Ceux sans qui la terre ne serait pas la terre / David Shongo (CD), Photo: vog.photo

Ceux sans qui la terre ne serait pas la terre

David Shongo (CD)

Die Installation CEUX SANS QUI LA TERRE NE SERAIT PAS LA TERRE lässt sich von den Überlegungen des Ökologen Malcolm Ferdinand inspirieren, der unseren derzeitigen Umgang mit dem globalen ökologischen Kollaps kritisiert. Ferdinand hebt die Fragmentierung zwischen der Sorge um eine bessere Zukunft für unseren Planeten einerseits und der unbeantworteten gesellschaftlichen Dringlichkeit andererseits hervor.

Der Titel des Kunstwerks bezieht sich auf einen Auszug aus dem Text Zurück ins Land der Geburt des Dichters Aimé Césaire. Auf ironische Weise erinnert uns der Dichter daran, dass diejenigen, die unter ungerechten Systemen und ausbeuterischen Praktiken leiden, genau diejenigen sind, die sich um die Erde gekümmert haben, indem sie in Harmonie mit der Natur gelebt und somit nicht zu ihrer Zerstörung beigetragen haben.

Die Arbeit ist im Kontext der Demokratischen Republik Kongo angesiedelt, die seit der belgischen Kolonialisierung aufgrund ihrer biologischen Vielfalt und ihrer Bodenschätze eine begehrte und ausgebeutete Region ist. Diese historische und internationale Gier hat die DR Kongo zu einem Ort ständiger Konflikte, sozialer Ungerechtigkeit und ökologischer Bedrohungen gemacht, der den größten ökologischen Fußabdruck der Welt hat. Der Künstler zieht eine Analogie zwischen der ökologischen Toxizität (die aus der missbräuchlichen Ausbeutung des Bodens und des Untergrunds resultiert) und der sozialen Toxizität seines Landes, die durch wirtschaftliche Ungleichheit und ein ungerechtes System gekennzeichnet ist.

Credits

Video: David Shongo
Photographies: David Shongo
Source of archives: Africauseum
Texts: David Shongo
Production: Studio 1960

This project is presented in the context of the More-than-Planet project co-funded by the Creative Europe Programme of the European Union.

David Shongo (CD)

David Shongo ist ein Komponist und bildender Künstler aus der Demokratischen Republik Kongo. Er hat Telecommunication and Networks an der Evangelischen Universität von Lubumbashi studiert. Er ist Mitbegründer des Studio 1960 und künstlerischer Leiter des Pianos Festival in Kinshasa. In seiner Arbeit untersucht er auch die symmetrischen Möglichkeiten, die Ton und Bild als Bewegungen haben können, und die poetische Aufladung, die jede dieser Bewegungen auf die andere ausüben kann. Die Frage der Dekolonisation ist in seinen Werken sehr präsent und manifestiert sich in der Integration von vorkolonialen, postkolonialen und zeitgenössischen Archiven. So behandelt Shongo die kolonialen Archive nicht nur als chronologische Elemente der Kolonialgeschichte, sondern vielmehr als Konstanten des kolonialen Erbes in der Gegenwart.