Das künstlerische Ziel ist es, einen Raumanzug als komplettes Lebenserhaltungssystem zu konstruieren. Diese tragbare, hochtechnologische Kapsel wird als ultimative Verinnerlichung des Menschen sowie als Isolation von der Umwelt verstanden. Was jedoch die menschliche Präsenz im Weltraum ermöglicht, ist die symbiotische Koexistenz mit dem Nicht-Menschlichen, dem persönlichen Mikrobiom.
Dieses Gefäß mit Organismen, die mit dem menschlichen Körper verbunden sind, wird durch die extremen Bedingungen des Weltalls herausgefordert, da der somatische Körper eine größere physiologische Plastizität aufweist als sein Mikrobiom. Die relative Sterilität innerhalb der tragbaren Architektur eines Raumanzugs ist einer der Faktoren, die das Gleichgewicht der stummen, nicht-menschlichen Besetzung von Raumfahrer*innen beeinträchtigen und zu Dysbiose führen. Die künstlerische Untersuchung zielt darauf ab, symbiotische Allianzen zwischen Menschen, Technologie und nicht-menschlichen Lebewesen, die zusammenarbeiten, um das eigene Lebensumfeld weiterzuentwickeln, zu fördern und eine biosymbiotische Umgebung zu schaffen. Ein solches Verständnis eröffnet nicht nur die Aussicht auf eine interplanetarische Koexistenz, sondern hilft uns auch, die Fähigkeit zu kultivieren, auf die tiefgreifenden und drängenden ökologischen Probleme des Planeten Erde zu reagieren.
Credits
Curatorial guidance: Christl Baur, Martin Honzik, Jurij Krpan, Sandra Sajovic
Technical solutions: Dmitry Morozov
Expertise support: Anastasia Bragina, Kristijan Tkalec, Manuel Selg
Graphic design: Barbara Sušnik
Construction: Andraž Tarman (Rompom)
Inflatables: Ursula Klein (Schulteswien)
Technical support: Simon Gmajner, Jure Sajovic
Special thanks: Gabriele Berg, Leo Schatzl, Randolf Helmstetter, Florian Voggender, Johannes Buchwieser, Miha Turšič, Gernot Grömer
Co-produced by: Kersnikova Institute, Ars Electronica
This project is funded and presented in the context of the EMAP project co-funded by the Creative Europe Programme of the European Union.
Dorotea Dolinšek (SI)
Dorotea Dolinšek ist eine in Ljubljana ansässige Post-Media-Künstlerin. Sie hat einen Bachelor-Abschluss in Malerei von der Akademie der Schönen Künste Venedig. Derzeit studiert sie Video- und New Media Art an der Akademie in Ljubljana. Seit 2020 arbeitet sie mit dem Kersnikova Institut (Galerie Kapelica) zusammen. Im Jahr 2021 erhielt sie einen Studierendenpreis beim International Festival of Computer Arts in Maribor, Slowenien.