Die Erde begreifen

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Das Ars Electronica Center widmet sich ab 18. April unserer Lebensgrundlage, der Erde. Dabei stehen Daten, Informationen, Menschen und Zusammenhänge im Mittelpunkt. Sowohl bei Geopulse, einer riesigen interaktiven Informationsgrafik, als auch im Deep Space wird man die Erde mit neuen Augen kennenlernen.

Geopulse

Schon mit der Geocity hat das Ars Electronica Center gezeigt, dass Statistiken nicht unbedingt etwas langweiliges sein müssen (an dieser Stelle entschuldigt sich der Autor dieser Zeilen bei allen StatistikerInnen). In die richtigen Kontexte gesetzt, grafisch aufbereitet und leicht in der Handhabe stößt man immer wieder auf neue Zusammenhänge und auf Interessantes, lernt quasi im Handumdrehen Wissenswertes über den eigenen Lebensraum und hat nicht das Gefühl, das eigene Gehirn mit Zahlen und Fakten geflutet zu haben.

GeoPulse öffnet den Blick in Richtung Welt. An den Städten Peking, New York und Lagos, aber auch an Future Cities, also Städten, die im Moment nur auf dem Reissbrett existieren, wird gezeigt, wie Städte funktionieren, wie unterschiedlich Menschen in ihnen leben, welche Auswirkungen Bevölkerungsdichte und –struktur, Verkehr, Klima und so weiter auf die Lebensweise der BürgerInnen haben können. Man kann sich auf Forschungsreise begeben, welche Fehler aktuell gemacht werden, wie diese Fehler in Zukunft korrigiert werden können, wie in Zukunft Städte gestaltet werden müssen, um den Herausforderungen, die auf uns zukommen, gewachsen zu sein.

Ein Teil von GeoPulse ist ein Weltempfängerradio, mit dem man Radiostationen aus verschiedensten Regionen hören kann

Im Detail kann man sich auch Linz und seine Umgebung anschauen, mit anderen Städten vergleichen, man kann sich die Geschichte der Stadt und ihres Umlands anschauen, und das alles, in dem man durch Bücher blättert und auf riesigen Screens Informationen bündelt und immer wieder Neues zu Tage fördert. So ein System bräuchte es in jedem Klassenzimmer.

Lagos und Future Cities

Eine eigene Station ist dem Thema Wolkenkratzer gewidmet, den Bauikonen unserer Zeit. Sowohl bereits erbaute, als auch sich in Bau befindliche oder erst geplante Wohn- und Bürotürme können miteinander verglichen werden, man erfährt, wie diese Mikroscosmen, die tausende Menschen beherbergen, funktionieren und welchen Einfluss sie auf die Städte um sie herum haben.

Deep Space / Overview

Im Deep Space gibt es eine umfangreiche Erweiterung des Programms. Die Welt, auf der wir leben, wird sowohl in 2-D, als auch 3-D auf verschiedene Arten präsentiert.

So kann man mit Worldwind, einem von der NASA entwickelten 3-D-Programm, über die Erde fliegen und sich in unglaublichem Detailreichtum an der Schönheit unseres Planeten ergötzen. Oder man besteigt virtuell die ISS und dreht mit Musik von Sigur Ros eine Runde um die Erde. Wenn man von oben genug gesehen hat, kann man zusammen mit Felix Baumgartner wieder hinabspringen, der Weltrekordsprung des Österreichers ist in 3-D zu erleben.

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=ONaPq2L-MRg&w=560&h=315]

Unten angekommen wartet DORIS, das Digitale Oberösterreichische Raum-Informations-System, und zeigt einem Oberösterreich aus einer Perspektive, die man davor noch nicht kannte. Mittels Laser wurde das gesamte Bundesland beinahe millimetergenau vermessen, dabei kommen Bombenkrater, Verteidigungswalle und alle möglichen Relikte aus der Vorzeit zum Vorschein, die der direkten Wahrnehmung schon längst entschwunden sind.

Zusätzlich ist die Ars Electronica eine Kooperation mit Miraikan, dem größten japanischen Technologiezentrum, eingegangen, es gilt, den Geo-Cosmos, einen 7m großen Globus, der mit LED’s bestückt ist und somit wie ein Computermonitor bespielt werden kann, in den Deep Space zu transferieren.

Zu diesem Zweck haben MitarbeiterInnen des Ars Electronica Futurelab Zugang zur Datenbank und zu den Entwicklungstools erhalten, um die spannenden Datenvisualisierungen, am Miraikan erstellt wurden, nach Linz zu holen. Doch die Zusammenarbeit ist keine Einbahnstraße, genauso, wie in Japan Inhalte für den Deep Space entwickelt werden können, schickt die Ars Electronica Daten ans Miraikan, die dort in Echtzeit auf dem Geo-Cosmos visualisiert werden. Ein vernetztes Projekt also, das auch in Zukunft noch für einige Aha-Momente sorgen wird.

Maholo Uchida, Kuratorin des Miraikan und Prix-Jurorin 2013

Am 18. April wird „Die Erde begreifen“ eröffnet, ab 19 Uhr sind alle eingeladen, vorbeizukommen, Gerfried Stocker führt durch die Neuigkeiten, diesmal unterstützt von Maholo Uchida vom Miraikan, sie wird auch Jurorin des Prix 2013 sein und von Thomas Ebert von DORIS. Um 21:30 Uhr gibt es schließlich auch einen Spaxels-Flug zu sehen, dazu verweisen wir auf folgendes Video.

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Weiterführende Links

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