Die Alchemiebox

Kurzdokumentation über das Ars Electronica Festival 2016
Die Alchemiebox

Pressetext: Die Alchemiebox / PDF
Fotoalbum: Die Alchemiebox / Flickr
Interview zur Alchemiebox / Ars Electronica Blog
Kurzversion der Alchemiebox / Youtube

(Linz, 16.2.2017) Das Ars Electronica Festival 2016 bildete den Rahmen für eine 20-minütige Doku, die von neun körperlich beinträchtigten TeilnehmerInnen des FAB Virtual Office gestaltet wurde: Unter dem Titel „die Alchemiebox“ wurde von den jungen Leuten das rege Festivaltreiben in der Linzer POSTCITY und die Stimmen zahlreicher in- und ausländischer FestivalbesucherInnen und KünstlerInnen eingefangen. Der prominenteste Interviewpartner war dabei – ziemlich spontan und durchaus zur Überraschung des Teams – der österreichische Bundeskanzler Christian Kern, der für einen Kurzauftritt gewonnen werden konnte. Erstmals vor Publikum gezeigt wird „Die Alchemiebox“ heute Abend bei Deep Space LIVE um 19:00 Uhr. Ab dann ist der Film auch Teil des regulären Deep Space–Programms.

Idee und Vorbereitung

Nachdem sich der Verein zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung (FAB) schon seit einigen Jahren mit verschiedenen Projekten beim Ars Electronica Festival, genauer u19 – CREATE YOUR WORLD beteiligte, wurde Anfang 2016 die Idee geboren, das Festival einmal mit einem eigenen Filmteam zu begleiten und zu dokumentieren. Als kompetente Leiterin konnte die Mediendesignerin Mag.art. Bettina Gangl für das Vorhaben gewonnen werden. Neun junge TeilnehmerInnen des Virtual Office von FAB wurden in der Folge für das Filmteam ausgewählt: Nicole Höflinger, Anamaria Zupancic, Isabelle Ocensasek, Susanne Strigl, Ivan Solumun, Tobias Huber, Arber Tafilaj, Marcel Bernsteiner und Wolfgang Winter. Zunächst beschäftigte sich die Gruppe mit dem Thema Alchemie und deren Stellenwert in vergangenen Tagen. Als Vorbereitung auf den Dreh besuchte die Gruppe zudem einen Workshop des Medien Kulturhaus Wels und eignete sich einiges Know-How in punkto Interviewführung, Technik (Kamera und Schnitt) und Regie an.

Der Dreh während des Festivals

Mit einem gemeinsamen Frühstück startete die junge Filmcrew am 8. September 2016 den ersten Festivaltag. Trotz einiger Nervosität wurden gleich zwei Interviews erfolgreich gedreht. Für den darauffolgenden Tag hatte sich Bundeskanzler Christian Kern in der POSTCITY angesagt und konnte prompt für ein Interview gewonnen werden. Neben Gesprächen mit BesucherInnen sowie KünstlerInnen aus dem In- und Ausland folgten noch Interviews mit Festivalleiter Martin Honzik, Landesrat Rudi Anschober und dem ehemaligen Bundesminister Josef Ostermayer. Am letzten Tag des Festival drehte das Filmteam noch diverse Zwischensequenzen und hatte dann noch Zeit, die POSTCITY selbst aus Besucherperspektive eingehend zu erkunden. War zu Beginn des Festivals bei vielen TeilnehmerInnen noch größere Nervosität spürbar, waren zum Ende bereits viele Abläufe in Fleisch und Blut übergegangen.

Die Alchemiebox – Vorher / Nachher?

Aus neun Jugendlichen wuchs im Laufe der Dreharbeiten ein Team, das zu Beginn gehegte Ängste und Befürchtungen nach und nach ablegte – beispielsweise die Scheu mit fremden Menschen zu reden. Sie lernten, sich auf ihre TeamkollegInnen zu verlassen. Dass sie ihr ehrgeiziges Filmprojekt erfolgreich zu Ende brachten machte sich nicht zuletzt auch in einem gesteigerten Selbstvertrauen bemerkbar.

FAB – Verein zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung

FAB ist österreichweit tätig und verfolgt das Ziel, benachteiligten Menschen bestmöglich beim Zurechtfinden in unserer Arbeitsgesellschaft zu helfen. Selbstbestimmung, Selbststeuerung und Eigenverantwortung sind dabei die Leitmotive. Mit seinen Programmen leistet FAB einen bedeutenden Beitrag zur Chancengleichheit und zu einer erfolgreichen, sozialen Arbeitsmarktpolitik. FAB ist ein gemeinnütziger Verein, der organisatorisch in die Unternehmensgruppe BBRZ GRUPPE eingebunden.

Virtual Office des FAB Linz

Das dreijährige Programm „Virtual Office“ richtet sich an junge Menschen, die wegen ihrer Einschränkungen keine Beschäftigung anstreben können, die ausgeprägte manuelle Fähigkeiten voraussetzen. Großteils handelt es sich dabei um Menschen mit spastischen Beeinträchtigungen, aber auch Muskelerkrankungen oder genetisch bedingten neurologischen Störungen. Die Arbeit mit Computern eröffnet den jungen TeilnehmerInnen dabei Möglichkeiten, die sie sonst nicht wahrnehmen könnten. Die Nutzung eines Computers erhöht aber nicht nur die Lebensqualität, sondern bietet den Betroffenen auch eine sinnvolle Beschäftigung und fördert ihre Potenziale. Zu den Schwerpunkten des Virtual Office zählen daher unter anderem Textverarbeitung, Präsentation, Tabellenkalkulation, der Umgang mit dem Internet, die Digitalisierung von Dokumenten, Audio- und Videobearbeitung, Bildbearbeitung und das Layout von Publikationen. Ziel der Ausbildung ist es, die Jugendlichen für eine Beschäftigung am Arbeitsmarkt oder im geschützten Bereich zu qualifizieren.

Ars Electronica Festival

Einmal im Jahr ruft das Ars Electronica Festival KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen und ForscherInnen aus der ganzen Welt nach Linz, um in Vorträgen, Workshops, Ausstellungen und Symposien ein bestimmtes Thema disziplinübergreifend zu bearbeiten. Die konkrete Fragestellung ist bei jedem Festival eine andere und Formate sind nicht in Stein gemeißelt. Hier wird ausprobiert, bewertet, neu erfunden, nach dem gesucht, was uns Menschen als Gesellschaft ein Stück weiterbringt 2017 wird das Ars Electronica Festival übrigens von 7. – 11. September stattfinden – und vielleicht ja wieder von einem FAB-Filmteam begleitet werden.

Photo:
Die Alchemiebox / credit: Florian Voggeneder / Printversion / Album

Photo:
Die Alchemiebox / credit: FAB Virtual Studio / Printversion / Album