Long Nights / Kholod Hawash (IQ), Photo: Markus Schneeberger

State of the ART(ist) – Kulturdiplomatie und die Freiheit der Kunst

State of the ART(ist) richtet sich an Künstler*innen, die ihre künstlerische Tätigkeit unter existenzieller Bedrohung ausüben, um ihnen konkrete finanzielle Unterstützung und Sichtbarkeit zu verschaffen.

Die Initiative zeigt die Dringlichkeit der drastischen Situation für Künstler*innen in vielen Ländern auf, um die globale Frage zu stellen, wo politische Einflussnahme und Aggression Künstler*innen daran hindern, ihre für und in der Gesellschaft so wichtige Rolle wahrzunehmen. Zusätzlich wird der Digital Deal Award vergeben, der Arbeiten hervorhebt, die den nicht-demokratischen Einsatz von Technologie mit realen Auswirkungen aufzeigen oder versuchen, deren Einsatz zu unterlaufen und für Meinungsfreiheit einzustehen.

Open Call

Einreichschluss: 20. Mai 2024, 23:59 MESZ

Einreichen können Künstler*innen, deren Lebensgrundlage durch die Auswirkungen der folgenden bedrohlichen Situationen massiv beeinträchtigt wird:

  • Unruheherde, politische Einmischung und kriegerische Aggression
  • Mangelnde Meinungsfreiheit oder gesellschaftliche Unterdrückung individueller Lebensstile
  • Naturkatastrophen oder Folgen der Klimakrise, die zu radikal veränderten Lebensbedingungen führen
  • Folgen des globalen Handels und der Wirtschaft: Soziale Ungerechtigkeit durch Produktions- und Arbeitsbedingungen, sowie Ausbeutung von Rohstoffen und Umweltverschmutzung

Der Preis richtet sich ausschließlich an Künstler*innen, die sich in Situationen und an Orten befinden, die sich unmittelbar mit den oben genannten Kriterien in Verbindung bringen lassen und deren individuelle Lebenssituation daher von Unsicherheit und Risiko geprägt ist. Die Beantwortung der Frage „Was ist Risiko?“ wird zur Grundvoraussetzung für eine gültige Einreichung. Dieser Aspekt stellt jedoch kein Bewertungskriterium für die Jury dar. Für die Tätigkeit der Jury und die Auswahl der Preisträger*innen ist ausschließlich die künstlerische Qualität der eingereichten Arbeiten ausschlaggebend.

Die Initiative State of the ART(ist) sucht (kollektive) Arbeiten, Projekte und Aktionen an der Schnittstelle von Kunst und Menschenrechten. Es können (Mikro-)Performances, Pop-up-Basisbewegungen (egal ob aktiv oder inaktiv), soziale Software, KI-Projekte genauso wie (e)Rights oder Advocacy Projekte eingereicht werden. Es gibt keine Einschränkung hinsichtlich der Formate. Kommerzielle oder propagandistische Projekte sind von der Teilnahme am Wettbewerb ausgeschlossen. Der Schwerpunkt liegt auf der Botschaft und der Aktivität und nicht auf den Werkzeugen und Materialien, die verwendet werden, um sie auszudrücken.

Einreichen können Einzelpersonen und Kollektive: Künstler*innen, Kreative, Kurator*innen, Schriftsteller*innen, Kritiker*innen, Wissenschaftler*innen, Unternehmer*innen, Verbände, öffentliche Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen oder private Unternehmen oder andere Zusammenschlüsse, egal ob Einzelpersonen oder Gruppen, können sich an dem Open Call beteiligen.

Anonyme Einreichungen sind möglich: Die Einreichung kann entweder personalisiert oder anonym erfolgen. Wir benötigen lediglich eine E-Mail-Adresse als Kontakt.

Was die Preisträger*innen erwartet

2 Hauptpreise: Die beiden Gewinner*innenprojekte erhalten jeweils 3.000 Euro Preisgeld.

Die 8 Honorary Mentions erhalten je 750 Euro.

Awarding of the 2023 State of the ART(ist) Award. Photo: vog.photo

Digital Deal Award: Der Preis ist mit 2.000€ dotiert.

2023 European Digital Deal Summit, Photo: Tom Mesic

Alle preisgekrönten Projekte werden in der virtuellen Kunsthalle, einem Online-Dokumentations- und Aktionsraum, der während des Festivals und darüber hinaus frei zugänglich ist, dargestellt. Der Online-Raum wird technisch sicherstellen, dass die Integrität und die Privatsphäre der Einsender*innen geschützt sind (sowie ihre Anonymität, falls gewünscht). Er wird aber auch als digitaler Marktplatz für alle einreichenden Künstler*innen dienen, deren Arbeiten verhindert oder unmöglich gemacht wurde und lädt internationale Expert*innen dazu ein, die prämierten Arbeiten zu erkunden.

Eine Auswahl an Projekten, darunter die Gewinner*innen der beiden Hauptpreise und des Digital Deal Award werden in einer Ausstellung im Rahmen des Ars Electronica Festival, 4. – 8. September 2024, in Linz, Österreich gezeigt.

Long Nights / Kholod Hawash (IQ). Photo: Markus Schneeberger

Alle eingereichten Arbeiten werden in das Ars Electronica Archiv aufgenommen, eines der weltweit umfassendsten Archive für digitale Medienkunst seit 1979.

Photo: Ars Electronica / Martin Hieslmair

Auswahlverfahren

Timeline

15. April 2024Start des weltweiten Open Call
20. Mai 2024Einreichschluss
Mai und Juni 2024Jury Meeting
16. Juli 2024Verkündung der Preisträger*innen
4. – 8. September 2024Ars Electronica Festival 2024 in Linz, Österreich

Die Initiative

State of the ART(ist), ein gemeinsames Projekt des österreichischen Außenministeriums und Ars Electronica, wurde 2022 als Reaktion auf die brutalen Kriegshandlungen Russlands auf ukrainischem Boden und als gelebte Solidarität mit ukrainischen Künstler*innen ins Leben gerufen. In der Fortführung und Weiterentwicklung im Jahr 2023 stand die Fragestellung nach Risiko und existenzieller Unsicherheit in der aktuellen globalen Realität im Zentrum des Open Calls. 2024 wird zusätzlich der Digital Deal Award vergeben, der künstlerische Auseinandersetzung mit Technologie und Demokratisierung prämiert.

Mit dem Digital Deal Award wird die Aufmerksamkeit auf neue Bedrohungen gelenkt, die sich am Horizont der Redefreiheit abzeichnen. Repressive (oder nicht repressive) politische Regime haben in jüngster Zeit in der Technologie ein subtiles, aber mächtiges Werkzeug gefunden, mit dem sie Politik, Gesellschaft und Narrative gestalten können.

Die State of the ART(ist) Initiative ist eng mit dem Ars Electronica Award for Digital Humanity verknüpft und profitiert von der bereits bestehenden und fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Ars Electronica und dem österreichischen Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten. Sie strebt eine längerfristige Zusammenarbeit an und widmet sich der zentralen Frage nach Freiheit und Kunst, um für die jeweils im Fokus stehenden Künstler*innen ein Angebot für die kommenden Jahre zu sein. Das Ars Electronica Festival bietet eine internationale Plattform und Sichtbarkeit für die Präsentation der eingereichten Arbeiten.

Ars Electronica
Bundesministerium für Europäische und internationale Angelegenheiten
European Digital Deal
Bundesministerium für Kunst, Kultur, Öffentlicher Dienst und Sport
Co-funded by the European Union

Der Digital Deal Award wird durch das European Digital Deal Projekt finanziert. Dieses Projekt wird durch das Programm Creative Europe der Europäischen Union (Vereinbarung Nr. 101100036) kofinanziert. Die auf dieser Seite geäußerten Ansichten und Meinungen sind ausschließlich die der Autorin/des Autors/der Autor*innen und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder der Europäische Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) wider. Weder die Europäische Union noch die Europäische Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) können dafür verantwortlich gemacht werden. 

Dieses Projekt wurde auch vom österreichischen Bundesministerium für Kunst, Kultur, Öffentlichen Dienst und Sport kofinanziert.