Auf Bildersuche im Museum

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„Wird man da immer so durstig?“, fragt Julia als ihr das Brain Computer Interface mitsamt seinen Verkabelungen vom Kopf abgenommen wird. Der Schülerin ist es soeben gelungen, nur mit der Kraft ihrer Gedanken ein Bild zu malen. Eine halbe Stunde hat sie sich dazu vor den Bildschirm im BrainLab des Ars Electronica Center gesetzt, während sich ihre Klassenkollegen im Halbkreis um sie versammelten und sie ganz aufmerksam dabei beobachteten. Dass das Erlernen dieser Technik auch eine gewisse Zeit braucht, darüber kann sie hinwegsehen, wie sie im Anschluss an dieses Experiment erklärt: „Am Anfang musste ich zunächst alle Möglichkeiten des ‚Brain Painting‘ kennenlernen. Man darf einfach nicht denken, dann entstehen die Formen, die man gerne malen möchte, von selber. Nur die Gespräche im Hintergrund, die haben mich etwas irritiert.“

Mit dem BCI wird ein „direkter Draht“ vom Gehirn zum Computer aufgebaut.

Für die SchülerInnen der 8Z des Honauer-Gymnasiums Linz war die Exkursion ins Ars Electronica Center kein gewöhnlicher Ausflug: Sie haben sich das Museum der Zukunft als Kulisse für ihr Projekt mit dem Titel „Auch das kleinste Licht hat sein Atmosphärchen“ – in Anspielung auf ein Zitat der österreichischen Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach – zu den Themen Licht, Fotografie und Lightpainting ausgesucht. Dabei sind sie auch auf die BCI-Station und das Angebot des „YourLab“ im Schulprogramm aufmerksam geworden, mit dem es möglich ist, ganz individuell die Infrastruktur des Museums für eigene Experimente außerhalb des Klassenzimmers zu nutzen.

Julias erster Versuch, nur mit dem Einsatz ihrer Gedanken ein Bild zu malen, kann sich sehen lassen.

Doch nicht nur gemalte Bilder, auch Fotografien entstanden im Ars Electronica Center – ein passender Ort, um sich mit Licht in seinen verschiedenen Erscheinungen wie Reflexionen, Spiegelungen oder künstlichen Lichtquellen auseinanderzusetzen. „Licht“, so die Betreuerin Anna Baumgartner, „in welcher Form es auch immer auftritt, beeinflusst sehr viel. Ob es nun gebraucht wird, um einen Raum zu erhellen, oder um eine gewisse Stimmung zu akzentuieren, also um eine bestimmte Atmosphäre hervorzuheben, oder weil Licht und Fotografie in einer gewissen Symbiose leben.“ Nicht nur das Museum als Gebäude selbst, auch die Exponate in den Ausstellungen eigneten sich für verschiedenste Motive. „Wir teilten das Gebäude grob in verschiedene Bereiche auf, wobei jede Gruppe immer eine gewisse Zeit in einem Bereich verbrachte und dann gewechselt wurde. Es entstanden sehr spannende Bilder und obwohl die Gruppen sich zeitversetzt immer in denselben Bereichen aufhielten, wurden jedes Mal neue Bilder geschaffen, neue Motive wurden gewählt und kein Foto gleicht dem anderen.“

Besonders die Lightpainting-Fotografie hat es den SchülerInnen angetan – hier wird gerade der Hugvie im RoboLab umarmt.

Ein kleiner Auszug aus den Fotografien der SchülerInnen, die im Ars Electronica Center entstanden sind.

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