Das lineare Modell unserer Wirtschaft, bei dem Güter produziert, verwendet und weggeworfen werden, stellt aufgrund des übermäßigen Ressourcenverbrauchs eine große Herausforderung für die Umwelt dar. Das Ars Electronica Festival verfolgt aktiv einen kreislaufwirtschaftlichen Ansatz, der darauf abzielt, Ressourcen so lange wie möglich zu nutzen und die Rückgewinnung von Material und Energie zu fördern, und so die natürlichen Kreisläufe der Umwelt widerzuspiegeln. Dieses nachhaltige Ziel ist in unserem Festival fest verankert und leitet unsere Arbeit bei Planung und Umsetzung.
Nachhaltigkeitsstrategie des Ars Electronica Festivals
Unser Engagement für die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks des Festivals wird durch die Zertifizierung als „Green Event“ durch das Klimabündnis Oberösterreich deutlich. In diesem Sinne haben wir im Jahr 2022 unsere internen Prozesse kritisch evaluiert mit einem besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit in Bereichen wie Mobilität, Catering, Veranstaltungsort, soziale Verantwortung und Kommunikation. Indem wir das Bewusstsein schärfen und Anreize für Besucher*innen, Künstler*innen und Partner schaffen, treiben wir konstruktive Veränderungen voran. In diesem Jahr wollen wir alle Aspekte des Festivals analysieren, um die Grundlage für eine weitere Verringerung des CO2-Fußabdrucks zu schaffen. Unser langfristiges Ziel ist es, die organisatorischen Abläufe auch über das Festival hinaus kontinuierlich zu optimieren und dabei den Klima- und Ressourcenschutz im Auge zu behalten. Eine starke und dauerhafte Zusammenarbeit mit Partnern und Dienstleistern spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Im Mittelpunkt unserer Nachhaltigkeitsstrategie steht die Festivalarchitektur, die die Lebensdauer der produzierten Objekte durch effektive Wiederverwendungs- und Recyclingmethoden verlängert und so zu einer erheblichen Reduktion der Abfallmenge führt. Wir glauben an einen beständigen Kreislauf des Teilens, Leihens, Wiederverwendens, Reparierens, Aufarbeitens und Recycelns vorhandener Materialien. Mit Unterstützung unserer Teammitglieder, Partner und mehrerer „Nachhaltigkeits“-Partner haben wir verschiedene Maßnahmen in diesen Bereichen erfolgreich umgesetzt.
In Zusammenarbeit mit Architekt*innen und Schreiner*innen haben wir eine modulare Ausstellungsarchitektur entwickelt, die wiederverwendbar ist und so Abfall auf ein Minimum reduziert. Gerüstelemente finden ein neues Leben als Ausstellungsarchitektur im Innen- und Außenbereich und werden nach dem Festival wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung zugeführt. Für große Teile des Leitsystems werden IBC-Container verwendet, die später auf regionalen Bauernhöfen eingesetzt werden. Wir bevorzugen umweltfreundliche Materialien wie dünne Graspappe und Sperrholzplatten für die Beschilderung, die über Jahre hinweg wiederverwendet werden können.
Pflanzen sind seit langem integraler Bestandteil unserer Festivalarchitektur. Sorgfältig vorgepflanzt, um während des Festivals für Atmosphäre zu sorgen, werden sie später wieder in den Stadtgarten zurückgebracht.
Unser Nachhaltigkeitskonzept erstreckt sich auch auf die technische Infrastruktur, die durch unsere Partnerschaft mit dem Computer Center Feldbach (CCF), das für Innovation und Nachhaltigkeit steht, realisiert wurde.
Zusätzlich zur Erfüllung der Green-Event-Kriterien verpflichten wir uns, die folgenden Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) miteinzubeziehen:
SDG 4: Gewährleistung des gleichberechtigten Zugangs zu hochwertiger Bildung.
SDG 5: Förderung der Geschlechtergleichstellung und der Chancengleichheit.
SDG 12: Verantwortungsvoller und effizienter Umgang mit natürlichen Ressourcen entsprechend des „Denkens in Kreisen“.
SDG 13: Bekämpfung des Klimawandels durch Bildung und Bewusstseinsbildung.
SDG 17: Partnerschaften fördern, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen.
Ars Electronica erkennt die gesellschaftlichen Auswirkungen der digitalen Transformation an und setzt sich daher für digitalen Humanismus ein. Wir streben eine digitale Gesellschaft an, die auf menschlichen und ökologischen Bedürfnissen, kulturellen Werten und Nachhaltigkeit basiert. Über die European Platform for Digital Humanism kooperieren wir mit Partnern, um an der Gestaltung einer transformativen Zukunft mitzuwirken.