

Statements

Beim Kunstschaffen entwickeln das Gehirn und der Körper Glücksgefühle – unabhängig davon, ob eine*r beeinträchtigt ist. LIFE INKlusive zeigt, dass Inklusion im kreativen Prozess Barrieren überwindet und kreative Ausdrucksmöglichkeiten für alle eröffnet.“

Maria Reitter-Kollmann, Kreativpool für Individuelle Kunst

Das Projekt LIFE INKlusive schafft einen wunderbaren Spagat zwischen Forschung und Kunst, und das im inklusiven Kontext. Ich freue mich daher sehr, dass es gelungen ist, dafür Künstler*innen mit und ohne Beeinträchtigung aus den unterschiedlichsten Sparten und Institutionen zu gewinnen und zusammenzubringen. Gelebte Inklusion auf hohem künstlerischen Niveau.“

Alfred Rauch, Leitung des Kulturfestivals sicht:wechsel

Kunst bietet Menschen mit Beeinträchtigung eine Form der gesellschaftlichen Teilhabe, wie sie in kaum einem anderen Bereich so intensiv erlebbar ist. Die Lebenshilfe Oberösterreich betreibt drei professionell geführte Ateliers in Gmunden, Grein und auch in Linz, dessen Atelier an diesem Projekt beteiligt ist. Künstler*innen mit Beeinträchtigung zeigen mit der richtigen Förderung beeindruckende kreative Leistungen. Das internationale inklusive Kulturfestival sicht:wechsel macht diese Qualitäten bei Projekten wie ‚LIFE INKlusive‘ sichtbar und schafft echten Dialog. Mit Partnern wie dem Ars Electronica Center und der Kunstuniversität Linz wird Inklusion aktiv gestaltet.“

Gerhard Scheinast, Geschäftsführer Lebenshilfe OÖ

Inklusion ist kein Zusatzangebot – sie ist Voraussetzung für eine offene, demokratische Gesellschaft. Das gilt auch und besonders für den Kunst- und Kulturbereich. Projekte wie LIFE INKlusive verändern nicht nur künstlerische Praktiken, sondern auch unsere Vorstellung davon, wer als Künstler*in gilt. Wenn Biosignale zu Farbe werden, dann wird sichtbar: Kreativität braucht keine Norm. Kunst hat immer wieder bewiesen, dass sie bestehende Grenzen hinterfragt und transformiert, indem sie neue Perspektiven eröffnet.“

Gitti Vasicek, Vizerektorin der Kunstuniversität Linz

„Das Ars Electronica Center hat einen Bildungsauftrag. Eine unserer zentralen Aufgaben besteht darin, Menschen den Zugang zu Wissen und Erfahrungen mit den technologischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Entwicklungen unserer Zeit zu ermöglichen. Das Kooperationsprojekt LIFE INKlusive ist ein ebenso gelungenes wie inspirierendes Beispiel dafür – es zeigt, wie kreative Teilhabe mit technologischen Möglichkeiten barrierefrei gelingen kann.“

Nicole Grüneis, Ars Electronica Center, Kunst- und Kulturvermittlung

Über das Kulturfestival sicht:wechsel

Von 19. bis 24. Mai 2025 findet die 7. Ausgabe des internationalen inklusiven Kulturfestivals sicht:wechsel in Linz statt. Eine Woche lang wird die oberösterreichische Landeshauptstadt zum Zentrum inklusiver Kunst in Österreich und präsentiert außergewöhnliche internationale und heimische Kunst für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung einer breiten Öffentlichkeit. Die Ausstellung LIFE INKlusive ist ins Festival sicht:wechsel eingebunden und wird auch im September beim Ars Electronica Festival 2025 in der POSTCITY gezeigt. 

Ausstellung LIFE INKlusive
Eröffnung: 12.5. um 17:00
Reguläre Öffnungszeiten:
13.5. – 18.5. von 12:00 bis 18:00 Uhr

splace | Kunstuniversität Linz
Hauptplatz 6 | 4020 Linz

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LIFE INKlusive in St. Pius, Peuerbach

Zu sehen: Andreas Kinberger

Photo: Ars Electronica / Nicole Grüneis

LIFE INKlusive – promente Linz / KuK (Kunst & Kultur)

Zu sehen: Zara

Photo: Ars Electronica / Nicole Grüneis

LIFE INKlusive – promente Linz / KuK (Kunst & Kultur)

Photo: Ars Electronica / Nicole Grüneis