Die bedeutendste Hinterlassenschaft der Menschheit wird ihr nuklearer Müll sein. Wir folgen einer Onlinekonferenz zum Suchprozess für ein Atommüllendlager, das noch nicht existiert und für eine Million Jahre verschlossen werden soll. Wie wird dieser Ort gekennzeichnet, was kann lesbar bleiben und für wen, menschliche und nichtmenschliche Lebensformen? Die Frage nach der Beschaffenheit der Warnungen an die ferne Zukunft wird in einer Dauerschleife deponiert, zwischen virtuellem und realem Raum. “Hic sunt dracones” (Hier sind Drachen) diente als Warnung vor einem unerschlossenen und gefährlichen Gebiet, frühe Globen und Weltkarten bebilderten den Raum jenseits der bekannten Welt mit Fabeltieren, Monstern, Seeschlangen. Ein Weg des Menschen, sich unbekanntes Terrain zum Gebrauch zu erschließen, ist, sich den Blick des Tieres anzueignen.
Die Mehrkanalinstallation HC SVNT DRACONES ist eine Auskopplung aus der Recherche für einen stellenweise dreidimensionalen Film über Warnzeichen, Feedbackloops, fluoreszierende Vogelschwärme, Ewigkeitsschäden, Insect VR Cinema, Geologie und politische Systeme.
Credits
This project is funded and presented in the context of the EMAP project co-funded by the Creative Europe Programme of the European Union.
Additional funding by the German Federal Film Board FFA.
With the support of the Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour/ LocustVR, University of Konstanz. LocustVR is a combination of a locomotion compensator sphere for freely moving animals and a perspective correct virtual reality projection.
Juliane Jaschnow (DE)
Juliane Jaschnow (*1989) ist Künstlerin und Filmemacherin. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind zeitgenössische und historische Bildpolitiken sowie kollektive Narrative, Erinnerungsprozesse und deren identitätsstiftende Dimension. Ihre Arbeiten wurden auf internationalen Festivals und in Ausstellungen wie der transmediale Berlin, den Deichtorhallen Hamburg, der Nationalgalerie Prag, DOK Leipzig und dem steirischen herbst Graz gezeigt. Sie ist Teil der Filmischen Initiative Leipzig FILZ, Mitbegründerin und Co-Kuratorin des .mpeg art space und Mitglied der Initiative Kino in Bewegung.
Stefanie Schroeder (DE)
Stefanie Schroeder arbeitet mit Fotografie und Film. Sie versucht einen dokumentarischen Ansatz mit Strategien der Konzeptkunst zu verbinden und interessiert sich für Gebrauchsweisen der Fotografie, den Begriff der Arbeit, (mentale) Landschaftstransformationen, Ostdeutschland, Geisterbilder und Spam-Mails. Stefanie studierte Fotografie an der HGB Leipzig, nahm an der PMMC Masterclass/Lab des werkleitz e.V. und am MDM Pilotprogramm für Experimentalfilm teil. Sie ist Mitglied der Filmischen Initiative Leipzig und des artspace .mpeg.