Auszug aus den Blog: Wo Technologie auf Zukunft trifft
von Katia Kreuzhuber
Deep Space weltweit: Innovation made in Linz
2024 wurden nach den Projekten in Mexiko (Culiacan), Ungarn (Veszprem) und in der Schweiz (Vitznau) ganze drei neue Deep Spaces in China (Shanghai und Hangzhou) sowie in Kroatien (Zagreb) eröffnet.
Diese immersiven Räume bieten durch hochauflösende 3D-Projektionen und interaktive Anwendungen einzigartige Erlebnisse, die Wissenschaft, Kunst und Technologie miteinander verbinden. Jede Installation wird dabei an lokale Bedürfnisse angepasst – eine große Stärke dieser Technologie.
Der Deep Space in Shanghai beispielsweise integriert modernste 8K-Projektoren, um immersives Lernen und künstlerische Erlebnisse auf eine neue Ebene zu heben. In Hangzhou wurde der Raum sogar mit Theaterstühlen ausgestattet, um eine intime Atmosphäre für Vorführungen und Performances zu schaffen. In Zagreb wiederum liegt der Schwerpunkt auf der Wissenschaftskommunikation,
mit Anwendungen, die das Universum in beeindruckenden 3D-Visualisierungen erlebbar machen. Die Technologie basiert auf modularen 3D-Projektionssystemen, die durch Lasertracking interaktive Erlebnisse ermöglichen. Zudem erlaubt eine mobile Schnittstelle Moderator*innen die Steuerung komplexer Inhalte, wodurch der Deep Space flexibel für unterschiedliche Veranstaltungen nutzbar ist.
Dachstein Gletscher: Klimawandel erleben
Das nächste Projekt führt uns hoch hinaus: Am Dachstein Gletscher macht Ars Electronica seit diesem Jahr den Klimawandel (be-)greifbar. Anlässlich des Umbaus der Bergstation der Dachstein-Gletscherbahn wurden drei interaktive Stationen von Ars Electronica Solutions geschaffen, die auf intuitive Weise erfahrbar machen, welch zentrale Bedeutung das Klima für die Natur und damit uns Menschen hat.
Einen ersten Blickfang gibt es bereits in der Talstation mit dem „Half Dome Globe“: Ars Electronica Solutions präsentiert eine Darstellung der Erdkugel, die mittels atmosphärischer Daten,
Informationen über Landflächen und Ozeandaten – bereitgestellt von der ESA – globale Phänomene der Klima- und Erderwärmung veranschaulicht. In der Bergstation auf 2.700 Höhenmetern wurden, finanziert vom Land Oberösterreich, zwei Installationen entwickelt: Ein interaktiver Touchscreen visualisiert Daten und Fakten zu klimabedingten Veränderungen der Region Dachstein, die aus der App APPtauen Dachsteingletscher (Land Oberösterreich) stammen – und speziell für die großflächige Darstellung am Touchscreen erweitert wurden. Es verdeutlicht, dass der Klimawandel nicht nur ein abstraktes Konzept ist, sondern dort, wo wir uns befinden, konkrete Auswirkungen hat.
Im Gletscherrestaurant kann schließlich das Digitale Fernrohr ausprobiert werden: Der Blick in die reale Berglandschaft wird ergänzt von einer digitalen Ebene (Overlay), die sich je nach Bewegung des Fernrohres verändert und Informationen einspielt. Besucher*innen erhalten einen völlig neuen Blick auf die Gipfelkette,
die imposante 850 Meter hohe Dachstein-Südwand oder das Abschmelzen des Gletschers am Rosmarie Stollen. Der Blick durch das „Digitale Fernrohr“ auf den Durchstieg am Berg schafft einen unmittelbaren lokalen Bezug. Dadurch wird das drastische Verschwinden des ewigen Eises eindrücklich erlebbar gemacht.
Technisches Museum Wien: Wissenschaft spielerisch entdecken
Ebenfalls der Visualisierung des Klimawandels, mittlerweile eine Art „Kernkompetenz“ von Ars Electronica Solutions, widmet sich die Ausstellung „Klima.Wissen.Handeln!“ im Technischen Museum Wien.
Hier zeigt Ars Electronica, wie Wissenschaft für ein breites Publikum zugänglich gemacht werden kann. Interaktive Touchscreens und ein dreidimensionales Höhenmodell von Wien ermöglichen es Besucher*innen, globale Klimadaten und lokale Auswirkungen zu erkunden.
Die Technologie basiert auf hochauflösenden Projektionen, die von den Nutzerinnen über Touch-Interfaces gesteuert werden können. Ein besonderer Fokus liegt auf Satellitendaten, die in Kooperation mit der ESA
und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bereitgestellt wurden. Diese interaktive Kombination von Erdbeobachtung und lokaler Analyse schafft ein immersives Lernerlebnis.
Die Welle: In Ozeane eintauchen
Fast wie ein Kinderspiel wirken alle bisherigen Ars Electronica Solutions Projekte angesichts der Herausforderung des Jahres: Wie projiziert man den Ozean in einen 100 Meter hohen Zylinder?
Im Gasometer Oberhausen entführt „Die Welle“ Besucher*innen auf eine Reise durch die Ozeane. Auf einer über 1.000 Quadratmeter großen Projektion werden lebensechte 3D-Animationen der Unterwasserwelt gezeigt.
Die Installation basiert auf einer Kombination aus hochauflösenden Renderings und einem anpassungsfähigen Partikelsystem, das in Echtzeit interagiert. Die Technologie ermöglicht es, Strömungen, Fischschwärme und andere Elemente dynamisch darzustellen,
was zu einer besonders realistischen und fesselnden visuellen Erfahrung führt. Abgerundet wird das Erlebnis durch eine einmalige Klanglandschaft, entwickelt gemeinsam mit dem Musiker Rupert Huber.
Die Ausstellung „Planet Ozean“, deren zentrales Ausstellungsobjekt „Die Welle“ ist, ist die erfolgreichste Ausstellung des Gasometers Oberhausen jemals –
gemessen an den Besucher*innenzahlen ebenso wie an der Bewertung durch das Publikum. Aufgrund des großen Erfolgs wurde sie bis zum 30. November 2025 verlängert.
WKOÖ: Globale Netzwerke visualisieren
Ein weiteres Auftragswerk der Ars Electronica Solutions ist in Linz zu besichtigen: Im Haus der Wirtschaft der WKOÖ nutzt Ars Electronica einmal mehr Technologie, um mit dem „Julius Raab Band“ die globale Vernetzung der Organisation interaktiv begreifbar zu machen. Eine dynamische Weltkarte bildet das Herzstück der Installation und zeigt in Echtzeit die weltweiten Beziehungen der WKOÖ.
Ergänzt wird dies durch zusätzliche interaktive Module, die es Nutzer*innen ermöglichen, spezifische Informationen über Netzwerke, Handelsströme und internationale Projekte der Wirtschaftskammer Oberösterreich zu erkunden.
Verwendet wurde hierfür eine maßgeschneiderte Software, die Daten in Echtzeit aufbereitet und projiziert. Ein Touch-Interface ermöglicht eine intuitive Navigation durch die globalen Zusammenhänge. Besondere Algorithmen sorgen dafür, dass die Visualisierungen nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch leicht verständlich sind.
Damit gelingt es, die Komplexität internationaler Beziehungen in einer Form zu präsentieren, die sowohl Fachleute als auch Lai*innen anspricht – und nicht zuletzt optisch eine ansprechende Ergänzung zu den neu gestalteten Räumlichkeiten darstellt.
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