Organ of Radical Care: Una Matriz Colaborativa nutzt neue wissenschaftliche Erkenntnisse, um aus dem Menstruationsblut mehrerer Frauen, trans und nicht-binärer Menschen eine kollaborative Gebärmutter zu züchten. Es wurde ein kollektiver Zellverband von Gebärmutterschleimhautzellen gezüchtet, der im nächsten Schritt in Deziduazellen differenziert werden soll, die eine befruchtete Eizelle beherbergen könnten. Wenn dies gelingt, wäre es eine Weltneuheit.
Die Zellkolonie wird in einem Glaskelch ausgestellt und am Leben erhalten, der jede Nacht gefüttert, gereinigt und in einer fortlaufenden Performance der Umsorgung in den Inkubator zurückgebracht wird. Die Frauen sowie trans- und nicht-binären Aktivist*innen aus Argentinien, die zum Zellverband beitragen, wurden beim Rezitieren eines von Patricia für das Projekt geschriebenen Gedichts aufgenommen. Eine Dokumentation zeigt, wie Charlotte und Patricia einige der biologischen Proben in die Tierra del Fuego in Patagonien bringen—dem buchstäblichen Ende der Welt—das hier als „Portal“ in die Zukunft, die wir zu verwirklichen hoffen, konzipiert ist.
Das Projekt zielt darauf ab, das zu sein, was Donna Haraway als „geteilt und widersprüchlich“ beschreibt; es soll „rationale Gespräche und phantastische Imaginationen hervorbringen, die die Geschichte verändern“.
Hinweis: Während des Ars Electronica Festival finden zwei Prozessionen statt. Anmeldung erforderlich.
MI 6. Sept. 2023, 10:00 – 11:30
Start: Ars Electronica Center, BioLab | Ende: POSTCITY, Bunker
DO 7. Sept. 2023, 16:30 – 18:00
Start: POSTCITY, Bunker | Ende: Ars Electronica Center, BioLab
Organ Of Radical Care: Una Matriz Colaborativa / Charlotte Jarvis (GB), Dr. Patricia Saragüeta (AR), Photo: Charlotte Jarvis
Credits
Scientific Consultants: Prof. Susana Chuva de Sousa Lopes, Anastasia Bragina, Manuel Selg
Poem: Dr. Patricia Saragüeta
Translation: Sarahi Valeria Fuster Cortés, Diego Trujillo Pîsanty, Amber Scott, Fiona Athie
Glass: Atelier NL
Lab colleagues Argentina: Luciana Ant and Clara Campos, Saragüeta Lab
Lab colleague Linz: Anastasia Bragina, ARS Electronica Lab
Film: Charlotte Jarvis, Wo Portillo del Rayo, James Read
The work is being realized within the framework of the European Media Art Platforms residency program at Ars Electronica with support of the Creative Europe Culture Programme of the European Union. Additional support from MU Hybrid Arthouse, the Royal College of Art, CONICET and FCEN-UBA
This project is funded and presented in the context of the EMAP project co-funded by the Creative Europe Programme of the European Union.
Charlotte Jarvis (GB)
Charlotte Jarvis ist eine Künstlerin, die an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft arbeitet. Sie hat Musik auf DNA aufgezeichnet, ihr Herz außerhalb ihres Körpers schlagen sehen und stellt derzeit das erste „weibliche Sperma“ der Welt her. Charlotte hat ihre Arbeiten in elf internationalen Einzelausstellungen und über zweihundert Gruppenausstellungen gezeigt. Charlottes Arbeiten wurden mit dem Bioart and Design Award ausgezeichnet und in der Fachzeitschrift Leonardo Journal peer-reviewed veröffentlicht. Derzeit ist sie Dozentin am Royal College of Art.
Dr. Patricia Saragüeta (AR)
Dr. Patricia Saragüeta hat einen PhD in Chemie. Sie ist CONICET-Forscherin und Professorin an der Abteilung für Physiology and Molecular and Cellular Biology, School of Exact and Natural Sciences, UBA. Sie ist Wissenschaftlerin und Künstlerin und interessiert sich für Genomik sowie Zell- und Molekularbiologie. Sie setzt sich für die Begegnung von Kunst und Wissenschaft sowohl in ihrer Arbeit als auch auf institutioneller Ebene ein. Sie hat drei Gedichtbände, mehrere Artikel und zahlreiche Essays veröffentlicht.
