Rêverie Reset
Yan Lei (CN)

Rêverie Reset ist ein System, das Yan Lei’s Praxis, Bilder in Konzepte aufzulösen, erweitert. Eine groß angelegte Installation bedient sich modernster Computersysteme und Netzwerktechnologien, um die Vorstellung des Künstlers von der Künstlichkeit der Repräsentation und der Irrelevanz des Bildes zu untermauern.

The Hudson
Maria Marshall (CH/UK)

Männer in Anzügen und Krawatten mit Aktentaschen erscheinen am Hudson River und gehen an den Strand und über den Bildrand hinaus. Ihre Kleidung ist nass. Die gleichen Männer erscheinen in trockener Kleidung und gehen wieder aus dem Bild. Der Soundtrack wurde von einer Trump-Rede über das Aufstellen der Mauer entnommen und ist beschleunigt, um wie Mickey Mouse zu klingen. Der Soundtrack: Drei der gleichen Soundtracks werden in verschiedenen Intervallen gespielt, so dass eine Kakophonie des Klangs entsteht, die aber überall dort hörbar ist, wo die ZuseherInnen stehen.

Estuary Poem for Wyndham Lewis
Robert Montgomery (UK)

Ein Feuer-Gedicht in Erinnerung an Wyndham Lewis – an jener Stelle, an der die Themse nach dem Verlassen von London auf die Nordsee trifft. Dieses Werk ist sowohl eine feierliche Elegie für Lewis (eine wichtige Persönlichkeit der britischen Moderne und Herausgeber von BLAST, einer Zeitschrift für konkrete Poesie) als auch eine Aktualisierung seines Ausspruchs „Enemies of the Stars“ für das Zeitalter der ökologischen Krise. Es scheint, dass wir alle im Zeitalter der ökologischen Krise zu Feinden der Eisberge und der Sterne geworden sind...

bitTOWER
Wu Juehui (CN)

bitTOWER ist inspiriert von den Ouroboros, bei denen jedes Element der Installation als visuelle Metapher für irgendetwas fungiert. Die Gerüstmatrix schafft einen Raum mit einer begrenzten Masse, als ob die Epidermis der übermäßig expandierenden Stadt auseinandergerissen und ihre inneren Organe freigelegt worden wären. Der Kreislauf des Lichts ahmt Mond und Sonne nach, wobei die Schatten der gesprenkelten Stahlrohren die Grenzen der Matrix erweitern. Das Zusammenspiel von Lichtern und projizierten digitalen Bildern schafft eine virtuelle Welt, die schnell zwischen Tag und Nacht wechselt. Die Spiralhüllen in der Matrix überlappen sich und beginnen, genau wie die Ouroboros, dort, wo sie auch enden. Die immersive Umgebung eröffnet dem Publikum ein Wurmloch in eine andere Dimension, wobei die synästhetische Zeremonie ein traumgleiches Gefühl erzeugt.

Device Art Chronicle
Machiko Kusahara (JP)

Der Begriff "Device Art" ist bereits ein bekannter Begriff der zeitgenössischen Kunst. Device Art Chronicle zeigt, wie dieses Konzept im Rahmen des Device Art Projects entwickelt und geprägt wurde. Durch Diskussionen zwischen den Mitgliedern und Gästen konnten wir die Merkmale japanischer Medienkunst herausarbeiten. Dazu gehören Verspieltheit, Wertschätzung von Werkzeugen und die Kontinuität zwischen Kunst und Design. Diese Besonderheiten lassen sich besser verstehen, wenn man sie mit älteren kulturellen Traditionen vom japanischen Mittelalter bis zur Nachkriegs-Avantgarde-Kunstbewegung in Beziehung setzt. Die japanische Kunstgeschichte unterscheidet sich deutlich von der westlichen und hilft, Medienkunst aus alternativen Perspektiven zu betrachten. Jedoch ist die Essenz der Device Art auch international. Device Art Chronicle betrachtet die Medienkunst mit einem medienarchäologischen Ansatz, um ihre Vorgeschichte zu erklären und darzulegen, wie lokale und globale Merkmale miteinander verbunden sind.

post-window
TopLap – Lina Bautista (CO/ES), Ivan Paz (MX/ES)

post-window reflektiert die semantischen, semiotischen und affektiven Brücken, die unsere imaginären Klang- und Schriftsprachen verbinden. Es ist als High-Level-Gerät für Sound-Live-Coding konzipiert, das die algorithmische Stimmungsanalyse visualisiert. Es ist ein Fenster, das uns einlädt, Nichtkonformität innerhalb der Grenzen des Algorithmus zu finden. Der Trainingsbias, die impliziten Werte der Menschen, die an der Datenerhebung und -verarbeitung beteiligt sind, können wahrscheinlich nie die Plastizität des individuellen Geistes replizieren.

Mezza: Archivo Liberado
Gonzalo Mezza (CL), Sebastián Vidal Valenzuela (CL)

Mezza: Archivo Liberado untersucht in den Augen eines Medienkunst-Pioniers die ersten Prozesse der technologischen Umsetzung in der chilenischen Kunst. Mit einer Auswahl von Dokumenten und Werken bietet die Ausstellung einen revisionistischen Blick, präsentiert als Übung in der Medienarchäologie, der die eigene Geschichte (des Mittelalters) unter verschiedenen Schichten durch ein Werk erforscht, das wichtige Konflikte der heutigen Gesellschaft schrittweise modelliert und antizipiert.

Archivo Liberado / Released Archive
Gonzalo Mezza (CL)

Archivo Liberado ist ein kuratorisches Projekt, das die zwischen 1969 und 1990 entstandenen Werke und Archive des chilenischen Künstlers und Medienkunst-Pioniers Gonzalo Mezza (1949–) untersucht. Seine innovative Arbeit konzentriert sich seit sechzig Jahren auf die Implementierung von Medientechnologien in Chile.

Remake the Media History!
Martina Ivičič (SK)

Die online geborene, neue Medienkunst ist wie ein kultureller Nomade, der ziellos durch die rhizomatischen Mäander eines Archivs ohne Wände geht. Sie flackert in den Annalen der Geschichte hin und her und überschreitet geografische, kulturelle und institutionelle Grenzen, sowohl physisch als auch virtuell.

Paintball Techniques
Patricio Rivera (AR)

Die Arbeit thematisiert den deklarativen Charakter des Schusses als Kraft einer performatorischen Äußerung, als das Ausrufezeichen einer Absicht; als Aussage, die, obwohl gesetzlich geregelt, innerhalb des schwer fassbaren “Alibis” als Kunstwerk frei ausgeführt werden kann.