Das LABOUR LAB ist ein interaktives Labor für Jugendliche im Museum Arbeitswelt in Steyr. Es nutzt digitale Technologien, um die Vergangenheit und Zukunft der Arbeitswelt spannend und greifbar zu machen.
Im Zentrum steht die Frage: Wie haben junge Menschen früher gearbeitet – und wie wollen wir in Zukunft arbeiten?



Mithilfe von Virtual Reality und Gamification tauchen Jugendliche in die Arbeitswelt des 19. Jahrhunderts ein. Sie erleben die harten Arbeitsbedingungen jener Zeit, lernen die Lebensrealitäten früher Industriearbeiter*innen kennen und erfahren, wie erste Gewerkschaften und Arbeiter*innenbewegungen entstanden.

Der zweite Schwerpunkt liegt auf der Zukunft der Arbeit: Wie verändern Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und der ökologische Wandel unsere Arbeitswelt? Welche Rolle spielen soziale Gerechtigkeit, Sicherheit und Mitbestimmung? Das LABOUR LAB regt junge Menschen dazu an, sich mit diesen Fragen kritisch auseinanderzusetzen und ihre eigene Haltung zu entwickeln.

Ein besonderes Vermittlungselement ist die virtuelle Fabrikskatze Mitzi, die Jugendliche auf ihrer Zeitreise durch das LABOUR LAB begleitet. Sie führt vom historischen Fabriksalltag bis in die Gegenwart – zu aktuellen Debatten rund um Arbeitszeit, Nachhaltigkeit und digitale Transformation. Die Ausstellung ist als interaktive Rätselrallye gestaltet und macht Lernen zu einem lebendigen Erlebnis.
Entscheidungsmaschine für Mitbestimmung

Ein zentrales Element des LABOUR LAB ist die von Ars Electronica Solutions entwickelte Entscheidungsmaschine. An fünf interaktiven Stationen entwerfen Besucher*innen ihre persönliche Vision einer zukünftigen Arbeitswelt. Jede dieser Stationen ist mit einem dialogorientierten Chatbot und einem interaktiven Abstimmungstool ausgestattet, das zur aktiven Beteiligung einlädt: Per Einwurf von Bällen wählen die Teilnehmenden zwischen vorgegebenen Antwortoptionen.


Im Zentrum stehen fiktive Betriebsrät*innen, die als animierte Figuren erscheinen und in Form von Chatbots agieren. Die Besucher*innen gestalten deren berufliche Biografien aktiv mit – indem sie in direkten Austausch mit den Figuren treten, Entscheidungen treffen und deren Lebensweg mitbestimmen. So entstehen individuell konfigurierbare Charaktere, deren Arbeitsrealitäten sich im Verlauf der Ausstellung weiterentwickeln. Durch gezielte Abstimmungen werden zentrale Themen wie Lohn, Arbeitszeit, Sicherheit, Mitbestimmung oder der Einsatz neuer Technologien diskutiert und vertieft.
Alle gesammelten Antworten fließen in ein zentrales, technisch aufwändig umgesetztes Centerpiece zurück. Diese zentrale Einheit verknüpft die Ergebnisse aller Stationen in Echtzeit und bringt sie mittels LED-Licht, Klang und dynamischer Visualisierungen harmonisch zusammen. Dadurch entsteht ein sinnlich erfahrbarer Prozess, der sichtbar macht, wie individuelle Entscheidungen kollektive Entwicklungen beeinflussen. So schafft die Entscheidungsmaschine einen interaktiven Raum für gemeinsames Nachdenken – mit der zentralen Frage:
Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben und arbeiten?

Das LABOUR LAB schafft einen Raum, in dem sich insbesondere Jugendliche ernst genommen fühlen. Es vermittelt nicht nur Wissen, sondern ein Gefühl der Mitbestimmung – und zeigt auf, dass jede*r Einfluss auf die Zukunft der Arbeit nehmen kann.

Das LABOUR LAB wurde am 20. Mai 2025 feierlich eröffnet. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Museum Arbeitswelt, Smesh und Ars Electronica Solutions entwickelt. Die Arbeiterkammer Oberösterreich fördert das Projekt.