Forschen bis tief in die Nacht

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Der Titel war Programm: Zur „Langen Nacht der Forschung“ am FR 4.4.2014 öffneten in Linz das Ars Electronica Center sowie das Ars Electronica Futurelab ihre Türen bis spät in die Nacht für ein hochinteressiertes Publikum von jung bis alt. 1.123 BesucherInnen nutzten die Gelegenheit, von 17 bis 23 Uhr, in Präsentationen und Führungen über verschiedene Forschungsfelder aus erster Hand von ExpertInnen zu erfahren.

ExpertInnen des Department Sichere Informationssysteme der FH OÖ Campus Hagenberg räumten viele brandaktuelle Fragen der InternetnutzerInnen aus dem Weg: Wie ist es in Zeiten von NSA und Co. noch möglich, anonym im Internet zu surfen? Reicht es, wenn nur mein Notebook einen Virenschutz hat, aber mein Smartphone nicht? Und wie ist es um mein Passwort bestimmt – sind meine E-Mails oder mein Bankkonto dadurch ausreichend geschützt? Perfekte Umgebung für diese Vorträge bot die Ausstellung „Außer Kontrolle“ im Ars Electronica Center, die genau auf diese Themen das ganze Jahr lang eingeht.

Gerade wenn es um die Sicherheit der eigenen persönlichen Daten oder aber auch Bilder, Videos und Kontakte geht, die auf einer der vielen digitalen Wolken abgespeichert sind, tat es vielen BesucherInnen gut, einmal darüber offline mit Menschen reden zu können, die sich mit dem Themenfeld hauptberuflich beschäftigen. Mit nach Hause nehmen konnte man sich Anregungen für einen bewussteren Umgang mit digitalen Daten. Und das bei freiem Eintritt.

Während die Erwachsenen ihr Online-Verhalten erforschten, versuchten die angehenden ForscherInnen auf einem speziellen Sicherheitspapier einen Zahlencode zu knacken…

… oder sie forderten Mama und Oma bei einem ganz speziellen Seilziehen heraus. Während eine Familie an dem einen Ende des Seils von „Rope in Space“ im Ars Electronica Center mit aller Kraft zog, stemmte sich eine andere Familie dagegen, die kilometerweit von Linz entfernt war.

Die Forschungseinrichtung der Ars Electronica, das Futurelab, präsentierte sich und ihre aktuellen Arbeiten zunächst im Deep Space, wo es sich die BesucherInnen sichtlich gemütlich machten. „What will the ‚Future Rockshow‘ look like?“, diese Frage stellte Kristefan Minski, der sich unter anderem mit der interdisziplinären Forschung von neuen unterhaltenden Partizipationsszenarios beschäftigt.

In welch schöner Form Kunst und Technologie aufeinandertreffen können, zeigte die Präsentation des Projekts der „Spaxels“, auf das das Futurelab-Mitglied Andreas Jalsovec im Deep Space näher einging. Die leuchtenden Quadcopters des Ars Electronica Futurelab sorgen seit ihrer Uraufführung bei der Linzer Klangwolke 2012 weltweit für Aufsehen. Zauberten sie im vergangenen Jahr einmalig das Star-Trek-Logo in den Nachthimmel, so fliegen sie heuer gleich mehrere Male in Schardscha in den Vereinigten Arabischen Emiraten zur Eröffnung der islamischen Kulturhauptstadt 2014. Einen Monat zuvor begleiteten sie visuell bei etlichen Minusgraden die Eröffnung der europäischen Kulturhauptstadt im schwedischen Umea.

Was wäre, wenn ein Schwarm fliegender Roboter Bilder in den Himmel zeichnen könnte? Wie verwandelt man einen Flughafen in ein interaktives Kunstwerk? Weitere Mitglieder des Ars Electronica Futurelab, Peter Holzkorn und Veronika Pauser, stellten in einer anderen Präsentation die Forschungseinrichtung mitten in Linz genauer vor.

Ein besonderes Highlight war eine Exklusiv-Führung durch die Räumlichkeiten des Futurelab, die für die Öffentlichkeit normalerweise verschlossen sind und wo Fachgebiete wie Medienkunst, Architektur, Design, interaktive Ausstellungen, Virtual Reality und Echtzeitgrafik ein Zuhause haben.

Im Ars Electronica Center nebenan ging es zur „Langen Nacht der Forschung“ mit einem bunten Programm weiter. Eine kleine Spur davon, wie gigantisch unser Universum ist, erhielten die BesucherInnen im Deep Space zu jeder vollen Stunde. „Uniview“ brachte sie maßstabsgetreu in 3-D zu unvorstellbar weit entfernten Galaxien. Zurück auf der Erde begleiteten InfotrainerInnen die BesucherInnen durch die Ausstellung „Projekt Genesis„, die ihnen durch die Brille der Kunst das Themengebiet der synthetischen Biologie näher brachte.

Alles in allem, eine gelungene „Lange Nacht der Forschung“, an der sich neben Ars Electronica österreichweit zahlreiche Standorte wie Universitäten, Fachhochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, bildungswissenschaftliche Einrichtungen und namhafte Unternehmen beteiligten. Auch für die MitarbeiterInnen der Ars Electronica war es eine Bereicherung, einmal mehr in direkten Kontakt mit den Menschen zu treten und ihnen vielleicht auch selbst wieder Anregungen geben zu können, die Welt und die eigene Umgebung zu erforschen.

Gruppenfoto zum Abschluss: FH-Prof. Univ.-Doz. DI Dr. Ingrid Schaumüller-Bichl von der FH OÖ Campus Hagenberg (2.v.l.), Studiengangsleiter FH-Prof. DI Robert Kolmhofer vom Department Sichere Informationssysteme der FH OÖ Campus Hagenberg (4.v.l.), Landesrätin Mag.a Doris Hummer (3.v.r.) und Museumsleiter Christoph Kremer (2.v.r.).

Fotos: Florian Voggeneder

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