Das war die ITU Telecom World 2014

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Zum zweiten Mal steuerte Ars Electronica nun eine Präsentation zur ITU Telecom World bei. Auf rund 200 Quadratmetern bündelte „The Lab“ innovative Projekte an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Gesellschaft, die sich um vier thematische Schwerpunkte gruppieren: einem bessern, gerechteren Zusammenleben, dem Denken von und Streben nach Alternativen, Design mit sozialem Anliegen und der Eigenwilligkeiten der Systeme.

Der Aufbau

Schauplatz der diesjährigen ITU Telecom World war das Qatar National Convention Centre – ein Messezentrum, das sich am westlichen Stadtrand von Doha befindet. Das imposante Bauwerk ähnelt mit seiner organischen Struktur einem Wurzelwerk oder einer baumähnlichen Verästelung und hat bereits zahlreiche Auszeichnungen gewonnen, wie „Best Events Venue” von Middle East Event Awards 2013, “Middle East’s Leading Exhibition & Convention Centre” von World Travel Awards oder “Best Congress and Convention Centre, Middle East” von Business Destinations Travel Awards.

Bei den Aufbauarbeiten der präsentierten Projekte in „The Lab“ halfen MitarbeiterInnen der Ars Electronica (links oben: Stefan Brandmayr mit dem Architekten Jürgen Haller) und die KünstlerInnen zusammen.

Auch die Künstlerin der Parametric Hybrid Wall, Cecilia Lalatta Costerbosa, arbeitete mit ihrem Bruder Carlo Lalatta Costerbosa am Aufbau ihres Prototypen. Die italienische Designerin und ihr Bruder nutzten die Zeit in Doha und verbanden die Präsentation von Cecilia´s Arbeit mit ihrem ersten Urlaub im arabischen Raum.

Die InfotrainerInnen Juliane Leitner, Phil Huemer, Florian Voggeneder (im Bild Phil Huemer) nehmen jede Arbeit im Detail unter die Lupe und reflektieren gemeinsam die Arbeiten, um den Anforderungen des Publikums gerecht zu werden. Ein Highlight der Ausstellung war sicherlich das Projekt Mine Kafon des afghanischen Künstlers Massoud Hassani.

Innovative Projekte an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Gesellschaft

Ars Electronica ist stolz darauf, dass neben Dr. Hamadoun Touré, Secretary General of the International Telecommunication Union (ITU) und Prime Minister of the State of Katar, His Excellency Sheikh Abdullah bin Nasser bin Khalifa Al Thani auch Dr. Hessa Al Jaber vorbeikam. Sie ist die erst dritte Frau in der Position einer Ministerin und die erste, die für das Ministerium für Information and Communications Technology in Katar zuständig ist. Dass diese Position, in einem Land wie Katar, gleich mit einer Frau besetzt wurde, ist etwas ganz besonderes.

So hatten wir die Möglichkeit am Beispiel des Projekts LillyBot 2.0 von Cesare Griffa das Konzept unserer Ausstellung kurz zu erklären.

Oscar Ekponimo ist visionärer Entrepreneur, Innovator und der Gründer von FoodRing in Nigerien. Als Softwareentwickler ist es seine Vision, kulturbildende Technologien zu erneuern, sowie die Industrien neu zu definieren und gleichzeitig zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Im Gespräch stellt Mohammed A. ElRaffie sein Projekt CORD vor – ein Unternehmen für Wissenschaftskommunikation, das mittels Roboterbau Erfahrungen im Bereich Edutainment bietet.

Auch die Arbeit von Gilberto Esparza, Nomadic Plant, bekam große Aufmerksamkeit, indem die unterschiedlichsten Fragen zur Realisierung des Projekts gestellt wurden.

Auch der Minister für Kommunikation und Information, Dr. Yaacob Ibrahim, besuchte „The Lab“ und war vor allem von Projekt Protei begeistert.

Projekt Roboy war nicht nur am Messestand der Ars Electronica präsent, sondern war auch ein extrem gern gesehener Gast bei anderen Präsentationen, die er fast täglich mit seinem „Vater“ Rolf Pfeifer besuchte.

Eines der meistbesuchtesten Projekte war das Perpetual Plastic Project von Better Future Factory. Laura Klauss und Gaspard Bos waren vom Team der Better Future Factory mit uns in Doha vertreten und mussten täglich dem schier nie enden wollenden Interesse der BesucherInnen Informationen zum Projekt geben.

Ganz besonders freute uns, dass wir Laina Greene, Founder und CEO der Green Energy Technology and Infocommunications Technology (GET-IT) und ehemalige Prix Ars Electronica Jurorin in Doha wieder trafen. Gemeinsam mit Monique J. Morrow, CTO Consulting Engineer von Cisco Systems und Laura Klauss von Better Future Factory zeigten sie stolz ihre selbst produzierten Ringe, die als Symbol der Ermächtigung von Frauen weltweit stehen sollten.

Design mit Anliegen lautete der Titel jener Kategorie von Projekten, die nicht nur Design in Verbindung mit Nutzen diskutieren sollten, sondern die auch ein soziales Anliegen transportieren.

Eines dieser Projekte war die Arbeit Parametric Hybrid Wall von der Designerin Cecilia Lalatta Costerbosa. Nicht nur, dass ihre Arbeit ästhetisch sehr gelungen ist, indem sich ihre Wände falten und aufgrund eines sensorisch ausgelösten Inputs transparent werden können, auch die Herstellung ist wohlüberlegt. Die Designerin hat für ihre Wände ausschließlich kostengünstige Materialien verwendet und mittels Open Source hergestellt.

Bei der Arbeit LillyBot 2.0 experimentiert der Italiener Cesare Griffa mit einer Algen-Art, die nicht nur Kohlendioxyd in Sauerstoff umwandelt, sondern auch zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema Umwelt, Lebensraum und nachhaltige Architektur führt.

Unter dem Motto Denken in Alternativen präsentierte der Infotrainer Phil Huemer beispielsweise das Projekt Rotor von Mobile Hydro. Rotor ist ein mobiles Wasser-Kleinkraftwerk zur einfachen Stromgewinnung in Regionen ohne Energieversorgung. Dabei werden alte Materialen für den Bau des Rotors verwendet, um die Stromgewinnung möglichst kostengünstig zu gestalten.

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Auch Tarek Bazley vom Nachrichtensender Al Jazeera’s berichtete von den ausgestellten Projekten in „The Lab“.

Future Innovators Summit

Direkt neben der Ausstellung von Ars Electronica präsentierte die ITU die Young Innovator´s Competition. Sechs Gewinner dieses Wettbewerbs der ITU Telecom World des Vorjahres waren TeilnehmerInnen des diesjährigen Future innovators Summit am Ars Electronica Festival 2014. Heuer wurden die neuen GewinnerInnen der Young Innovator´s Competition vorgestellt.

Kreative Gespräche

Bei „Creative Conversations“ brachte die ITU Telecom World 2014 KünstlerInnen, SozialunternehmerInnen, BranchenführerInnen, IngenieurInnen und digitale VordenkerInnen zusammen, um zu untersuchen, wie die Schnittstelle zwischen Kunst, Technologie und Wirtschaft die Welt verändern könnte.

Auch der künstlerische Direktor der Ars Electronica Linz, Gerfried Stocker, war mit dabei und sprach über die „Co-Creation in the Innovation Ecosystem“.

Die Heimreise

Weitere Infos zu „The Lab“ und ausführliche Projektbeschreibungen finden Sie unter:
http://export.aec.at/itu2014/de
Weitere Fotos finden Sie unter:
https://www.flickr.com/photos/arselectronica/sets/72157649681792435/
Weitere Blogbeiträge zu den Projekten und Interviews mit den KünstlerInnen finden Sie auf unserem Blog:
https://ars.electronica.art/aeblog/